Im Klartext Wasser: Zahlen und Fakten www.dwa.de
Impressum Herausgeber und Vertrieb: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef Telefon: +49 2242 872-333 Fax: +49 2242 872-100 info@dwa.de · www.dwa.de Text: Christa Becker, Köln Redaktion/Satz: DWA, Hennef Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei Fotos: Titelbild: kiramain – pixelio S. 4: Peter A, Rainer Sturm, uschi dreiucker, Alfred Patuschka, Dieter Schütz, Wolfgang Resmer, kiramain – pixelio S. 8/9: istock, arttim – Fotolia S. 11: Stefania – Fotolia S. 13: fovito – Fotolia S. 16: Paul-Marx – pixelio S. 19: Claude Wangen – Fotolia S. 20: psdesign1 – Fotolia 1. Auflage 2016 © DWA, Hennef, 2016
Inhalt Ein faszinierendes Element......................................... 5 Wasser und Leben ....................................................... 6 Wasser in der Welt....................................................... 7 Wasser und Mensch..................................................... 8 Trinkwasser und Sanitärversorgung........................... 10 Virtuelles Wasser......................................................... 12 Wasser in Deutschland................................................ 14 Frisch- und Abwasser.................................................. 16 Wasser-Phänomene .................................................... 18 Wasser-Weisheiten ...................................................... 20 Quellen ......................................................................... 21 Verweise....................................................................... 22 Glossar ......................................................................... 23
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Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 5 Ein faszinierendes Element Wasser zählt – neben Feuer, Erde und Luft - zu den vier Grundelementen. Wasser riecht nicht, es ist farblos und geschmacksneutral. Wasser kann fest, flüssig oder gasförmig sein. Wasser besteht nur aus Wasserstoff und Sauerstoff. Wasser hat bei 4 °C die höchste Dichte und das kleinste Volumen. Wasser dehnt sich also bei Kälte und Wärme aus. Kein Wunder, dass wir dem Wasser eine eigene Broschüre widmen. Denn kein anderer Stoff ist so vielfältig und zugleich so wichtig für das Überleben der gesamten Natur. Viel zu lange nahmen wir Wasser als selbstverständliche Ressource wahr. Erst in Zeiten drohender Knappheit erhält es die Aufmerksamkeit, die es verdient. Auf den kommenden Seiten finden Sie sehr viel Wissenswertes rund um das kostbare Gut. Was es im Menschen bewirkt, wie es Leben und Wirtschaft bestimmt und warum wir sorgsam mit ihm umgehen sollten. Angereichert mit vielen Zahlen und Fakten, die seine Bedeutung quer durch alle Bereiche verdeutlichen.
6 Wasser und Leben Wasser ist der Ursprung allen Lebens. In den Ozeanen, also im Meerwasser, bildeten sich aus organischen Molekülen die ersten primitiven Lebensformen. Aus ihnen entwickelte sich in Milliarden von Jahren schließlich die große Artenvielfalt, die heute auf der Erde zu finden ist. Ohne Wasser kein Leben – das gilt für die Pflanzen und Tiere ebenso wie für die Menschen. Wasser ist in jeder Zelle zu finden, es ist die Basis für alle lebenswichtigen Vorgänge.
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 7 Wasser in der Welt 71 Prozent der Erde sind mit Wasser bedeckt. Das entspricht rund 360 Millionen Quadratkilometern. 97,5 Prozent des vorhandenen Wassers ist salzhaltig. Der Anteil des Süßwassers beträgt also nur 2,5 Prozent, davon sind \\ 0,01 Prozent Wolken, Regen, Schnee und Hagel \\ 0,3 Prozent Flüsse, Bäche und Seen \\ 30,8 Prozent Grundwasser \\ 68,9 Prozent Polareis, Gletscher und Eisberge Trotz des vermeintlich geringen Anteils an Süßwasser, das einer Gesamtmenge von etwa 35 Millionen Kubikkilometern entspricht, würde es ausreichen, alle Menschen zu versorgen. Allerdings sind von der Gesamtmenge nur etwa 213.000 Kubikkilometer für den Menschen relativ leicht zugänglich – und die sind sehr ungleich auf der Erde verteilt.
8 Wasser und Mensch Der Mensch ist ein »Wasserwesen«, da sein Körper zu großen Teilen aus Wasser besteht. Bei einem Neugeborenen macht es 70–80Prozent des Gewichts aus, bei einem über 85 Jährigen liegt es bei nur noch 50 Prozent. Ein Blick ins Innere des Menschen zeigt eine unterschiedliche Verteilung: Gehirn 85 – 90 Prozent Blut 85 – 95 Prozent Organe ca. 80 Prozent Muskeln ca. 75 Prozent Knochen ca. 22 Prozent Zähne ca. 10 Prozent Im Laufe eines Tages verliert der Mensch durch Schwitzen, Atmung und Ausscheidungen ca. 2 bis 3 Liter Wasser. Das muss durch Nahrung und Getränke wieder aufgefüllt werden. Sonst entstehen Störungen: Bei einem Flüssigkeitsverlust von \\ 0,5 Prozent entsteht ein Durstgefühl, \\ 2 Prozent vermindert sich die Leistungsfähigkeit, \\ 5 Prozent steigt die Körpertemperatur an, \\ 10 Prozent kommt es zu Verwirrtheit und Kreislaufproblemen, \\ 20 Prozent versagen Nieren und Kreislauf – es führt zum Tod.
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 9 Der Mensch kann zwar einige Wochen ohne Nahrung überleben, ohne Wasser jedoch nur wenige Tage. Eine Empfehlung zum Ausgleich des täglichen Wasserbedarfs lautet 30 ml pro Kilo Körpergewicht. Das sorgt für eine Entgiftung des Körpers. Dabei spielen die Nieren eine ganz entscheidende Rolle: Sie trennen die wieder verwertbaren Stoffe von jenen, die ausgeschieden werden müssen. Rund 95 Milliliter Blut werden pro Minute von einer gesunden Niere gereinigt. Rund 300 Mal wird das Blut pro Tag gefiltert. So fließen pro Tag circa 1.400 Liter durch das Röhrensystem dieser Organe, die damit stärker durchblutet sind als Leber oder Herzmuskel.
10 Trinkwasser und Sanitärversorgung Laut UNESCO haben mittlerweile 89 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Wasser. Von ihnen leben zwei Drittel in Haushalten oder auf Grundstücken, die über eine Rohrleitung an ein System mit fließendem Wasser angeschlossen sind. Fast 1 Prozent der Arbeitnehmer ist weltweit direkt im Wassersektor angestellt, 78 Prozent aller Arbeitsplätze hängen von der Ressource Wasser ab. Doch ca. 750 Millionen Menschen haben nach wie vor kein sauberes und sicheres Wasser dauerhaft zur Verfügung. Laut UNICEF sterben in den Entwicklungsländern täglich bis zu 1.000 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen von verunreinigtem Wasser. Da die Weltbevölkerung wächst, ist mit einer Zunahme dieser Zahlen zu rechnen. Noch mehr zu tun gibt es weltweit bei der Basissanitärversorgung. Laut dem UN Bericht von 2015 haben nach wie vor 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang dazu. In städtischen Bereichen liegt der Zugang bei 82 Prozent, in ländlichen bei nur 51 Prozent. Besonders prekär ist die Lage südlich der Sahara, wo nur 31 Prozent der Menschen über sanitäre Anlagen verfügen.
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 11 Wasser als Ressource Wasserarmut ist meist gekoppelt an Einkommensarmut. Verschwendung ist daher den reichen Ländern vorbehalten. Noch 2003 galten die USA als der größte Wasserverschwender, dort hat das Umdenken bedingt durch Dürrekatastrophen bereits eingesetzt. Saudi-Arabien steht in der Kritik, weil es 210 Prozent dessen verbraucht, was es an eigenen Wasserressourcen hat – u.a. für Golfplätze mitten in der Wüste. In Europa sind die Ressourcen zwar ungleich verteilt, der Zugang zu sauberem Wasser ist jedoch weitestgehend gesichert. Um die Qualität des Wassers zu erhalten bzw. zu verbessern, wurde im Oktober 2000 die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) mit dem Ziel verabschiedet, alle Gewässer in einen ökologisch guten Zustand zu bringen. Darin ist festgeschrieben, dass Flussgebiete und Grundwasserverhältnisse grenzüberschreitend zu bewerten und behandeln sind. Staatliche Subventionen, die den Wasserpreis künstlich verbilligen, werden nach und nach abgeschafft, was zu einem effizienteren Einsatz in der Landwirtschaft führt. Hinzu kommt der integrierte Ansatz bei Belastungen und Verunreinigungen: Die Bewertung ihrer Quellen und Ursachen findet nun im Kontext statt. Die Wasserpolitik hat damit stärker auf eine nachhaltigen und einheitliche Nutzung gesetzt.
12 Virtuelles Wasser Der größte Wasserkonsument der Erde ist die Landwirtschaft. Ihr Anteil am Gesamtwasserverbrauch beträgt \\ weltweit 70 Prozent, \\ in Europa 44 Prozent, \\ in Deutschland 0,1 Prozent. Die großen Unterschiede in den Prozentzahlen hängen nicht nur von der Regenmenge ab, sondern auch von den Anbaugebieten und -produkten. Südliche Länder verfügen über viel Sonne, benötigen aber für die Landwirtschaft große Wassermengen. Zudem geht oftmals die Hälfte ungenutzt verloren, weil Bauern die Felder überfluten, statt die Pflanzen zielgerichtet zu bewässern. Auch das Wechselspiel von Niederschlag und Verdunstung spielt dabei eine große Rolle: In südlichen Ländern liegen die Temperaturen höher, entsprechend muss ausgiebiger bewässert werden. Zudem gibt es viele Anbaukulturen, die einen hohen Wasserverbrauch mit einem großen Bedarf an Sonneneinstrahlung verbinden. Ein Beispiel dafür ist die Baumwolle, die viel Sonne braucht, dabei jedoch besonders durstig ist. Da die Erzeugnisse meist nicht dort konsumiert werden, wo man sie anbaut, wurde der Begriff des „virtuellen Wassers“ geprägt. Darunter versteht man Wasser, das zur Herstellung von Produkten, Industriegütern oder für Dienstleistungen verbraucht oder verschmutzt wird oder das während dieses Prozesses verdunstet. In der Landwirtschaft geht in die Berechnung auch das von den Nutzpflanzen verdunstete Niederschlagswasser mit ein. Der Anbau von Baumwolle hat einen weltweiten Wasserbedarf von 256 Kubikkilometern Wasser pro Jahr. Ein weiteres Beispiel für eine sehr durstige Pflanze ist der Reis: Traditionelle Anbaumethoden benötigen zwischen 3.000 und 5.000 Liter, um ein Kilogramm Reis zu produzieren.
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 13 Alle Waren, ob in Deutschland hergestellt oder hierher importiert, beinhalten also auch immer eine bestimmte Menge virtuellen Wassers. Dieses kann berechnet werden. Benötigt werden z. B. für \\ eine Tasse Kaffee 130 Liter Wasser \\ ein Kilogramm Baumwolle 10.000 Liter Wasser \\ ein Kilogramm Rindfleisch 15.500 Liter Wasser (davon 15.300 für die Futtermittelproduktion) Allein um den Konsum von Kaffee und Kakao in Deutschland zu befriedigen, werden jedes Jahr 20 Kubikkilometer virtuelles Wasser benötigt. Wird zum virtuellen Wasser das vor Ort verbrauchte addiert, ergibt dies den „Wasser-Fußabdruck“. Er beziffert, wie viel Wasser durch die Nutzung eines Produktes oder einer Dienstleistung verbraucht wird und woher es stammt. Jeder Deutsche hinterlässt einen WasserFußabdruck von 3.900 Litern pro Tag. Und das, obwohl der direkte Wasserverbrauch bei nur 121 Litern pro Tag liegt.
14 Wasser in Deutschland Deutschland gehört zu den wasserreichen Ländern. Jedes Jahr stehen uns rund 188 Milliarden Kubikmeter Süßwasser zur Verfügung, das sich durch Niederschläge erneuert. 800 mm Niederschlag fallen durchschnittlich pro Jahr. Das sind zugleich 800 Liter Wasser pro Quadratmeter, denn 1 mm Niederschlag entspricht einer Menge von einem Liter Wasser pro Quadratmeter Bodenfläche. Die Verteilung ist allerdings regional sehr unterschiedlich: So lagen im Jahr 2015 die Regenmengen in Schleswig-Holstein bei etwa 890 Litern, in Brandenburg hingegen nur bei 550 Litern.
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 15 Von der jährlichen Wassermenge, die uns zur Verfügung steht, werden genutzt: \\ 10,4 Prozent von Wärmekraftwerken, \\ 3,8 Prozent durch Bergbau und verarbeitendes Gewerbe, \\ 2,7 Prozent von der öffentlichen Wasserversorgung, \\ 0,1 Prozent durch die Landwirtschaft. Der Rest, also 82,9 Prozent, fließen ungenutzt ab oder verdunsten. Öffentliche Wasserversorgungsunternehmen gewinnen in Deutschland rund 5 Mrd. m³ Wasser pro Jahr. Es stammt aus folgenden Vorkommen: \\ Grundwasser 3,2 Mrd. m³ \\ Quellwasser 423 Mio. m³ \\ Uferfiltrat und angereichertes Grundwasser 873 Mio. m³ \\ Fluss-, Seen- und Talsperrenwasser 636 Mio. m³ See- und Talsperrenwasser 12,2 % Angereichertes Grundwasser 8,8 % Uferfiltrat 8,6 % Quellwasser 8,4 % Grundwasser 60,9 % Flusswasser 1,2 % Gesamt 5.053,4 Mill. Kubikmeter Wassergewinnung nach Wasserarten 2013 Quelle: Statistisches Bundesamt
16 Frisch- und Abwasser Wasserversorgung Mehr als 99 Prozent der Haushalte sind in Deutschland an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Circa 6.000 Wasserversorgungsunternehmen verteilen das Wasser an die Bevölkerung. 357 Talsperren dienen als Wasserreservoir und sichern die Trinkwasserversorgung. Trinkwasserverbrauch Haushalte verbrauchen pro Kopf und Tag \\ 121 Liter Wasser, davon 4 Prozent als Trinkwasser und 70 Prozent für Körperpflege und die Toilettenspülung. Die Stiftung Warentest hat 2016 eine große Untersuchung zu gekauften Mineralwässern und dem Leitungswasser durchgeführt – und Letzterem in Bezug auf die Qualität Bestnoten erteilt. Dabei zahlen die Deutschen nur 1,69 Euro durchschnittlich für 1.000 Liter Trinkwasser.
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 17 Abwasserbehandlung Bundesweit existieren knapp 9.300 Abwasserbehandlungsanlagen, davon 9.220 biologische und 80 mechanische. Rund 10 Mrd. m³ Abwasser werden pro Jahr behandelt, davon \\ 5 Mrd. m³ Schmutzwasser \\ 5 Mrd. m³ Fremdwasser und Niederschlagswasser Ebenso wie beim Trinkwasser sind auch hier die Gebühren unterschiedlich. Eine Umfrage der DWA aus dem Jahr 2014 ergab, dass die Preise seit 2002 überwiegend stabil geblieben sind. Durchschnittlich zahlen die Deutschen 143 Euro pro Person und Jahr für die Abwasserentsorgung. Das entspricht einer täglichen Summe von 39 Cent – und somit dem Preis eines Brötchens. Die kommunalen Kläranlagen arbeiten kostendeckend, nicht gewinnorientiert. Und sie vollbringen enorme Leistungen. So eliminieren sie durchschnittlich 83 Prozent des Stickstoffs und 92 Prozent des Phosphors aus dem Abwasser. Landwirtschaft 26% Landschaftsbau 12% sonstige stoffliche Verwertung 2% Monoverbrennung 24% Mitverbrennung 22% thermische Entsorgung* 14% Klärschlammentsorgung Kanalnetz Das öffentliche Kanalnetz in der Bundesrepublik ist rund 575.000 km lang – es könnte also ganze 14 Mal um den Äquator gewickelt werden. Deutschland ist das europäische Land, in dem am meisten Abwasser wiederaufbereitet und somit recycelt wird. Über 96 Prozent des Abwassers aus privaten Haushalten und öffentlichen Einrichtungen wird in Kläranlagen geleitet und gereinigt. Klärschlamm Durch die biologische Abwasserbehandlung kommunaler Kläranlagen werden im Jahr knapp 2 Millionen Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse produziert, die überwiegend verbrannt bzw. thermisch verwertet werden.
18 Wasser-Phänomene Flüsse Der Rhein ist rund 1.230 km lang. Er durchfließt neun Länder: Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg, Deutschland, Belgien und die Niederlande. Auf einer Länge von 865 km quert er Deutschland. Er ist der längste und wasserreichste Fluss Europas. Der Nil ist mit 6.852 Kilometern der längste Fluss der Erde. Der Amazonas besitzt mit gut 6 Mio. km² das größte Flusseinzugsgebiet der Welt. Die Wasserstraße Rotterdam – Constanta nutzt die Flüsse Rhein, Main und Donau. Sie ist die kürzeste Schiffsverbindung von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer und umfasst insgesamt 3.469 km. Insgesamt ist das Netz der Wasserstraßen in Deutschland 7.300 km lang, wobei Kanäle die Flüsse verbinden: Ihr Anteil an den Binnenwasserstraßen beträgt 25 Prozent. Jährlich werden auf deutschen Wasserstraßen Gütermengen von bis zu 240 Millionen Tonnen transportiert. Dies entspricht fast 75 Prozent der Güterverkehrsleistung der Eisenbahnen beziehungsweise circa 14 Millionen Lkw-Fahrten. Das größte Binnenschiff der Welt, die Vorstenbosch, ist 147 m lang und 22,9 m breit und hat eine Tonnage von 13.317 t. Sie ist in den Niederlanden im Einsatz. Seen Das Kaspische Meer ist mit 386.400 km² der größte See der Welt. Der Baikalsee ist mit 1.642 Metern der tiefste See der Erde und gehört heute zum UNESCO-Weltnaturerbe. Er entstand vor 25 Mio. Jahren und ist der erdgeschichtlich älteste Süßwassersee. Der Mashusee in Japan gilt als klarster See der Welt, da er nur aus Schmelz- und Regenwasser gespeist wird. Mit bloßem Auge kann man 20 Meter in die Tiefe sehen. Der Bodensee ist mit 536 km² der größte See Deutschland.
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 19 Besonderheiten Der Geysir in Andernach ist mit 50 bis 60 Metern Auswurfhöhe der höchste Kaltwassergeysir der Erde. Seine Eruptionsdauer beträgt 8 Minuten bei einem Intervall von 100 Minuten zwischen den Ausbrüchen. Die Loreley-Passage im Mittelrhein verbindet eine Sage mit einem tatsächlichen Risiko: Das Flussbett ist hier auf 145 m eingeengt, somit die engste Stelle im schiffbaren Bereich. Trotz moderner Ortungsverfahren kommt es bei Niedrigwasser noch immer zu Schiffsunglücken. Eines der bekanntesten Wasserwesen ist das Ungeheuer vom schottischen Loch Ness. Obwohl seine Existenz nicht bewiesen ist, kommt es immer wieder in die Schlagzeilen. „Nessie“ wurde zur Touristenattraktion und somit wichtigen Einnahmequelle für die Region.
20 Wasser-Weisheiten Das Wasser ist das Prinzip aller Dinge; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück. Thales von Milet Das weiche Wasser besiegt den harten Fels. Laotse Das vornehmste Element ist das Wasser. Pindar Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß. Johann Wolfgang von Goethe Über des Wassers Wert belehrt uns am besten der Durst. Dem Feuer und dem Wasser hat Gott den freien Willen gegeben. Russische Sprichworte Feuer verzehrt, Wasser ernährt. Deutsches Sprichwort Den wahren Geschmack des Wassers erkennt man in der Wüste. Jüdisches Sprichwort
Wasser: Zahlen und Fakten | Im Klartext 21 Quellen Wir bedanken uns bei zahlreichen Internet-Seiten, denen wir Zahlen, Fakten und Hintergrundinformationen entnehmen konnten. Einige möchten wir hier besonders nennen: www.wissen.de, dabei besonders der Artikel „Wasser – Elixier des Lebens“ www.tag-des-wassers.com zum Thema „Wasser weltweit“ www.unesco.de und www.unicef.de zur internationalen Wasserversorgung www.waterfootprint.org zu virtuellem Wasser und dem Wasserfußabdruck www.bdwe.de – Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. benennt den Wasserverbrauch in Deutschland und seine genaue Nutzung. www.umweltbundesamt.de äußert sich zu Wasserwirtschaft und Abwasserbeseitigung. www.bmvi.de – Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur informiert über die Nutzung der Wasserstraßen. www.bmub.bund.de – Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit nennt Zahlen zu Kanalnetz und Abwasser. www.destatis.de – Die Seite des Statistischen Bundesamtes liefert aktuelle Zahlen zu verschiedenen Bereichen. Speziell beim Thema Abwasser konnten wir natürlich auf das umfangreiche Zahlenwerk und die Publikationen der DWA zugreifen. Mehr dazu unter www.dwa.de Die genaue Quellenangabe zu allen Zahlen kann von der DWA als PDF bestellt werden.
22 Glossar Abwasser Durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen natürlichen Eigenschaften verändertes Wasser sowie Regenwasser, das von befestigter Fläche in die Kanalisation abfließt. Fremdwasser Wasser, das ungewollt in die Kanalisation gelangt. Zum Beispiel: Wasser, das durch undichte Kanäle ins Entwässerungssystem eindringt. Oder Wasser, das durch Kanaldeckel in die Kanalisation gelangt. Grauwasser Fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser, das bei der Körperpflege und bei Haushaltsarbeiten anfällt. Regenwasser, das aufgefangen wird, zählt auch dazu. Grauwasser kann zur Nutzung als Brauch- bzw. Betriebswasser dienen. Grundwasser Wasser unterhalb der Erdoberfläche, das durch Versickern von Niederschlägen oder aus Seen und Flüssen in die Hohlräume der Erdrinde gelangt. Es unterliegt der Schwerkraft sowie den durch Bewegung ausgelösten Reibungskräften. Klärschlamm Eine Mischung aus Fest- und Flüssigstoffen, die durch Ablagerung über Gewichtskraft aus dem Abwasser abgetrennt werden. Mischwasser Schmutz- und Regenwasser, die durch den gleichen Kanal zur Kläranlage geführt werden. Bei Niederschlag kommt mehr Wasservolumen auf und die Schmutzkonzentration ist geringer. Oberflächenwasser Wasser, das sich offen und ungebunden an der Erdoberfläche befindet: in natürlichen oder künstlichen oberirdischen Gewässern wie Flüssen, Seen und Talsperren. Quellwasser Stammt aus unterirdischen, schadstoffgeschützten Reservoiren und wird direkt am Ort der Quelle abgefüllt. Oberflächenwasser passiert auf dem Weg in die Tiefe verschiedene Gesteinsschichten und unterliegt damit einem natürlichen Filtrationsprozess. Zugleich lösen sich Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Gestein und verleihen dem Wasser seinen Geschmack und bestimmte physiologische Wirkungen. Schmutzwasser Frischwasser, das durch den Gebrauch von Wasch- oder Spülmitteln in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften verändert wurde. Neben dem Grau- und Schwarzwasser aus den Haushalten zählt auch das Abwasser aus Betrieben dazu, die in die öffentliche Kanalisation ableiten. Schwarzwasser Häusliches Abwasser ohne Grauwasser mit fäkalen Feststoffen. Die Bezeichnungen Schwarz- und Grauwasser wurden eingeführt, um unterschiedliche Wasserabläufe in Gebäuden zu benennen. Trinkwasser Wasser mit einem sehr hohen Reinheitsgrad, das für den menschlichen Bedarf geeignet ist. Es wird zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen und Getränken genutzt, jedoch auch zur Körperpflege und zur Reinigung der den Menschen unmittelbar umgebenden Haushaltsgegenstände und der Kleidung. Uferfiltrat Mit Grundwasser vermischtes Flusswasser, das durch die Bodenpassage teilweise gereinigt wird. Es wird aus Brunnen in unmittelbarer Nähe von Flüssen oder Seen gewonnen und besteht einem erheblichen Anteil aus den Oberflächengewässern besteht.
Unser Wasser – alles klar? Wasser begegnet uns täglich in vielen Formen: eine belebende Dusche am Morgen, eine Tasse Tee oder Kaffee, bevor wir in den Tag starten. Die Wasserver- und -entsorgung zählt zu den wichtigsten Infrastrukturleistungen. Bei allen Diskussionen um einen sparsamen Umgang mit dem eigenen Wasser darf nicht vergessen werden, dass wir Mitverantwortung für den Umgang mit Wasser auch in den Teilen der Welt tragen, in denen unsere Smartphones, Kaffeebohnen oder T-Shirts hergestellt werden. Die Broschüre bietet kompakte Informationen über diese Zusammenhänge und gibt nützliche Hinweise für einen verantwortlichen Umgang mit Wasser im Alltag. Abwasser geht jeden an Gewässerschutz muss bei uns selbst beginnen. So kann im Haushalt jeder durch sparsamen Umgang mit wasserbelastenden Haushaltsstoffen und Mitdenken bei der Wassernutzung einen Beitrag leisten. Dazu erfahren Sie mehr in dieser Broschüre, die Ihnen zugleich die Vorgänge bei der Abwasserableitung und -reinigung transparent macht. Sie finden außerdem zahlreiche Anregungen, wie auch Sie aktiv zum Schutz unserer Gewässer beitragen können und wo Sie entsprechende Informationen bekommen. Lebendige Bäche und Flüsse Trotz einer erheblich verbesserten Wasserqualität sind die meisten Bäche und Flüsse nach wie vor in einem schlechten ökologischen Zustand. Mit dieser Broschüre werden Ihnen die wichtigsten Aspekte des Gewässerschutzes am Beispiel von Bächen und Flüssen näher gebracht und Sie erhalten viele Anregungen, um zur Wiederherstellung einer guten Wasserqualität beizutragen. Weiterführende DWA-Informationsbroschüren \ u. v. m. unter www.dwa.de
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef Telefon: +49 2242 872-333 · Fax: +49 2242 872-100 info@dwa.de · www.dwa.de www.dwa.de
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