Prozessmesstechnik auf Kläranlagen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen

Entwurf Merkblatt DWA-M 256-1

© Eberhard Städtler

Hennef. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat den Entwurf des Merkblatts „Prozessmesstechnik auf Kläranlagen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen“, vorgelegt, der hiermit zur öffentlichen Diskussion gestellt wird.

Die Fortschritte in der Mess- und Gerätetechnik und vor allem in der Informations- und Kommunikationstechnologie haben eine Überarbeitung des Merkblatts DWA-M 256 mit den Teilen 1 bis 8 erforderlich gemacht. Darüber hinaus wird die Merkblattreihe um einen Teil 9 zum Parameter „Druck“ erweitert. Die Digitalisierung ermöglicht inzwischen nicht nur wesentliche Verbesserungen bei der Signalverarbeitung. Immer kleiner und leistungsfähiger werdende Mikroprozessoren schaffen neue Möglichkeiten, zum Beispiel Messsysteme um Funktionalitäten zu erweitern und Schritte der Datenverarbeitung und Datenübertragung in den Sensor zu verlagern.

Die in den Teilen 2 bis 9 der Merkblattreihe behandelten kontinuierlichen Messungen sind aufgrund rechtlicher Vorgaben und aufgrund betrieblicher Notwendigkeiten durchzuführen. Letztere bestehen aus der Überwachung der Prozesse, der Steuerung und Regelung sowie der Dokumentation. Die Messungen sind somit Grundlage für die Transparenz der Prozesse und eine Voraussetzung für eine verfahrenstechnische sowie wirtschaftliche Optimierung des Betriebs. Die im Merkblatt formulierten Anforderungen unterstützen damit das generelle Ziel der Optimierung von Kosten und Umweltauswirkungen. Prozessmessgeräte werden unter den unterschiedlichsten verfahrenstechnischen und örtlichen Gegebenheiten auf den Kläranlagen eingesetzt. Die Anforderungen an ihre Leistungsfähigkeit und ihre Ausführung sind maßgeblich vom Einsatzfall abhängig.

Hersteller verfügen in der Regel über eine Vielzahl anwendungstechnischer Erfahrungen. Ihre Einsatzempfehlungen sollten daher berücksichtigt werden. Eine strukturierte und den jeweiligen Randbedingungen angepasste Instandhaltung der Messeinrichtungen ist zudem für die Gewinnung plausibler Messergebnisse und für einen zuverlässigen Betrieb unerlässlich. Im Zuge der Planung ist unter Berücksichtigung der automatisierungs-, verfahrenstechnischen und betrieblichen Anforderungen das geeignete Messverfahren auszuwählen. Danach sind die Geräteanforderungen und die Einbindung in informationstechnische Systeme entsprechend dem jeweiligen Einsatzfall nach dem Messmedium, dem Messort und den Umgebungsbedingungen zu spezifizieren.

Der vorliegende und in die Thematik einführende Teil 1 der Merkblattreihe DWA-M 256 beschreibt die allgemeinen Anforderungen an die Prozessmesstechnik auf Kläranlagen.

Änderungen

Gegenüber dem Merkblatt DWA-M 256-1 (6/2011) wurden im vorliegenden Entwurf folgende Änderungen vorgenommen:

  • Anpassung des Abschnitts 1 „Anwendungsbereich“ mit ergänzenden Hinweisen zur IT-Sicherheit
  • Neu aufgenommen: Abschnitt 2 „Verweisungen“
  • Vervollständigung, Vereinheitlichung und Klarstellung der Begrifflichkeiten in Abschnitt 3 „Begriffe“
  • Neufassung des Abschnitts 4 „Komponenten und ihr Zusammenwirken“ mit Überarbeitung der Bilder entsprechend dem Stand der Technik
  • Neu aufgenommen: Unterabschnitt 4.4 „Daten und Kommunikation“
  • Vereinfachung und Präzisierung der Tabelle 1 in Abschnitt 5 „Messorte“
  • Ergänzungen in Unterabschnitt 5.2 „Anforderungen an die Messorte“
  • Überarbeitung des Abschnitts 6 „Anforderungen an die Messtechnik“ und Anpassung der Tabellen 3 bis 7
  • Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen hinsichtlich Gesetze und Verordnungen
  • Umstrukturierung des Abschnitts „Quellen und Literaturhinweise“ mit Aufnahme aktueller Fachliteratur und Nachschlagewerke

Dieses Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.3 „Prozessmesstechnik auf Kläranlagen“ (Sprecher: Dr. rer. nat. Achim Gahr) und dem DWA-Fachausschuss KA-13 „Automatisierung von Kläranlagen“ erarbeitet. Das Merkblatt richtet sich an Betreiber von Abwasserbehandlungsanlagen, planende Ingenieure, Hersteller und Genehmigungsbehörden.

Frist zur Stellungnahme: Der Entwurf des Merkblatts DWA-M 256-1 wird bis zum 31. Oktober 2019 öffentlich zur Diskussion gestellt. Hinweise und Anregungen erbittet die DWA schriftlich, möglichst in digitaler Form, an Dr. Christian Wilhelm, wilhelm@dwa.de.

Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal eingesehen werden. Dort ist auch eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Im DWA-Shop ist er als Printversion oder als E-Book im PDF-Format erhältlich.

August 2019, 35 Seiten, ISBN 978-3-88721-871-3, Ladenpreis: 45 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 36 Euro

Herausgeber und Vertrieb: DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef, Telefon: 02242/872-144, Fax: 02242/872-100, E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.de/shop

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