Filtern mit Geokunststoffen

Entwurf Merkblatt DWA-M 511

Hennef. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat den Entwurf des Merkblatts DWA-M 511 „Filtern mit Geokunststoffen“ veröffentlicht.

Durch die technische Weiter- und Neuentwicklung von Bauprodukten und Bauweisen war eine Überarbeitung der DVWK-Merkblätter

• Nr. 215/1990: Dichtungselemente im Wasserbau,
• Nr. 221/1992: Anwendung von Geotextilien im Wasserbau,
• Nr. 223/1992: Asphaltdichtungen für Talsperren und Speicherbecken,
• Nr. 225/1992: Anwendung von Kunststoffdichtungsbahnen im Wasserbau und für den Grundwasserschutz
• Nr. 237/1996: Deponieabdichtungen in Asphaltbauweisen
 
dringend erforderlich.Hierzu wurde im Juli 2002 der Fachausschuss/Arbeitskreis „Dichtungssysteme im Wasserbau" unter kooperativer Obmannschaft als Fachausschuss FA WW-7 in der DWA bzw. als Arbeitskreis AK-5.4 in der DGGT (Deutsche Gesellschaft für Geotechnik) mit paralleler Anbindung an die Arbeitsgremien der HTG (Hafentechnische Gesellschaft e. V.) gegründet. Hierdurch wird den sich bei diesem Thema überschneidenden Arbeitsfeldern von DWA, DGGT und HTG Rechnung getragen.
 
Die im Jahr 2012 gegründete Arbeitsgruppe WW-7.5 „Filtern mit Geokunststoffen – Regeln und Anwendungen“ hat unter der Leitung von Dr.-Ing. Michael Heibaum, Karlsruhe, das Merkblatt DVWK-M 221/1992 „Anwendung von Geotextilien im Wasserbau“ überarbeitet. Dieses Merkblatt erschien im Jahr 1992 als Grundlage für den kunststoffgerechten Einsatz von Geotextilien im Wasserbau. Es gab Empfehlungen für die Bemessung in Abhängigkeit von der jeweiligen Funktion des Geotextils. Das Merkblatt spiegelte den Stand der Technik und der Forschung der 1980er Jahre wider. Seitdem hat es weltweit weitreichende Weiterentwicklungen gegeben und die Filterregeln für Geokunststoffe haben im letzten Jahrzehnt international eine Konsolidierung erfahren.
 
Auf der Grundlage von internationalen Empfehlungen und den Erfahrungen mit geotextilen Filtern in Deutschland hat sich die Arbeitsgruppe WW-7.5 besonders dem Thema „Filtern mit Geokunststoffen" gewidmet und das vorliegende Merkblatt erarbeitet.
 
Wechselwirkungen von fließendem Poren- oder Oberflächenwasser und Boden können dazu führen, dass Bodenpartikel aus dem Korngerüst gelöst und weitertransportiert werden. Dieser hydrodynamisch induzierte Bodentransport erfolgt als Erosion oder Suffosion. Anlagerungen von Partikeln aufgrund solcher Transportvorgänge führen zu Kolmation. Zur Vermeidung schädlicher Auswirkungen des Transports von Bodenpartikeln werden mineralische oder geotextile Filter eingesetzt, um die Bodenpartikel zurückzuhalten aber Wasser passieren zu lassen.
 
Das vorliegende Merkblatt gilt für geotextile Filter. Die Funktionen Trennen (Vermeiden des Mischens aneinandergrenzender verschiedener granularer Medien) und Dränen (Sammeln und Ableiten von Flüssigkeiten) werden nicht behandelt.
 
Im Merkblatt werden Planungsgrundlagen, Materialanforderungen, Bemessung des geotextilen Filters, Hinweise zur Bauausführung und zu Verdingungsunterlagen sowie die Qualitätssicherung behandelt und die Bemessung wird an konkreten Beispielen dargestellt.
 
Das Merkblatt DWA-M 511 soll Fachleuten in Behörden, Ingenieurbüros und Baufirmen Hinweise bei der Planung, beim Bau und bei der Unterhaltung geben.
 
Das Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe WW-7.5 „Filtern mit Geokunststoffen“ (Sprecher: Dr.-Ing. Michael Heibaum) des Fachausschusses WW-7 „Dichtungssysteme im Wasserbau“ im Hauptausschuss „Wasserbau und Wasserkraft" der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) und der Arbeitskreise 5.1 „Kunststoffe in der Geotechnik und im Wasserbau" und 5.4 „Dichtungssysteme im Wasserbau" der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e. V. (DGGT) erstellt. Der DWA-Fachausschuss WW-7 „Dichtungssysteme im Wasserbau“ ist ein gemeinsamer Fachausschuss mit der Hafentechnischen Gesellschaft e. V. (HTG) und der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e. V. (DGGT).
 
Frist zur Stellungnahme: Das Merkblatt DWA-M 511 wird bis zum 30. September 2016 öffentlich zur Diskussion gestellt. Hinweise und Anregungen erbittet die DWA schriftlich, möglichst in digitaler Form, an:
 
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Dipl.-Geogr. Georg Schrenk
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel.: 02242/872-210
 
Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal eingesehen werden: www.dwa.de/dwadirekt. Dort ist auch eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Im DWA-Shop ist der Entwurf als Printversion oder als E-Book im PDF-Format erhältlich.
 
Juli 2016, 60 Seiten, ISBN 978-3-88721-361-9, Ladenpreis: 68 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 54,40 Euro.
 
Herausgeber und Vertrieb:
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel.: 02242/872-333, Fax: 02242/872-100
E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.de/shop

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