Galvanisieren und stromlose Metallabscheidung

Erweiterung des Merkblatts DWA-M 765 auf die metallverarbeitende, die metallbeschichtende und die Leiterplatten-Industrie

Es ist vorgesehen, das derzeit in Überarbeitung befindliche Merkblatt DWA-M 765 „Galvanisieren und stromlose Metallabscheidung“ auf die metallverarbeitende, die metallbeschichtende und Leiterplatten-Industrie zu erweitern. Das Merkblatt soll – neben der Galvanikbranche – auch für die Branchen „Beizerei, Anodisierbetrieb, Brüniererei, Härterei und Leiterplattenherstellung“ des Anhangs 40 der Abwasserverordnung geöffnet werden. Das bestehende Merkblatt 765 stammt aus dem Jahr 2000, ist nicht mehr aktuell und wird von der DWA-Arbeitsgruppe IG-2.36 „Emissionen aus der metallverarbeitenden Industrie“ seit 2019 überarbeitet.

Die Arbeitsgruppe IG-2.36 hielt eine Zusammenfassung der oben genannten Branchen aus dem Anhang 40 in dem Merkblatt für sinnvoll. Durch die 11. Novelle der Abwasserverordnung wurde dies im Entwurf vom Gesetzgeber überraschenderweise angepasst, denn viele Verfahrensschritte ähneln der Galvanotechnik. Neue Verfahren und der Stand der Technik sollen in diesen Industriezweigen nun zusammenfassend abgebildet werden. Planern, Betreibern und Behörden fehlen derzeit wichtige Entscheidungsgrundlagen und Erkenntnisquellen. Nicht nur aus gesetzlicher und stofflicher Sicht, insbesondere Stoffverbote auf der Basis von REACH, sondern auch hinsichtlich der Aufgabenfelder der genannten Branchen hat sich in den letzten Jahren Entscheidendes verändert. Die Substitution von ChromVI-Verbindungen, die Rückgewinnung von Elektrolyten durch chemische Verfahrenstechnik, Teilstrombehandlungen der Spülwässer zur Wasserrückgewinnung und Elimination von wassergefährdenden Stoffen und auch die bei der Abwasserbehandlung neu hinzugekommenen Verfahren haben zu Ergänzungen des Stands der Technik geführt. Emissionen von Stickstoff- und Phosphorverbindungen spielen zukünftig eine größere Rolle. Des Weiteren führt die 11. Novellierung zur Abwasserverordnung, insbesondere zum Anhang 40, zu weiteren, maßgeblichen rechtlichen Änderungen, die eine Anpassung im Produktionsbetrieb erforderlich machen. Hinweise auf Umsetzung sowie Lösungswege zu den neuen Anforderungen werden derzeit gesucht und sollen im neuen Merkblatt zusammenfassend dargestellt werden.

Das Merkblatt dient somit der Beschreibung von Verfahren nach dem Stand der Technik bzw. den besten verfügbaren Techniken zur Vermeidung gefährlicher Stoffe im Abwasser und zur Behandlung von Abwasser. Möglichkeiten des Recyclings werden dargestellt. Darüber hinaus gibt das Merkblatt Empfehlungen und Hilfen zur Lösung technischer Probleme, zur Dokumentation und Organisation sowie bei der Umsetzung der einschlägigen Vorschriften. Es richtet sich an Behörden, Verbände, Planer und an die einschlägigen Betriebe.

Die Überarbeitung des Merkblatts erfolgt in der Arbeitsgruppe IG-2.36 „Emissionen aus der metallverarbeitenden Industrie“ (Sprecher: Rüdiger Miller). Die Arbeitsgruppe möchte sich um Experten aus den Branchen „Beizerei, Anodisierbetrieb, Brüniererei, Härterei und Leiterplattenherstellung“ verstärken. Interessierte Fachleute werden gebeten, ihre Interessensbekundung mit einer kurzen Darstellung zur Person an die DWA-Bundesgeschäftsstelle zu senden. Hinweise für die Erweiterung des Merkblattes bitte ebenfalls an die DWA-Bundesgeschäftsstelle leiten:

DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Ing. Iris Grabowski, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef; Tel. 0 22 42/872-102, Fax 0 22 42/872-135, E-Mail: grabowski@dwa.de

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