Unter NASS werden zwei grundlegende Ansatzpunkte subsummiert, die die Grenzen und Möglichkeiten der „konventionellen“ Siedlungsentwässerung zu erweitern versprechen. Zum einen wird die Verwertung von Abwasserinhaltsstoffen, wie Nährstoffe und organische Stoffe angestrebt, zum anderen soll auf einen aufwendigen und investitionslastigen Transport von Abwasser mittels großer Leitungen möglichst verzichtet werden. Eine Trennung der Stoffströme ist für NASS nicht unbedingt notwendig: die weitgehende Ressourcennutzung steht bei NASS im Vordergrund.
Ziele
In den letzten Jahren wurden sowohl national als auch international zahlreiche Forschungs- und Demonstrationsvorhaben im Bereich neuer urbaner Wasserinfrastruktursysteme durchgeführt, die zu neuen Erkenntnissen und neuen technischen Konzepten geführt haben. Von Seiten der DWA wurden diese Entwicklungen aufgenommen und im Themenband „Neuartige Sanitärsysteme“ dokumentiert. Für eine weitere Umsetzung dieser Erkenntnisse in der Praxis ist es notwendig, dass die wichtigsten Aspekte in einer für die wichtigen Akteure (Planer, Behörden, Ver- und Entsorger) gut zugänglichen und kompakten Form zusammengefasst werden. Ziel der Arbeitsgruppe ist deshalb die Vorbereitung eines neuen DWA-Arbeitsblattes zum Thema „Grundsätze für die Planung und Implementierung Neuartiger Sanitärsysteme (NASS)“.
Inhaltlich sollen folgende Aspekte abgedeckt werden:
Daneben sind folgende Arbeitsschwerpunkte in der AG vorgesehen:
Ergebnisse:
Vorlage eines neuen DWA-Arbeitsblattes NASS-Integrationsworkshop ergänzende Hintergrundinformationen zur Umsetzung des geplanten Arbeitsblattes
Die Arbeitsgruppe wurde 2017 gegründet und mit der Überarbeitung des Arbeitsblatts ATV-A 200 „Grundsätze für die Abwasserentsorgung im ländlichen Raum“ beauftragt. Dieses ist bereits vor über zwanzig Jahren im Mai 1997 erschienen. Angesichts der zwischenzeitlichen technischen Innovationen, aber auch der veränderten Herausforderungen, insbesondere des demografischen Wandels, wurde eine grundlegende Überarbeitung nötig. Zudem spiegelt die bisherige Fokussierung auf die Abwasserbehandlung nicht das gesamte Abwassersystem einschließlich der Entwässerung wider. Außerdem sind bisher kaum Überlegungen zur Systemumstellung enthalten. Bei der Überarbeitung stehen neben den aktuellen Regeln der DWA auch die in der BMBF-Fördermaßnahme INIS gewonnenen Erkenntnisse im Fokus. Die zu betrachtenden Themenfelder sind die Folgen demografischer Veränderungen, die Berücksichtigung der spezifischen Abwasserzusammensetzung, die Darstellung technischer Möglichkeiten (einschließlich Kleinkläranlagen und naturnahen Verfahren) auch vor dem Hintergrund der Anwendungsgrenzen „zentraler“ Systeme sowie die Beschreibung der rechtlichen Regelungen. Darüber hinaus werden Ansätze zur Systemanpassung, Anwendungsmöglichkeiten für Neuartige Sanitärsysteme (NASS), Lösungsansätze zur Gewährleistung der Funktionssicherheit der Anlagen und Hinweise zur Bewertung von Lösungsvarianten aufgezeigt.
Ziele
Hinsichtlich der Implementierung von NASS bestehen derzeit noch vielfältige Restriktionen und Defizite wie z.B.:
Daraus leiten sich die folgenden vorrangigen Arbeitsziele der AG 1.8 ab:
Die Zielgruppe deckt dabei die gesamte Bandbreite der relevanten Akteursgruppen von Hochschulen über Forschungseinrichtungen, Ministerien, Behörden, Planer, Ver- und Entsorger bis hin zu Herstellern und Bauherren ab.
Die Arbeit der AG 1.8 betrachtet sowohl den nationalen, deutschen wie auch den internationalen Kontext.
Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich. Jährlich finden i.d.R. 1-2 Arbeitsgruppentreffen mit ergänzendem direkten Austausch zwischen den AG-Mitgliedern statt.
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
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