Berufliche Bildung im Wassersektor weltweit fördern

Neue BMZ-Studie erschienen – DWA aktiv bei der Erstel-lung eingebunden

Bonn/Hennef. Projekterfahrungen aus der Berufsbildung in der Wasserwirtschaft beschreibt die neue Studie „Berufliche Bildung im Wassersektor“. Die Studie wurde vom Sektorvorhaben Berufliche Bildung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) veröffentlicht. Autoren sind Rüdiger Heidebrecht, Leiter der Abteilung „Bildung und internationale Zusammenarbeit“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), und Inke Hase, Berufsbildungsexpertin der GFA Consulting Group (Hamburg). Die DWA konnte hierbei – erstmals – ihre umfangreichen Erfahrungen aus der internationalen Bildungsarbeit in eine Studie für ein Bundesministerium einbringen.

Im Auftrag des GIZ-Sektorvorhabens Berufliche Bildung wurden die Schnittstellen zwischen dem Bildung- und dem Wassersektor beschrieben und Handlungsempfehlungen für eine bessere Vernetzung und Intensivierung dieser beiden Sektoren gegeben.

Es wurden Erfahrungen aus Projekten der GIZ aus Afghanistan, Burkina Faso, Jordanien, Uganda, Tansania, Südafrika, Vietnam und Peru zusammengetragen und in Workshops die Fachplaner beider Sektoren eingebunden. Die Studie beschränkt sich bewusst auf die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung von Haushalten, Gewerbe und Industrien. Darüber hinaus werden die über 30-jährigen Erfahrungen der beruflichen Bildung in Deutschland bei den bestehenden Umwelttechnischen Berufen (UT-Beru­fe) dargestellt. Die DWA hat ihre ersten Bildungsaktivitäten 1954 begonnen. Mit zunehmendem Bau von abwassertechnischen Anlagen wurde die Qualifikation des Betriebspersonals immer wichtiger und ist bis heute eine wichtige Aufgabe der Verbandsarbeit.

Die Studie gibt acht politisch-strategische Handlungsempfehlungen und fünf Empfehlungen für die Durchführungsorganisationen und wirbt dadurch für eine stärkere Zusammenarbeit der Sektoren Bildung und Wasser. Sie wirbt für eine eigenständige Ausbildung in spezifischen Wasser- und Abwasserberufen, fordert neben einer grundständigen handwerklichen Ausbildung in Fachberufen (Elektriker, Schlosser Installateure etc.) aufbauende, modulare und fach­spezifische Qualifizierungsbausteine für diese Facharbeiter und fordert ein lebenslanges modulare Weiterbildungssystem und entsprechende Aufstiegsfortbildungsmöglichkeiten.

In vielen Ländern gibt es im Wassersektor keine klaren Ausbildungsberufe oder Weiterbildungssysteme. Hier herrscht großer Nachholbedarf.

Diese Studie gibt Hinweise für die Durchführungsorganisationen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, um eine besser vernetzte Programmplanung zu ermöglichen. Bei Investitionen in neue wasserwirtschaftliche Anlagen wird für eine verbesserte, parallele Qualifikationsplanung geworben: keine Investitionen in Anlagen ohne Investitionen in das Betriebspersonal.

Die Studie „Berufliche Bildung im Wassersektor“ steht im Internet zum Download bereit:

http://de.dwa.de/veranstaltungen.html, dort „Publikationen

http://star-www.giz.de/pub?r=42496

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