DWA-A 200: Abwasserinfrastruktur

Vorhaben

Hennef. Das Arbeitsblatt ATV-A 200 „Grundsätze für die Abwasserentsorgung im ländlichen Raum“ ist im Mai 1997 erschienen. Angesichts der zwischenzeitlichen technischen Innovationen, aber auch der veränderten Herausforderungen, insbesondere des demografischen Wandels, bedarf das Arbeitsblatt einer grundlegenden Überarbeitung. Das bisherige Arbeitsblatt ist bezüglich sich verändernder Abwassermengen stark auf Kläranlagen und die Abwasserbehandlung ausgerichtet. Entsprechende Betrachtungen zum gesamten Sanitärsystem und der Siedlungsentwässerung mit Überlegungen zur Systemumstellung fehlen weitgehend.

Das Arbeitsblatt ATV-A 200 wird mit der Neufassung in DWA-A 200 „Strategien und Lösungsansätze zur Anpassung der Abwasserinfrastruktur im ländlichen Raum an sich ändernde Randbedingungen“ umbenannt. Es soll u. a. unter Berücksichtigung der folgenden Punkte und Würdigung der aktuellen Regeln der DWA sowie der Erkenntnisse aus der BMBF-Fördermaßnahme INIS überarbeitet werden:

• Probleme des demografischen Wandels einschließlich Altersstruktur der Bevölkerung speziell im ländlichen Raum
• Berücksichtigung der spezifischen Abwasserzusammensetzung
• Aufzeigen funktionaler Anwendungsgrenzen konventioneller („zentraler“) Abwasserentsorgungssysteme
• Darstellung technischer Möglichkeiten zur Systemumstellung (u. a. Druck-/Unterdruck-systeme, Flat-Verfahren, Stoffstromtrennung, Regenwasserbewirtschaftung, dezentrale Abwasserentsorgung)
• Anpassung der Aussagen zu Kleinkläranlagen und kleinen Kläranlagen (Verfahren, Einleitung der gereinigten Abwässer)
• Naturnahe Abwasserbehandlung
• Rechtliche Regelungen für dezentrale Anlagen
• Beschreibung von Ansätzen zur Systemanpassung (u.a. DWA-A 272, DWA-M 143-18)
• Aufzeigen von Anwendungsmöglichkeiten neuartiger Sanitärsysteme (NASS) und Ressourcen-effizienter Lösungen für den ländlichen Raum; Betrachtung etwaiger Rückkopplungen zur Funktionalität der zentralen Wasserversorgung
• Entwicklung methodischer Ansätze zur Ermittlung optimaler Zeitpunkte / Zeiträume zur Umsetzung von Maßnahmen der Systemanpassung und Systemumstellung (Hinweise auf Transitionspfade, Ergebnisse aus INIS-Förderinitiative)
• Spezifische Lösungsansätze zur Gewährleistung der Funktionssicherheit der Anlagen (Wartung und Betrieb, Überwachung) unter Berücksichtigung des bereits veröffentlichten Arbeitsberichtes des Fachausschusses KA-10
• Methodische Ansätze zur Kostenbewertung und Gebührenermittlung bei Bevölkerungsrückgang (in Abstimmung mit den Gremien des Hauptausschusses WI)
• Planungsinstrumente zur Erstellung und Bewertung von Lösungsvarianten

 

Zur Überarbeitung des Arbeitsblatts wurde eine hauptausschussübergreifende Arbeitsgruppe KA-1.5 gegründet. Diese soll u. a. aus Mitgliedern des Fachausschusses ES-2 „Systembezogene Planung“ (Obmann: Prof. Dr.-Ing. Theo G. Schmitt), des Fachausschusses KA-10 „Abwasserbehandlung im ländlichen Raum“ (Obmann: Prof. Dr. Jens Nowak) und des gemeinsamen Fachausschusses der Hauptausschüsse ES und KA, des KA-1 „Neuartige Sanitärsysteme“ (Obfrau: Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz) gebildet werden. Die Arbeitsgruppe KA-1.5 „Strategien zur Anpassung der Abwasserinfrastruktur für den ländlichen Raum“ ist organisatorisch im gemeinsamen Fachausschuss der Hauptausschüsse ES und KA, dem FA KA-1 „Neuartige Sanitärsysteme“, eingerichtet. Die Berichtspflicht und die Freigabe der Arbeitsergebnisse erfolgen hauptausschussübergreifend.

Zur Mitarbeit sind interessierte Fachleute mit entsprechenden Kenntnissen eingeladen und werden gebeten, uns ihre Interessensbekundung mit einer kurzen Darstellung zur Person zu übersenden. Hinweise für die Überarbeitung richten Sie bitte ebenfalls an die DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dr.-Ing. Christian Wilhelm, wilhelm@dwa.de.

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