Sedimentablagerungen und Schwebstoffe in Gewässern: Aufnahme neuer Arbeiten und Aufruf zur Mitarbeit

Vorhabensbeschreibung und Aufruf zur Mitarbeit

Die DWA-Arbeitsgruppe WW-2.6 „Methoden zur Erkundung, Untersuchung und Bewertung von Sedimentablagerungen und Schwebstoffen in Gewässern“ plant die Aufnahme neuer Arbeiten und ruft zur Mitarbeit auf. Die Gruppe soll Leitlinien qualitätsgesicherte Sediment- und Schwebstoffuntersuchungen – nach Menge und Beschaffenheit – erarbeiten.

Anlass

Bundesweit besteht an vielen Gewässern ein hoher und weiter zunehmender Unterhaltungsbedarf in Form des Managements von Sediment und Baggergut. Auch an wasserwirtschaftlichen Anlagen ist dieses Management ein zentraler Aspekt für den ordnungsgemäßen Betrieb. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Sedimenthaushalt und die Hydromorphologie in Flüssen in einem engen Zusammenhang stehen und sich wechselseitig beeinflussen. Sedimentüberschüsse oder -defizite infolge eines gestörten Sedimenthaushalts haben negative Auswirkungen auf das Ökosystem, die Wasserwirtschaft, die Hochwasservorsorge und die Schifffahrt. In Standgewässern, die von Fließgewässern durchflossen werden (zum Beispiel Stauseen), kommt es durch Sedimenteinträge zu Stauraumverringerungen bzw. Verlandungen, woraus negative Auswirkungen in Form eines reduzierten Speicherraums zum Beispiel für die Nutzung des Wassers als Trinkwasser oder für die Energieerzeugung resultieren und sich Wassergüteprobleme durch vermehrten Nährstoffeintrag ergeben können. Vor diesem Hintergrund werden Maßnahmen im Rahmen eines integrierten Sedimentmanagements notwendig.

Für die Planung geeigneter Maßnahmen sind belastbare Ergebnisse der Untersuchungen von Schwebstoffen und Sedimenten im Vorfeld von sehr großer Bedeutung. Hierbei spielt neben der Zusammensetzung und der Belastung vor allem auch die Prognose von Mengen eine große Rolle.

Aufgaben und Ziel der neuen Arbeitsgruppe

Aus den dargelegten Gründen soll im DWA-Fachausschuss WW-2 „Morphodynamik und Sedimentmanagement“ eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden Diese Gruppe soll Leitlinien qualitätsgesicherte Sediment- und Schwebstoffuntersuchungen – nach Menge und Beschaffenheit – erarbeiten. Schwerpunkte der Ausarbeitung werden die Beschreibung von Methoden der Probenahme und Probenaufbereitung, die Untersuchungsmethoden sowie die qualifizierte Ergebnisauswertung sein. Dabei ist die Komplexität der Untersuchungen zu beachten (geophysikalisch, chemisch, biologisch, ökotoxikologisch). Darüber hinaus sollen Grundsätze zur Erfassung der Mengen (permanente Messung, Erweiterung Pegelausrüstung usw.) und der Erstellung von Prognosen verfasst werden. Es sollen weiterhin Empfehlungen für ein einheitliches Vorgehen erarbeitet werden.

Im Zuge der Bearbeitung sollen die bisher gültigen DVWK-Regeln 125/1986 „Schwebstoffmessungen“ sowie die Inhalte der DVWK-Schrift 128/1999 „Methoden zur Erkundung, Untersuchung und Bewertung von Sedimentablagerungen und Schwebstoffen in Gewässern“ auf ihre Gültigkeit überprüft und erforderlichenfalls aktualisiert werden.

Die Arbeitsgruppe soll in einer frühen Phase der Bearbeitung entscheiden, in welcher Form (Merkblatt oder Themenband) die Ergebnisse der Bearbeitung herausgegeben werden sollen.

Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen.

Zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe sind Vertreter/-innen von wissenschaftlichen Einrichtungen, Planungsbüros, Betreibern wasserwirtschaftlicher Anlagen, Mitarbeiter/-innen von Gewässerunterhaltungspflichtigen und Behörden sowie Vertreter/-innen von forstwirtschaftlichen Einrichtungen oder sonstige Interessierte eingeladen. Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich herzlich willkommen. Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bei:

DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Geogr. Georg Schrenk, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef; Tel. 0 22 42/872-210, Fax 0 22 42/872-184, E-Mail: schrenk@dwa.de

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