Erarbeitung eines Merkblatts DWA-M 193 „Betriebliche Anforderungen an instandhaltungsgerechte Entwässerungssysteme“

Vorhabensbeschreibung

Die Bedeutung der Themen Betrieb und Instandhaltung von Entwässerungssystemen nimmt stetig zu. Derzeit besteht keine zusammenfassende Darstellung der Kriterien für eine betriebs- und instandhaltungsgerechte Konzeption von Anlagen der Siedlungsentwässerung.

Entwässerungssysteme zeichnen sich durch die langen Nutzungsdauern der einzelnen Komponenten bei hohen Investitionskosten und daraus resultierend langfristigen Betriebsaufwänden aus. Daher hat die betriebs- und instandhaltungsgerechte Gestaltung der Entwässerungssysteme und ihrer einzelnen Komponenten eine sehr große Bedeutung. Sie ergibt sich aus den wirtschaftlichen Dimensionen des Betriebs, der Integration der Anlagen in den öffentlichen Raum, der Minimierung des Energieeinsatzes in Hinblick auf den Ressourcenschutz und der arbeitsschutzgerechten Gestaltung der Arbeitsplätze des Betriebspersonals.

Hinweise zu Betrieb und Instandhaltung von Entwässerungsanlagen befinden sich an verschiedenen Stellen im DWA-Regelwerk und sind meist auf spezifische Anlagen oder Tätigkeiten bezogen. Ziel des Vorhabens ist es, eine zusammenfassende und übergreifende Darstellung der Kriterien für instandhaltungsgerechte Entwässerungssysteme zusammenzustellen. Dabei sollen keine bauwerksbezogenen, quantitativen Anforderungen entwickelt, sondern die Kriterien und Überlegungen zu einzelnen Themen einer optimalen langfristigen Instandhaltbarkeit zusammengefasst werden. Mithilfe dieser Kriterien sollen die Betreiber und die Planer von Entwässerungssystemen bei der Festlegung von Betriebs- und Planungszielen unterstützt werden.

Das zu erarbeitende Merkblatt DWA-M 193 „Betriebliche Anforderungen an instandhaltungsgerechte Entwässerungssysteme“ soll folgende Aspekte der Instandhaltung behandeln:

  • Lage der Zugänge zu den Anlagen
    sicherer Einstieg im/außerhalb des fließenden Verkehrs, gegebenenfalls Seiteneingänge bei häufigem Einstieg, Aufstellmöglichkeit für Betriebsfahrzeugen am Zugang in Abhängigkeit der zu verrichtenden Arbeiten möglichst außerhalb des fließenden Verkehrs
  • Ausgestaltung der Zugänge zu den Anlagen
    Ausreichende Anzahl und Ausgestaltung von Einstiegen und Inspektionsöffnungen, Berücksichtigung von Material- und Gerätetransport (Abdeckung, Durchmesser, Abmessungen) in Abhängigkeit von den zu verrichtenden Arbeiten
  • Abstände von Schacht- und Inspektionsbauwerken
    Kriterien für die Wahl der Abstände unter Berücksichtigung der Anforderungen, die sich aus den eingesetzten Geräten und den Arbeitsschutzvorschriften ergeben
  • Hinweise bzw. Empfehlungen für die Mindestdimensionierung
    Randbedingungen und Kriterien für die Dimensionierung unter den Aspekten Begehbarkeit, Renovierung und Erneuerung
  • Trassierung der Kanäle und Leitungen
    Kriterien für die Trassierung unter Berücksichtigung der Anforderungen, die sich aus dem Einsatz von Geräten zur Instandhaltung ergeben
  • Umleitungs- und Rückhalteeinrichtungen für die Durchführung von Instandhaltungsarbeiten im abwasserfreien (-armen Zustand) Zustand von Kanälen und Ingenieurbauwerken
    In Abhängigkeit der Bedeutung der Anlagen und der durchzuführenden Arbeiten Vorhalten von Einrichtungen zur Abwasserumleitung und -rückhaltung (zum Beispiel redundante Druckleitungen, redundante und einfach zu entleerende Düker, Absperrarmaturen, Umgehungsleitungen, Leerrohre für temporäre Druckleitungen)
  • Sicherstellen der Durchführung von Betriebs- und Instandhaltungsarbeiten bei Einbauten Dritter
    vorsorgende Regelungen bei zum Beispiel Einbau von Kabeln und Wärmetauschern
  • Berücksichtigung von zukünftigen Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen
    vorausschauende Überlegungen, wie geplante Anlagen nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer saniert und erneuert werden können, zum Beispiel durch Vorhalten von Ersatzflächen, Freihalten von temporären Zugängen zu den Anlagen, Vorhaltung von Schutzstreifen, Zwei-Kanal-Systeme.

Das Merkblatt wird von der bestehenden Arbeitsgruppe ES-7.3 „Betrieb und Unterhalt von Kanalnetzen“ (Sprecher: Dipl.-Ing. Frank Männig) im Fachausschuss ES-7 „Betrieb und Unterhalt“ erarbeitet. Zu Belangen des Betriebes von Pumpanlagen soll die Arbeitsgruppe ES-7.4 „Betrieb und Unterhalt von Abwasserpumpanlagen“ einbezogen werden. Die Fachausschüsse ES-3 „Anlagenbezogene Planung“, ES-4 „Zustandserfassung und -beurteilung“ und ES-8 „Sanierung“ sollen ebenso involviert werden.

Hinweise für die Bearbeitung nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle entgegen. Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich herzlich willkommen.

DWA-Bundesgeschäftsstelle. Jonas Schmitt, M. Sc., Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef; Tel. 0 22 42/872-115, Fax 0 22 42/872-184, E-Mail: Team-ES@dwa.de

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