Aktualisierung von Merkblatt DWA-M 605 „Wirkung, Bemessung und Betrieb von Vorsperren zur Verminderung von Stoffeinträgen in Talsperren“

Vorhabensbeschreibung

Vorsperren und Vorbecken (im Folgenden Vorsperren) sind ein Bestandteil von Talsperren. Sie sind im Regelfall im Überlauf betriebene Staugewässer, die nicht primär der Wassermengenbewirtschaftung unterliegen, sondern vorrangig der Verbesserung der Wasserbeschaffenheit des jeweiligen Talsperrenzuflusses dienen. Bei Trinkwassertalsperren sind sie Teil des Multibarrieresystems, das aus Einzugsgebiet (Wasserschutzgebiet) – Talsperrenzufluss – Vorsperre – Hauptsperre – Wasseraufbereitung und -verteilung besteht.

Neben Vorgaben für die Bemessung gibt das Merkblatt Hinweise, die Wirkung der bestehenden Vorsperren bezüglich der verschiedenen Schwerpunkte der Wasserbeschaffenheit zu ermitteln und diese im Bedarfsfall durch technische Maßnahmen zu verbessern. Es bietet eine Hilfe für die Bemessung und für den Betrieb von Vorsperren unter dem Aspekt der Optimierung ihrer Wirkung zur Verbesserung der Wasserbeschaffenheit der Talsperrenzuflüsse.

Die Erfahrungen in der Handhabung des Merkblattes und die zwischenzeitliche Entwicklung der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Erkenntnisse und die Veränderungen im politisch-administrativen und juristischen Bereich sowie deren formale, organisatorische und fachliche Umsetzung haben erhebliche Auswirkungen auf wasserwirtschaftliches Handeln bei Planung, Bau, Unterhaltung und Betrieb von Gewässern und Anlagen. Insofern sind die im Merkblatt DWA-M 605 enthaltenen Darstellungen nicht in allen Punkten aktuell und entsprechen somit nicht im vollen Umfang dem derzeitigen Stand der Fachdiskussion.

Im Hinblick auf die Aktualität des mittlerweile 15 Jahre alten Merkblattes DWA-M 605 hat sich an der grundsätzlichen Gültigkeit nichts geändert, jedoch sind Aktualisierungen erforderlich. Dies betrifft insbesondere Rechtsbezüge und fachliche Ergänzungen wie:

  • Treibgutrückhaltung und -entnahme
  • Erweiterung von Sicherheitsberichten bezüglich Ermittlung/Angabe der Verweilzeiten im Sedimentationsraum
  • Ermittlung/Angabe des Volumens des Sedimentationsraums und auf dessen Grundlage konkretere Festlegung von Beräumungszyklen für die Vorsperren, was wiederum eine Optimierung der Planung von Finanzmitteln, Mengen und Beräumungstechnologien bei den Betreibern erlaubt
  • Bedeutung von Vorsperren für Freizeit und Erholung
  • Sanierung von Vorsperren im entleerten Zustand
  • ökologische Aspekte.

Ein wesentlicher Punkt ist weiterhin die inhaltliche Anpassung an das vorhandene Regelwerk zum Thema „Umgang mit Sedimenten“, das mittlerweile im Merkblatt DWA-M 513-1 „Umgang mit Sedimenten und Baggergut bei Gewässerunterhaltung und Gewässerausbau – Teil 1: Handlungsempfehlungen und Untersuchungsprogramm“ (November 2019) geregelt wird.

Dies ist Anlass, das Merkblatt DWA-M 605 „Wirkung, Bemessung und Betrieb von Vorsperren zur Verminderung von Stoffeinträgen in Talsperren“ zu überarbeiten. Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen:

DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Geogr. Georg Schrenk, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef; Tel. 0 22 42/872-210, Fax 0 22 42/872-184, E-Mail: schrenk@dwa.de

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