Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef, 1. Mai 2024. Die DWA hat den Entwurf des Arbeitsblatts DWA-A 202 „Elimination von Phosphor aus Abwasser“ vorgelegt, der hiermit zur öffentlichen Diskussion gestellt wird.
Das Arbeitsblatt DWA-A 202 befasst sich mit der Elimination von Phosphor aus kommunalem Abwasser durch die Anwendung der Fällung/Flockung und der biologischen Phosphorelimination sowie der weitergehenden Phosphorelimination. Das Arbeitsblatt DWA-A 202 aus dem Jahr 2011 wurde diesbezüglich vollständig überarbeitet und um wesentliche Themen ergänzt, wie beispielsweise die biologische Phosphorelimination, Verfahren zur weitergehenden Phosphorelimination, Einfluss auf die Phosphorrückgewinnung und Hinweise zur Resilienz bei Fällmittelknappheit.
Phosphor ist in vielen biochemischen und physiologischen Prozessen beteiligt und ist ein essenzieller Nährstoff, der insbesondere das Pflanzenwachstum begünstigt und daher im Gewässer eutrophierend wirkt. Deshalb ist Phosphor nach dem Emissionsprinzip gemäß Abwasserverordnung (AbwV) für kommunale Kläranlagen ab einer Ausbaugröße von 10 000 E auf 2,0 mg/l Pges und ab 100 000 E auf 1,0 mg/l Pges begrenzt. In der Novelle der EU-Kommunalabwasserrichtlinie wird ein Pges-Jahresdurchschnittswert von 0,7 mg/l (10.000 bis 150.000 E) bzw. 0,5 mg/l (> 150.000 E) gefordert.
Infolge der Mitte der 1970er-Jahre gesetzlich verfügten Begrenzung von Phosphaten in Waschmitteln und der weitgehenden Einführung der Phosphorelimination auf kommunalen Kläranlagen seit Ende der 1980er-Jahre wurde die Gewässerbelastung aus kommunalen Kläranlagen um etwa 85 % reduziert. Der Beitrag aus kommunalen Kläranlagen beträgt derzeitig etwa 38 % und kann als Punktquelle am einfachsten weiter reduziert werden, indem bei Kläranlagen ohne entsprechende Technik zur P-Elimination diese eingeführt wird, bzw. durch Optimierungsmaßnahmen bestehender Verfahren. Die heutige Belastung der Gewässer stammt vorwiegend aus diffusen Quellen sowie aus Mischwasserentlastungen und Regenwassereinleitungen.
Änderungen
Gegenüber dem Arbeitsblatt DWA-A 202:2011 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
Das Arbeitsblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.2 „Abwasserreinigung durch Fällung und Flockung“ (Sprecher: Dr.-Ing. Bernd Heinzmann) im Auftrag des DWA-Hauptausschusses „Kommunale Abwasserbehandlung“ im DWA-Fachausschuss KA-8 „Verfahren der weitergehenden Abwasserreinigung nach biologischer Behandlung“ (Obmann: Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch) erarbeitet. Es richtet sich an Fachleute aus den Bereichen des Betriebs von abwassertechnischen Anlagen, der planenden Ingenieurbüros und der Genehmigungsbehörden.
Frist zur Stellungnahme
Das Arbeitsblatt DWA-A 202 „Elimination von Phosphor aus Abwasser“ wird bis zum 31. Juli 2024 öffentlich zur Diskussion gestellt. Hinweise und Anregungen sind schriftlich, vorzugsweise in digitaler Form, zu richten an:
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Dr.-Ing. Christian Wilhelm
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
E-Mail: tschocke@dwa.de
Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal eingesehen werden: www.dwa.info/entwurfsportal. Dort ist auch eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Im DWA-Shop ist der Entwurf als Printversion oder als E-Book im PDF-Format erhältlich.
Entwurf Arbeitsblatt DWA-A 202 „Chemisch-physikalische Verfahren zur Elimination von Phosphor aus Abwasser“, April 2024, 59 Seiten
Print
ISBN 978-3-96862-694-9, Ladenpreis: 86,50 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 69,20 Euro
E-Book
ISBN 978-3-96862-695-6, Ladenpreis: 75 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 60 Euro
Kombi E-Book & Print
Ladenpreis: 109 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 87,20 Euro
Herausgeberin und Vertrieb
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-333, Fax 0 22 42/872-100
E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.info/shop
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