Gründung einer DWA-Arbeitsgruppe: Tot-, Schwemm- und Schlüsselholz in Gewässern

Vorhabensbeschreibung und Aufruf zur Mitarbeit

Hennef, 1. Mai 2024. Die DWA sucht Mitglieder für ihre neue Arbeitsgruppe „Tot-, Schwemm- und Schlüsselholz in Gewässern“. Diese soll einen Themenband zum Thema Holz in Gewässern erarbeiten.

Holz ist ein wesentlicher Bestandteil von Ökosystemen in Gewässern und beeinflusst sowohl die Strömungsbedingungen als auch die Sedimenttransportprozesse. In der Fachliteratur gibt es zahlreiche Begriffe für Holz, unter anderem Totholz, Schwemmholz, Schlüsselholz oder auch Treibholz. Falls es zur Ablagerung mehrerer Hölzer in einem Gewässer kommt, wird dies als Verklausung bezeichnet. In Revitalisierungsprojekten werden häufig sogenannte „Engineered logjams“ eingesetzt, um die Heterogenität der Strömung zu erhöhen und die lokale Morphologie zu verändern. Zudem bieten Holzablagerungen Schutz und Lebensraum für viele aquatische Organismen.

Bei Hochwasser kann die Holzmenge in einem Fluss erheblich zunehmen und zu Verklausungen an Wasserbauten führen. In diesem Fall wird der Fließquerschnitt reduziert und es kann zu einem Aufstau stromaufwärts der Verklausung kommen. Unter Umständen führt dies zu einer Überflutung der umliegenden Gebiete. Zudem stellen Verklausungen auch Gefahren für Brückenbauwerke dar, beispielsweise infolge starker Kolkbildung. Daher ist die Gewässerunterhaltung ein wichtiges Thema in Bezug auf Holz, da es den Zielkonflikt zwischen Nutzen (Einsatz bei Revitalisierungen) und Schaden (Gefährdung der Hochwassersicherheit) von Holz in Gewässern berücksichtigen muss. Um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Holz, Strömung und Sediment in Gewässern besser zu verstehen und geeignete Empfehlungen für den Umgang mit Holz abzuleiten, sind fachübergreifende Anstrengungen erforderlich.

In der DWA beschäftigen sich bereits mehrere Arbeitsgruppen mit dem Thema Holz in Gewässern, unter anderem die Arbeitsgruppe zu „Totholz in der Gewässerunterhaltung“ (GB-2.20) oder zu „Hydraulische Fragestellungen zu Totholz“ (WW-1.4). Um den aktuellen Wissensstand zu Holz in Gewässern hauptausschuss- und fachausschussübergreifend zu bündeln, sollen die folgenden Themen in einem DWA-Themenband zusammengefasst werden: (1) Vorbild Natur - Beschreibung natürlicher Eintragsprozesse von Holz, (2) Bedeutung von Holz für die Ökologie sowie eine typenabhängiger Mindestgehölzbestand an Fließgewässern, (3) Gefahren von Holz infolge Verklausung an Wasserbauten, (4) Hydraulische Wirkweise (WW-1.4) und morphologische Auswirkungen von Holz, (5) Bauliche Umsetzung von Holzplatzierungen für die Revitalisierung von Gewässern, (6) Unterhaltung und Kontrolle von Holz unter Berücksichtigung des Zielkonflikts zwischen Nutzen und Schaden (GB-2.20), (7) Praxiserfahrungen mit dem Umgang von Holz in Gewässern und (8) Ableitung offener Fragestellungen.

Für den Themenband ist zunächst eine Auflistung aktueller Arbeiten zum Thema Holz innerhalb der DWA sowie ein Überblick des aktuellen Forschungsstandes zu erstellen. Darauf aufbauend soll der Themenband in einzelne Kapitel gegliedert werden, welche die aktuellen Arbeitsgruppen innerhalb der DWA zum Thema Holz berücksichtigen. Abschließend soll das zukünftige Forschungspotenzial und der Praxisbedarf aufgezeigt werden. In der Arbeitsgruppe sollen neben Vertreter*innen aus der Wissenschaft auch Ingenieur- und Planungsbüros, Verbände und kommunale bzw. staatliche Stellen beteiligt sein. Zur Mitarbeit sind alle interessierten Fachleute mit entsprechenden Kenntnissen eingeladen.

Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich willkommen. Interessent*innen melden sich bitte mit einer kurzen Selbstbeschreibung bis zum 1. Juli 2024 bei:

DWA-Bundesgeschäftsstelle
Lutz Breuer, M. Sc.
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-305
E-Mail: lutz.breuer@dwa.de

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