Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Anlass/Ausgangssituation
Bundesweit besteht an vielen Fließ- und Standgewässern ein hoher und weiter zunehmender Unterhaltungsbedarf in Form des Managements von Sediment und Baggergut. Auch an wasserwirtschaftlichen Anlagen ist dieses Management ein zentraler Aspekt für den ordnungsgemäßen Betrieb.
Im Rahmen des Sedimentmanagements ist idealerweise das Belassen im Gewässer durch eine gewässerverträgliche Umlagerung anzustreben. Aufgrund der Beschaffenheit des Sediments/des Baggerguts, den technischen und infrastrukturellen Randbedingungen sowie den ökologischen Gegebenheiten am Entnahme- und am Unterbringungsort ist eine Umlagerung im Gewässer jedoch nicht immer umsetzbar. Dann bleiben oft nur noch die Verwendung bzw. Entsorgung des Baggerguts an Land.
So werden jährlich Baggergutmengen in Millionenhöhe aus Gewässern entnommen und an Land entsorgt. Hinzu kommt, dass zahlreiche notwendige Unterhaltungsmaßnahmen bislang nicht angegangen worden sind und somit die an Land zu entsorgenden Mengen und Kosten tendenziell weiter steigen werden.
Der Großteil der Baggergutmengen wird dabei als Abfall auf Deponien beseitigt. Alternative Verwendungs- bzw. Verwertungswege werden derzeitig aus unterschiedlichen Gründen viel zu selten genutzt.
Lösungsstrategien/Herausforderungen
Wir sind davon überzeugt, dass Baggergut in zahlreichen Anwendungsfällen als Alternative zu den klassischen mineralischen Rohstoffen einsetzbar ist und dadurch einen entscheidenden Beitrag zur ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft leisten kann. Es ist an der Zeit, den Übergang weg von einer Baggergutbeseitigung hin zu einer Bereitstellung als wertvolle Ressource zu forcieren. Hier ist insbesondere der Einsatz von Baggergut im Deichbau zu nennen.
Dabei wollen wir komplette Wertschöpfungsketten von der Rohstoffbereitstellung bis hin zum Einsatz beim Kunden beleuchten und die Kunden mit in die Eröffnung der jeweiligen Verwertungswege einbeziehen. Denn nur gemeinsam lassen sich neue Märkte für den Einsatz von Baggergut öffnen.
Die Vernetzung mit anderen Branchen, wie der Bauindustrie, sollte daher das Ziel sein, um gemeinsam die Politik und gesetzgebenden Ministerien vom Baggerguteinsatz als ressourcenschonende Alternative zu überzeugen.
Ziele und Aufgaben der neuen Arbeitsgruppe
Die DWA möchte gemeinsam mit der Hafentechnischen Gesellschaft e. V. (HTG) und der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT) die Bedeutung des ressourcenschonenden Einsatzes von Baggergut in der Kreislaufwirtschaft als einen wesentlichen Bestandteil des Sedimentmanagements durch die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe hervorheben. Die Arbeitsgruppe soll sich als nationales Fach- und Expertengremium für den „Umgang mit Baggergut an Land" den folgenden Inhalten widmen:
Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe sind Vertreter/-innen von wissenschaftlichen Einrichtungen, Planungsbüros, Betreibern wasserwirtschaftlicher Anlagen, Mitarbeiter/-innen von Gewässerunterhaltungspflichtigen und Behörden sowie Vertreter/-innen von forstwirtschaftlichen Einrichtungen oder sonstige Interessierte eingeladen. Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bei:
DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Geogr. Georg Schrenk, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef; Tel. 0 22 42/872-210, Fax 0 22 42/872-184, E-Mail: schrenk@dwa.de
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