DWA-Themenband „Methodische Grundlagen zur standörtlichen Evaluierung des Fischschutzes und Fischabstiegs“

Neu erschienen

Die Überprüfung der Funktion von technischen Anlagen und der Effizienz von Verfahren zur Sicherstellung einer gefahrlosen, stromab gerichteten Wanderung und zum Schutz der Fischfauna ist Grundlage für die Bewertung vorhandener Technologien und deren Weiterentwicklung.

Für das Erreichen der Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie sind fast im gesamten bundesdeutschen Fließgewässernetz Maßnahmen zur Herstellung der flussauf- und flussabwärts gerichteten Durchgängigkeit für Fische durchzuführen, die die anthropogen bedingten Defizite in der longitudinalen Passierbarkeit zum Beispiel infolge von Wehren zur Wasserkraftnutzung oder Wasserentnahmen beheben oder zumindest minimieren. Dies erfordert ein gemeinsames, nach Möglichkeit bundesweit einheitliches Verständnis darüber, welcher Stand von Wissenschaft und Technik den Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit zugrunde zu legen ist.

Insbesondere der Fischschutz und der Fischabstieg werden zwischen und innerhalb der einzelnen Fachdisziplinen sowie den Entscheidungsträgern kontrovers diskutiert. Die Kontroversen resultieren aus unterschiedlichen Wertvorstellungen, Interessen und Rechtsauffassungen, Wissensdefiziten und fehlenden allgemein gültigen Standards.

Untersuchungen und Bewertungen von Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen sind oft mit einem hohen Aufwand verbunden. Umso wichtiger ist eine einheitliche Herangehensweise bei der Wahl der Untersuchungsmethode, die eine Vergleichbarkeit von Untersuchungsergebnissen, aussagekräftige Bewertungen sowie deren Übertragbarkeit auf andere Standorte und Sachverhalte ermöglicht.

Der vorliegende von der DWA-Arbeitsgruppe WW-7.2 „Funktionskontrolle von Fischaufstiegs- und Fischabstiegsanlagen“ (Sprecher: Dipl.-Fischereiing. Jens Görlach) erarbeitete Themenband gibt einen Überblick über die verfügbaren Untersuchungsmethoden für vergleichbare und aussagekräftige Studien zur Bewertung von Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen. Schwerpunkt ist die standortbezogene Durchgängigkeit für stromabwärts wandernde Fische. In diesem Kontext werden unter dem Begriff „Fisch“ innerhalb des Themenbands die Fische und Rundmäuler vereinfachend zusammengefasst. Mit der vorliegenden Arbeit sollen Grundlagen für eine objektive Erfassung der Schädigung von Fischen und der Effizienz von Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen bereitgestellt werden. Das adäquate Untersuchungsdesign ermöglicht reproduzierbare Ergebnisse, um den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu verbessern und standörtliche Lösungen zu evaluieren.

Die beschriebenen methodischen Grundlagen sollen für alle Fischarten anwendbar sein. Im vorliegenden Themenband erfolgt keine Beschränkung der Methode auf einzelne Zielarten. Es wird dargestellt, wie die Untersuchungsmethode abgeleitet werden sollte und welche Aspekte dabei zu berücksichtigen sind. Zur Evaluierung des Fischschutzes und Fischabstiegs werden quantitative Bewertungsparameter vorgegeben und erläutert. Weiterhin erfolgt die Beschreibung eines breiten Spektrums in Frage kommender Untersuchungsmethoden und -technologien, deren Einsatzmöglichkeiten sowie Eignung zur Quantifizierung der Bewertungsparameter.

Der vorliegende Themenband entstand durch Fortschreibung und Ergänzung des Gutachtens „Arbeitshilfe zur standörtlichen Evaluierung des Fischschutzes und Fischabstieges“ (Schmalz et al., 2015), das im Auftrag des Umweltbundesamts im Rahmen des Forums Fischschutz erstellt wurde.

DWA-Themen, T2/2021 „Methodische Grundlagen zur standörtlichen Evaluierung des Fischschutzes und Fischabstiegs“, August 2021, 239 Seiten, ISBN 978-3-96862-128-9, Ladenpreis: 145,50 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 116,40 Euro

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