Denkmale in Gewässern und Auen

Vorhabensbeschreibung

Die DWA plant, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die einen DWA-Themenband zum Thema „Denkmale in Gewässern und Auen“ erarbeiten soll.

Sehr viele unserer Gewässer sind über einen langen Zeitraum hinweg technisch manipuliert und mit zum Teil großem Aufwand unterhalten worden, etwa im Zuge des Mühlenwesens respektive der Wasserkraftnutzung, der Wiesenbewässerung, der Entwässerung, der Flößerei und Holztrift, der Binnenschifffahrt und der Teichwirtschaft. Darüber hinaus wurden zahlreiche Bäche an die Ränder der Auen verlegt, um für die landwirtschaftliche Nutzung Fläche zu schaffen. Auch die seit Jahrzehnten praktizierten „Renaturierungen“ folgen jeweils zeitgenössischen Vorstellungen und vermeintlich finalen Erkenntnissen. Die meisten unserer Fließgewässer, aber auch sehr viele Auen, sind also kulturell überprägt, tragen Geschichte in sich. Bei der Anzahl und den Streckenverläufen dürften die künstlichen Fließgewässer – Kanäle und Gräben – die ursprünglich natürlichen übertreffen. Sehr viele Fließgewässer sind konstitutive Elemente der Kulturlandschaft, gehören mithin mit unterschiedlicher Prägnanz zu unserem kulturellen Erbe, sind Denkmale im engeren oder im weiteren Sinn.

Der unzweifelhaft hohe oder auch noch zu diskutierende Denkmalwert baulich veränderter und neu gebauter Gewässer steht auf den ersten Blick gegen die gesetzlich per EG-Wasserrahmenrichtlinie eingeforderte Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit. Gibt es trotzdem eine Handhabe, dem Denkmalwert gerecht zu werden? Die Konflikte auf diesem Feld sind virulent und verlangen nach einem intensiven Austausch zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz und Denkmalpflege.

Dieser Austausch soll in einer neu zu gründenden Arbeitsgruppe innerhalb des DWA-Fachausschusses GB-1 „Ökologie und Management von Flussgebieten“ stattfinden und in einem DWA-Themenband seinen Niederschlag finden. Die Ziele sind

  • die Bedeutung der Auen für Bodendenkmale zu ermitteln
  • die Formen von Bauten in und an Gewässern sowie in den Auen systematisch zu erfassen
  • die Denkmalrelevanz dieser Bauten helfen zu bewerten
  • Entscheidungshilfen im Konfliktfeld Renaturierung/gewässerökologische Optimierung vs. Denkmalpflege und Denkmalschutz zu geben. Best Practice-Beispiele sollen zusammengetragen werden.

Die Erarbeitung zum Thema „Denkmale in Gewässern und Auen“ erfordert eine inter- und transdisziplinäre Arbeitsgruppe aus verschiedenen Fachgebieten (Wasserbau, Naturschutz, Bodenschutz, Denkmalpflege, Archäologie, Recht etc.) und Institutionen (Verwaltung, Ingenieurbüro, Wissenschaft).

Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen.

Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich willkommen.

Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bei:

DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Geogr. Georg Schrenk, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef; Tel. 0 22 42/872-210, Fax 0 22 42/872-184, E-Mail: schrenk@dwa.de

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