Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
DVWK-Regel 122/1984 „Ermittlung der Stoffdeposition in Waldökosystemen“ zurück-gezogen
Die DVWK-Regel, Heft 122“ erschien im Jahr 1984 als Grundlage für die Einschätzung der Gefährdung von Böden unter Waldstandorten und dem diffusen Eintrag luftbürtiger Stoffe in das Grundwasser und in Oberirdische Gewässer. Seit der Erstellung dieser DVWK-Regel wurden in sehr vielen Studien sowie in der Praxis umfassende neue Erkenntnisse gewonnen und die rechtlichen Randbedingungen – als Stichworte seien die Europäische Wasserrahmenrichtlinie sowie das Bundes-Bodenschutzgesetz mit den entsprechenden untergesetzlichen Regelwerken genannt – haben sich grundlegend weiterentwickelt.
Waldgebiete und Flächen unter forstlicher Nutzung werden heute im Zusammenhang mit der weiteren Frage der Stoffströme in naturnahen Räumen betrachtet. Die Verfahren zur Ermittlung der Deposition und der Stoffverlagerungen wurden in zahlreichen Studien verfeinert und validiert. Die DWA hat das gesamte Themenfeld der diffusen Stoffeinträge in Grundwasser und Oberirdische Gewässer in einer Reihe von Bänden der DWA-Themen umfassend erschlossen.
Mit dem neuesten Heft dieser Themenreihe, den DWA Themen 1/2020 „Diffuse Stoffausträge aus Wald und naturnahen Nutzungen“ wird der aktuelle Wissensstand zu diffusen Stoffausträgen unter Wald und unter naturnahen Nutzungen (Feuchtgebieten, langjährigen Brachen und Sukzessionsflächen) in die Gewässer, unter besonderer Berücksichtigung der relevanten Prozesse zusammenfassend dargestellt. Das Spektrum der betrachteten Inhaltsstoffe umfasst vor allem die Nährstoffe, den gelösten organischen Kohlenstoff (DOC) und beim Wald auch die Schwermetalle (Pb, Cd, Cr, Cu, Ni und Zn). Zudem wird ausführlicher auf die Problematik der Gewässerversauerung unter Wald eingegangen, wobei regionale Schwerpunkte und Trends der Gewässerversauerung beispielhaft behandelt werden.
Neben Waldgebieten werden als weitere naturnahe Flächennutzungen Feuchtgebiete sowie nicht landwirtschaftlich genutzte Brachen und langjährige Stilllegungen und Sukzessionsflächen behandelt. Die Feuchtgebiete beinhalten die Moore (Niedermoor/Hochmoor) sowie die anmoorigen Standorte.
Vor diesem Hintergrund hat der DWA-Hauptausschuss „Gewässer und Boden“ beschlossen, die DVWK-Regel 122/1984 mit der Herausgabe des DWA-Themenbandes 1/2020 zurückzuziehen.