Überarbeitung des DWA-M 911 „Möglichkeiten der Effizienzkontrolle von Maßnahmen zur grundwasserschonenden Bodennutzung am Beispiel des Stickstoffs“

Vorhabensbeschreibung und Aufruf zur Mitarbeit

Hennef, 1. April 2024. Die DWA-Arbeitsgruppe GB-6.1 „Bewertung der Minderung von Nähr- und Schadstoffen“ im DWA-Fachausschuss GB-6 „Bodennutzung und Stoffeinträge in Gewässer“ beabsichtigt die Überarbeitung des Merkblattes DWA-M 911 „Möglichkeiten der Effizienzkontrolle von Maßnahmen zur grundwasserschonenden Bodennutzung am Beispiel des Stickstoffs“.

Hintergrund

Seit ca. 30 Jahren werden in vielen Bereichen Deutschlands, insbesondere in Wasserschutzgebieten, Maßnahmen zur Verminderung von Stickstoffeinträgen aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ins Grundwasser durchgeführt. Diese werden entweder zentral durch die Erhebung von Wasserentnahmegebühren bzw. über Agrarumweltprogramme finanziert oder direkt von den Wasserversorgungsunternehmen durch Gründung von landwirtschaftlichen Kooperationen gefördert. Auch im Rahmen der Maßnahmenprogramme zur Wasserrahmenrichtlinie werden seit einigen Jahren in einzelnen Regionen Bewirtschaftungsmaßnahmen der Landwirtschaft gefördert. Als Maßnahmen kommen dabei sowohl strukturelle betriebliche Änderungen (zum Beispiel Verminderung des Viehbesatzes, Umstellung auf Ökolandbau), Änderungen beim Düngemanagement (zum Beispiel Verlagerung der Ausbringungszeiten für Wirtschaftsdünger, Optimierung der Gerätetechnik) oder flächenbezogene ackerbauliche Maßnahmen (zum Beispiel Umwandlung von Ackerland in Grünland, Zwischenfruchtanbau) infrage. Wieweit diese Maßnahmen zu dem gewünschten Erfolg führen, nämlich die Nitratkonzentration im Grundwasser generell flächendeckend auf Werte unter 50 mg NO3/l zu senken, muss durch entsprechende Kontrollen ständig überprüft werden. Dies gilt in gleichem Maße für alle Grundwasserkörper, in denen nach den Vorgaben der AVV-Gebietsausweisung gemäß § 13a der Düngeverordnung mit Nitrat belastete Gebiete (rote Gebiete) ausgewiesen wurden. Die Ergebnisse dieser Kontrollen dienen aber auch zur Weiterentwicklung bzw. zur Entwicklung neuer Maßnahmen zur Entlastung des Grundwassers mit Nitrat.

In dem im August 2013 erschienenen Merkblatt DWA-M 911, das inhaltsgleich auch als DVGW-Merkblatt W 104-2 veröffentlicht ist, sind die zurzeit wichtigsten und effektivsten Kontrollmöglichkeiten einzeln aufgelistet. Diese werden bezüglich ihrer Vor- und Nachteile und hinsichtlich ihrer Eignung zur Effizienzkontrolle bewertet. Aufgrund der Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Etablierung neuerer Verfahren hat die zuständige Arbeitsgruppe im DWA-Fachausschuss GB-6 „Bodennutzung und Stoffeinträge in Gewässer“ den Überarbeitungsbedarf des Merkblatts festgestellt.

Aufruf zur Mitwirkung

Entsprechend diesen Vorgaben lädt der DWA-Fachausschuss GB-6 „Bodennutzung und Stoffeinträge in Gewässer“ alle interessierten Institute, Dienststellen und Unternehmen ein, einen Beitrag zu dem geplanten Merkblatt zu leisten. Zur Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe sind neben Vertreter*/innen aus der land- und wasserwirtschaftlichen Praxis auch Expert*/innen aus Behörden, der Wissenschaft und Ressortforschung willkommen, um das vorhandene Merkblatt an den aktuellen Stand der Technik und Gesetzgebung anzupassen.

Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Bitte schicken Sie uns eine kurze Beschreibung Ihrer bisherigen Tätigkeitsbereiche, damit die DWA-Gremienmitglieder eine Grundlage für eine Entscheidungsfindung für eine Mitarbeit haben. Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich herzlich willkommen!

DWA-Bundesgeschäftsstelle
Dipl.-Geogr. Dirk Barion
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-161, Fax 0 22 42/872-184
E-Mail:
barion@dwa.de

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