Merkblatt DWA-M 218 „Rohrleitungssysteme für den Bereich der technischen Ausrüstung von Biogasanlagen“

Neu erschienen

Über Abmessungen, Werkstoffe, Anforderungen und Prüfungen, Planung und Ausführungen von Rohrleitungen gibt es eine Vielzahl von Normen und Vorschriften. Mit diesem Merkblatt soll die Handhabung dieser umfangreichen Normen und Richtlinien durch Beschränkung auf die biogasanlagenspezifischen Anwendungsfälle erleichtert werden.

Im Merkblatt DWA-M 218 werden Hinweise für die Planung, Ausführung (Bau), Inbetriebnahme und Prüfung von Rohrleitungssystemen für den Bereich der technischen Ausrüstung auf Biogasanlagen gegeben. Es werden die besonderen Anforderungen folgender biogasanlagenspezifischer Medien an Metall- und Kunststoffrohren beschrieben:

  • Substrate (zum Beispiel Gülle, Silage, Gärsubstrat, Co-Substrat, Co-Fermente)
  • Schlämme (zum Beispiel Klärschlamm)
  • Biogas (Rohbiogas)
  • Brauchwasser (kein leitungsgebundenes Trinkwasser, hierfür gilt das entsprechende DVGW-Regelwerk)
  • Heizungswasser (zum Beispiel Einbindung von Warmwasser aus einem Blockheizkraftwerk in einen Heizungskreislauf/Schnittstelle ist der Wärmetauscher)
  • Luft, zum Beispiel Be- und Entlüftung, Prozessluft zur Entschwefelung, Stützluft von Doppelmembrangasspeichern
  • chemische Hilfsstoffe, zum Beispiel Prozesshilfsstoffe, polymere Flockungsmittel, Metallsalze.

Für Rohrleitungen, die der AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) unterliegen, zum Beispiel Rohrleitungen zum Befördern von wassergefährdenden Gärsubstraten (wie Gülle, Silage) oder wassergefährdenden chemischen Hilfsstoffen, sind die Festlegungen der „Technischen Regeln wassergefährdender Stoffe“ (TRwS) einzuhalten, insbesondere die Vorgaben der TRwS 792, TRwS 793 und TRwS 779 sowie gegebenenfalls der TRwS 780. In Merkblatt DWA-M 218 werden gegebenenfalls technische Regeln für den Bau und Betrieb solcher Anlagen ergänzt, soweit diese nicht in der TRwS konkretisiert wurden, aber für die praktische Umsetzung der dort aufgeführten Ziele zum sicheren Betrieb vorgegeben werden können.

Es werden keine Rohrleitungen behandelt, die sich außerhalb des Grundstücks der Biogasanlage befinden bzw. externer Verantwortung unterliegen. Dazu zählen zum Beispiel Biogasleitungen der Biogas-Aufbereitungsanlage auf Erdgasqualität (BGAA), der Biogas-Einspeiseanlage (BGEA – maßgeblich unter anderem Arbeitsblatt DVGW G 265-1), Leitungen zur Versorgung extern aufgestellter BHKW (Geltungsbereich des Arbeitsblatts DVGW G 415) sowie Leitungen der Trinkwasserversorgung, Heizungsleitungen (DVGW-Regelwerk maßgeblich).

Seit April 2012 haben der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), der Fachverband Biogas e. V. (FvB) und die DWA eine enge fachliche Kooperation im Bereich Biogas vereinbart. Ein wesentliches Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, hinsichtlich der sicherheitsrelevanten Anforderungen an die Errichtung und den Betrieb von Biogasanlagen konsistente Mindeststandards zu etablieren.

Das Merkblatt DWA-M 218 wurde im Rahmen der „Kooperation Biogas“ von der gemeinsamen DWA-DVGW-FvB-Arbeitsgruppe „Rohrleitungen“ (Sprecher: Dipl.-Ing. Christian Schnatmann) mit Mitgliedern dieser Fachverbände, verstärkt um Experten aus dem Bereich Rohrleitungsbau, erstellt. Die Erarbeitung erfolgte im Auftrag der DWA-Fachausschüsse KA-11 „Technische Ausrüstung und Bau von Kläranlagen“ (Federführung) und KEK-8 „Biogas“ sowie des DVGW-Gemeinschaftsausschusses G-GTK-0-1 „Biogas“. Es richtet sich an Planende, Betreiber, ausführende Unternehmen und Entscheidungsträger und soll Hilfestellungen zur Erzielung fachgerechter und wirtschaftlicher Lösungen geben.

Das Merkblatt DWA-M 218 hat kein Vorläuferdokument im DWA-Regelwerk; es wird inhaltsgleich als DVGW-Merkblatt G 438 veröffentlicht.

Merkblatt DWA-M 218 „Rohrleitungssysteme für den Bereich der technischen Ausrüstung von Biogasanlagen“, August 2021, 69 Seiten, ISBN 978-3-96862-090-9, Ladenpreis: 114,50 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 91,60 Euro

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