Spurenstoffmonitoring

Aufruf zur Mitarbeit

Hennef. Durch die stetig wachsenden Erkenntnisse zu den organischen Spurenstoffen im Wasserkreislauf und den damit einhergehenden rechtlichen Anforderungen (z. B. Oberflächengewässerverordnung) rückt das Thema „Spurenstoffmonitoring von Eintragspfaden und Fließgewässern“ in der Wasserwirtschaft immer mehr in den Fokus. Daraus ergeben sich wasserwirtschaftliche Fragestellungen, für die belastbare Messdaten zur Feststellung der lokalen und regionalen Spurenstoffsituation benötigt werden. Diese Daten bilden eine wesentliche Grundlage für wasserwirtschaftliche Entscheidungen von zum Teil erheblicher Tragweite.

Der Eintrag und Verbleib von organischen Spurenstoffen in Fließgewässern ist durch ein hoch dynamisches Verhalten geprägt. Abhängig von der Stoffgruppe und den verschiedenen Eintragspfaden können die Einträge in die Fließgewässer kurz- oder langfristigen Schwankungen unterliegen. Im Fließgewässer selbst ist die Spurenstoffsituation durch vielfältige Stoffumsatzprozesse geprägt. Vor diesem Hintergrund wird die Frage nach einer auf Spurenstoffgruppen angepassten, zeitlich repräsentativen Monitoringstrategie diskutiert. Je nach Eintragspfad kann die Etablierung von automatisierten Monitoringsystemen von Vorteil sein. Für die Umsetzung einer kohärenten Vorgehensweise zur Erfassung der Spurenstoffe wird eine geeignete Infrastruktur notwendig, welche gegebenenfalls erst errichtet werden muss.

Der Einsatz von angepassten Probenahmevorrichtungen auf Basis einer durchdachten Probenahmestrategie besitzt entscheidende Vorteile:

• zuverlässige Erfassung ereignisspezifischer sowie ereignisunabhängiger Proben
• belastbare Stofffrachtberechnungen in Verbindung mit Wasserstands-Abflussmessungen
• Erstellung von Emissionsbilanzen auf der Grundlage von umfangreichen Eingangsdaten
• Kalibrier- und Validierungsdatensätze für den Einsatz von Gewässergütemodellen
• zuverlässige Basisdatensätze für die Maßnahmenplanung
• erlässliche Kontrolle des Erreichens der festgelegten Umweltziele

 

Eine zielgerichtete Anleitung, die vor dem Hintergrund der modernen Monitoring-Methoden die entscheidenden Hinweise für die Konzeption, die Aufstellung und die Durchführung eines Monitorings speziell für Spurenstoffe gibt, liegt bislang nicht vor.

Es ist daher das Ziel, in einer DWA-Arbeitsgruppe Hinweise und Empfehlungen für die Konzeption, die Errichtung sowie die Ausführung von Monitoringmaßnahmen zu geben, mit denen gezielt die Spurenstoffsituation in Flusseinzugsgebieten untersucht werden kann. Geplant sind Hinweise und Empfehlungen zu:

• Messstellenauswahl
• Monitoringzeitraum
• Monitoringintervalle
• Errichtung einer Infrastruktur
• Entwicklungsstand der Gerätetechnik
• Vorgehensweise bei der Probenahme • Unterhaltung von automatisierten Probenahmesystemen
• Ressourceneffizientem Monitoring
• Unsicherheitsanalyse der erhobenen Daten

 

Fachleute aus Kommunen, Behörden, Verbänden, Ingenieurbüros und Hochschulinstituten sind zur Mitarbeit eingeladen. Erfahrungen im Bereich des Monitorings von Spurenstoffen sind Voraussetzung. Geräteanbieter werden im Merkblattverfahren in angemessener Form beteiligt.

Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs in der DWA-Bundesgeschäftsstelle bei Dipl.-Geogr. Georg Schrenk, schrenk@dwa.de.

DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Tel. 02242/872-333, Fax: 02242/872-100 E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.de/shop

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