Arbeitsblatt DWA-A 226 „Grundsätze für die Abwasserbehandlung in Belebungsanlagen mit gemeinsamer aerober Schlammstabilisierung ab 1.000 Einwohnerwerten“

Neu erschienen

Die DWA hat das Arbeitsblatt DWA-A 226 „Grundsätze für die Abwasserbehandlung in Belebungsanlagen mit gemeinsamer aerober Schlammstabilisierung ab 1.000 Einwohnerwerten“ veröffentlicht.

Das Arbeitsblatt DWA-A 226 gilt für Planung, Bau und Betrieb von kleinen Kläranlagen zur biologischen Behandlung von kommunalem Abwasser nach dem Belebungsverfahren mit gemeinsamer aerober Schlammstabilisierung bei Ausbaugrößen zwischen 1000 E und 5000 E. Die grundlegende Überarbeitung des Arbeitsblatts DWA-A 131 „Bemessung von einstufigen Belebungsanlagen“, bei der vor allem die Bemessung der biologischen Stufe von BSB5 auf CSB umgestellt wurde, ist im vorliegenden Arbeitsblatt DWA-A 226 berücksichtigt und angepasst.

Bei praktischer Anwendung des Arbeitsblatts DWA-A 131 und Anwendung von Arbeitsblatt DWA-A 226 wird deutlich, dass beide Arbeitsblätter nicht in Konkurrenz stehen, sondern das Arbeitsblatt DWA-A 226 die Besonderheiten kleinerer Ausbaugrößen sowie deren spezielle Betriebsanforderungen berücksichtigt. Das vorliegende Arbeitsblatt DWA-A 226 soll diesen Besonderheiten unterhalb einer Ausbaugröße von 5000 E Rechnung tragen. Es regelt Bemessung, Bau und Betrieb der gesamten Kläranlage. Die Regelungen sind bewusst einfach und übersichtlich gehalten. Da kleine Kläranlagen wegen größerer Belastungsschwankungen grundsätzlich betriebsempfindlicher sind als große Anlagen, haben einfache bauliche Gestaltung und robuste maschinen- und elektrotechnische Ausrüstung sowie einfacher Betrieb Vorrang vor verfeinerter Verfahrenstechnologie. Die Stickstoffentfernung ist bei Kläranlagen < 5000 E nach Anhang 1 Abwasserverordnung gegenwärtig nicht verlangt. Die Abläufe kleiner Kläranlagen tragen für sich genommen untergeordnet, in der Summe jedoch nennenswert, zur Gewässerbelastung bei. Für einen stabilen Reinigungsprozess sollten daher die betrieblichen Vorteile der Denitrifikation genutzt werden.

Für eine gemeinsame aerobe Schlammstabilisierung mit gezielter Denitrifikation ist ein Schlammalter von tTS > 25 d erforderlich. Im Hinblick auf die Forderung nach Einfachheit in baulicher Gestaltung, Ausrüstung und Betrieb ist dazu eine simultane oder intermittierende Betriebsweise zweckmäßig. Bemessungsgrundsätze in Anlehnung an das Arbeitsblatt DWA-A 131 sind im vorliegenden Arbeitsblatt DWA-A 226 berücksichtigt.

Änderungen

Gegenüber dem Arbeitsblatt DWA-A 226 (8/2009) wurden folgende Änderungen vorgenommen:

  • Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen in Hinsicht auf Gesetze und Verordnungen
  • Anpassung der Bemessung der biologischen Stufe von BSB5 auf CSB nach Arbeitsblatt DWA-A 131
  • Neuformulierung von Bemessungsvorgaben für quadratische, vertikal durchströmte Trichterbecken
  • Aktualisierung und Neufassung der Ausführungen zum Betrieb
  • neu aufgenommen: Baugrundsätze und Betriebshinweise zur Phosphorelimination.

Das Arbeitsblatt wurde vom DWA-Fachausschuss KA-10 „Abwasserbehandlung im ländlichen Raum“ (Obmann: Prof. Dr.-Ing. Jens Nowak) im Auftrag des DWA-Hauptausschusses „Kommunale Abwasserbehandlung“ erarbeitet und richtet sich an Planer*innen, Betreiber*innen und Entscheidungsträger*innen in Behörden.

Mit dem Erscheinen des Arbeitsblatts DWA-A 226 (Juni 2022) wird das Arbeitsblatt DWA-A 226 (8/2009) zurückgezogen.

Arbeitsblatt DWA-A 226 „Grundsätze für die Abwasserbehandlung in Belebungsanlagen mit gemeinsamer aerober Schlammstabilisierung ab 1.000 Einwohnerwerten“, Juni 2022, 48 Seiten, ISBN 978-3-96862-232-3, Ladenpreis: 78 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 62,40 Euro

Herausgeberin und Vertrieb

DWA-Bundesgeschäftsstelle, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef; Tel. 0 22 42/872-333, Fax 0 22 42/872-100, E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.de/shop

Veranstaltungshinweis

WebSeminar zum Arbeitsblatt DWA-A 226 (10WRKA226/22) am 21. Oktober 2022, online
Preis für Mitglieder: 95 Euro, Nichtmitglieder: 115 Euro

Ansprechpartnerin

Doris Herweg
E-Mail: herweg@dwa.de

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