Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Versickerung

Siedlungsgebiete erfahren derzeit ein überdurchschnittliches Wachstum und eine starke Nachverdichtung. Damit wird aus wasserwirtschaftlicher Sicht die Bewirtschaftung von Niederschlagswasser vor eine große Herausforderung gestellt, insbesondere da im Zuge des Klimawandels die Häufigkeit, Dauer und Intensität von Wetterextremen wie Starkregenereignisse und Hitzewellen zunehmen und zu einer Überlastung der Kanalisation bzw. der Zunahme von sommerlichem Hitzestress führen. Nach § 55 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) soll Niederschlagswasser ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden. Gleichzeitig fordert das Regelwerk DWA-A 100 „Leitlinien der integralen Siedlungsentwässerung“ als übergeordnete Zielsetzung die Änderung des natürlichen Wasserhaushaltes durch Siedlungsaktivitäten so gering wie möglich zu halten. Im Zuge eines vorausschauenden Wassermanagements – insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel – werden die Niederschlagsabflüsse befestigter Flächen – wenn möglich und zulässig - direkt vor Ort versickert oder in ein ortsnahes Oberflächengewässer geleitet, unter Berücksichtigung des Boden- und Gewässerschutzes.
Die DWA stellt hierfür das Arbeitsblatt DWA-A 138 und die Software "Versickerungs-Expert" zur Verfügung.