Wasserbewusste Stadtentwicklung

Wasserbewusste Stadtentwicklung bedeutet: Stadtplanung, Landschaftsplanung und wasserwirtschaftliche Planung werden zusammen betrachtet

Wasser ist eine wichtige Ressource, mit der wir sparsam umgehen sollten

Wasser in der Stadt steigert die Lebensqualität

  • Wasser sammeln, nicht über die Kanalisation ableiten
  • Wasser verdunsten, um die Luft zu kühlen
  • Wasser wiederverwenden, also nicht mehr davon verbrauchen, als zur Verfügung steht
  • Wasser sammeln, nicht über die Kanalisation ableiten, um es in Trockenzeiten zur Verfügung zu haben
  • Wasser über viel Grün in der Stadt verdunsten, um in Hitzeperioden die Luft zu kühlen
©Bundesverband GebäudeGrün
©Bundesverband GebäudeGrün

Fragen, Antworten, unsere Position

© DWA / Eva Geelen

Was ist wasserbewusste Stadtentwicklung?

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© Pxhere

Warum ist das Thema wichtig?

 

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Foto: David Ausserhofer

Was sagt die DWA dazu?

 

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Position Allianz  "Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung"

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Unsere Forderungen

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Hand mit kleiner Pflanze und Wassertropfen
© artrachen/stock.adobe.com

Allianz, Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung

Teilnehmer Allianz, Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung

  • Bundesarchitektenkammer e. V., BAK
  • Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, BDLA
  • Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V., BTGA
  • Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (im Bundesamt für Bauwesen und Raumforschung)
  • Bundesstiftung Baukultur
  • Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser e. V., fbr
  • Bundesverband Gebäudegrün e. V., BuGG
  • Deutsche Bundesstiftung Umwelt, DBU
  • Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz e. V., GALK
  • Deutsche Gesellschaft für Limnologie, DGL
  • Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, DGNB
  • Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., DWA
  • Fachsektion Hydrogeologie e. V. (in der DGGV), FHDGGV
  • Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V., FLL
  • Kommunen für biologische Vielfalt
  • Leibniz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, IGB
  • StadtManufaktur Berlin – Technische Universität Berlin
  • Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, SRL

Vereinbarung Allianz, Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung

Position Allianz "Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung"

Position Allianz "Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung"

Ziele der Allianz

Gemeinsamer Einsatz für das Thema Wasserbewusste Stadtentwicklung

Gemeinsame Positionen und Handlungsrichtungen entwickeln und umsetzen

Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation entwickeln und

Eine Großveranstaltung (Tagung) für Vernetzung und Zusammenarbeit pro Jahr organisieren, um u.a. die Sichtbarkeit zu erhöhen

Netzwerkbildung

  • Expert*innen zusammenbringen
  • Austausch fördern
  • Wissen bündeln
  • Erfahrungsaustausche gemeinsam organisieren

Gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, um insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu vertiefen

Sammlung von best practices Beispielen auf einer gemeinsamen Internetseite

Initiativen zur Fortschreibung technischer Regeln, rechtlicher Grundlagen und von Finanzierungsmodellen

Wer macht in welcher Rolle und Funktion mit?

Die Federführung für die unter 1 genannt Aktivitäten werden von den einzelnen Vertretern*innen der Verbände im Rahmen eines Jahrestreffens (Lenkungskreis) festgelegt. Im gemeinsamen Austausch wird dort der Handlungsbedarf erörtert. Dort wird auch geklärt, wer welche Zuarbeit (aus den Fachgesprächskreise der jeweiligen Verbände) zu den unterschiedlichen Aktivitäten beisteuert.

Welche Prämissen sind zu beachten oder sogar als Voraussetzung zu setzen?

Die Verbände sind gleichberechtigt. Bei Abstimmung gilt: one organization one vote. Alle Verbände übernehmen Verantwortung für die unter 1 genannten Ziele und leisten hierfür ihren Beitrag. Wer die Federführung für Aktivitäten übernimmt, trägt die Hauptverantwortung.

Was soll wie von wem intern und / oder nach außen kommuniziert werden?

Gemeinsam erarbeitete Dokumente durchlaufen einen Freigabeprozess. Nach Abschluss können die Ergebnisse nach außen wie auch intern kommuniziert werden. Die freigegebenen Dokumente können von allen Vereinigungen auf deren Homepage frei verfügbar eingestellt werden.

Welche Formate (Standards und Spielregeln) werden berücksichtigt bzw. mit welchen Instrumenten wird gearbeitet und wie ist der jeweilige Prozess zu organisieren?

Die Allianz arbeitet mit geringem bürokratischen und organisatorischem Aufwand. Die gemeinsame inhaltliche Arbeit steht im Vordergrund. Um Aktivitäten abzustimmen, werden in der Regel Videokonferenzen geschaltet. Eine gemeinsame Plattform (bspw. Teams) dient dem Austausch sowie der Bearbeitung von Dokumenten (Sharepoint).

Wie sieht der zeitliche Ablauf zur weiteren Umsetzung des jeweiligen Vorgehens aus – Meilensteine und ggf. Entscheider?

In der jährlichen Konferenz werden Zeitpläne entwickelt

Passendes zum Thema

Digitales Lehrwerk

DWA-Broschüre

Blau / Grün / Grau: Die wassersensible Zukunftsstadt

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Digitales Lehrwerk

DWA-Positionen Wasserbewusste Entwicklung unserer Städte

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Leitbild

Veranstaltungen

Veranstaltungskalender

Koordinierungsgruppe "Wasserbewusste Stadtentwicklung"

Erfahren Sie mehr über das DWA-Gremium

Was ist wasserbewusste Stadtentwicklung?

Bewusst bedeutet gewollt, absichtlich. Eine Stadt, die wasserbewusst gestaltet wird, ist somit eine Stadt, die dem Thema Wasser in all seinen Facetten Rechnung trägt. Man ist sich dem Wert des Wassers bewusst. Eine zukunftsgerichtete Stadtentwicklung erfordert, dass das Medium Wasser von Beginn an mitgedacht wird, wenn man das Ziel hat, die Lebensqualität in unseren Siedlungen spürbar zu verbessern.

Wasser in der Stadt hilft, bei hohen Temperaturen Hitzeinseln zu vermeiden, denn verdunstendes Wasser kühlt die Luft. Wasser in der Stadt ist auch ein Gestaltungselement, es kann die Stadtoptik in ästhetischer Hinsicht verbessern. Wasser wird als Ressource betrachtet. In der wasserbewussten Stadt wird Wasser nicht einfach über die Kanalisation abgeleitet, stattdessen wird es gesammelt, um es später, in Trockenphasen, zu nutzen.

Aber auch ein Zuviel an Wasser, ausgelöst durch Flusshochwasser oder Starkregen, hat in der wasserbewussten Stadt einen Platz. Flutkatastrophen wie 2021 an Ahr und Erft kann jedoch auch die „Schwammstadt“, wie die wasserbewusste Stadt umgangssprachlich oft genannt wird, nicht verhindern, bei ausreichenden baulichen und naturbasierten Maßnahmen aber zumindest abmildern.

© DWA / Eva Geelen

Bis Mitte der 1990er Jahre hat man Niederschlagswasser selbstverständlich über die Kanalisation abgeleitet, jetzt soll das Wasser dort versickern, wo es auf die Erde trifft. In Versickerungsmulden, Versickerungsgräben oder Versickerungsbecken, in denen das Wasser von Dach-, Grün- oder Verkehrsflächen zusammenfließt. Fachleute sprechen vom Retentionsprinzip. Ausschlaggebend für die geänderte Haltung war die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union, die eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung als Ziel definiert.

Um Flächen für die Versickerung zu schaffen, müssen versiegelte Gebiete entsiegelt, bei Baumaßnahmen entsprechende Freiflächen eingeplant werden. Da Freiflächen im urbanen Raum rar sind, sollen sie möglichst für verschiedene Zwecke, also multifunktional, genutzt werden. Ein Spielplatz kann zum Beispiel so angelegt werden, dass er bei Starkregen als Sammelbecken für das Wasser dient, um anderweitige Überschwemmungen zu verhindern.

© Eberhard Städtler

Warum ist das Thema wichtig?

In einer wasserbewussten Stadt gewinnt das Leben in unseren Siedlungen immens an Qualität. Ein Blick auf einen Park ist nun mal ansprechender, als auf eine graue Betonwand. Es gilt, eine blau-grüne Infrastruktur mit der grauen gekonnt zu kombinieren; damit gelingen auch Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Hitzespots in den Städten werden vermieden, Trockenperioden leichter gemeistert, zugleich wird ein Beitrag gegen Überflutung geleistet.

Hinzu kommt: In Städten mit starker Versiegelung hat man sich weit von einem ausgeglichenen Wasserhaushalt verabschiedet. Regenwasser, das ungenutzt über die Kanalisation abfließt, kann weder verdunsten noch versickern und somit den Bodenwasserhaushalt auch nicht verbessern. Im Grunde spricht alles dafür, Städte wasserbewusst umzubauen. Aber in Städte herrscht eine immense Flächenkonkurrenz, Freiflächen fehlen. Die Umgestaltung erfordert Kreativität und kostet Geld. All das birgt Konfliktpotenzial. Am Ende des Tages zahlen sich wasserbewusste Städte aus, denn sie führen Ressourcen im Kreislauf, nutzen und schützen das Wasser und steigern die Attraktivität einer Stadt. Zahlreiche Beispiele im In-  und Ausland zeigen, dass bezahlbarer Wohnraum auch in einer blau-grün gestalteten Infrastruktur möglich ist. Wo dies gelungen ist, wird auch deutlich, was von Beginn an notwendig ist: Eine gute Einbindung aller Akteur*innen unter Beteiligung der Bürger*innen. Eine sogenannte Phase Null im Planungsprozess hilft, um das Projekt zum Erfolg zu führen. Sind alle von Anfang an dabei und ist das Mandat der kommunalen Entscheidungsträger klar darauf ausgerichtet, eine wasserbewusste Stadtentwicklung umzusetzen, dann ist oft zu beobachten, wie die Bürger*innen für ihr Quartier Verantwortung und Aufgaben freiwillig und mit Freude übernehmen (Straßenbäume werden mit Regenwasser aus Zisternen gegossen …).

Was sagt die DWA dazu?

Zielscheibe

Städte wasserbewusst zu entwickeln, ist weder ein planerisches noch ein technisches Problem. Die Herausforderung liegt vielmehr in der gewohnten Planungskultur und in der Verwaltungsorganisation, die Querschnittsaufgaben nur schlecht unterstützt.

Zielscheibe

Verschiedene Fachdisziplinen wie Straßenbau, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Siedlungswasserwirtschaft gehören frühzeitig an einen Tisch.

Zielscheibe

Neben der Schaffung von multifunktionalen Flächen muss auch das Flächenpotenzial von Dächern und Fassaden durch intensive Begrünung richtig ausgenutzt werden.

Zielscheibe

Die Siedlungswasserwirtschaft spielt eine sehr wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Resilienz der Städte und Ortschaften gegenüber Überflutung und Hitze zu erhöhen.

Zielscheibe

Nötig ist eine klare politische Zielsetzung, die alle Beteiligten eines Bauprozesses frühzeitig vernetzt, damit die Regenwasserbewirtschaftung in ein übergeordnetes Gestaltungskonzept einbezogen werden kann.

Zielscheibe

Ein ökologisches Leitbild, auf dessen Grundlage ein innovatives Regenwasserkonzept für ein Planungsgebiet formuliert werden kann, ist hilfreich.

Zielscheibe

Die Rolle der Wasseringenieur*innen sollte neu definiert werden. Als „Wasserarchitekt*innen“ müssen sie aufzeigen, wie Wasser in den Gestaltungsprozess einbezogen werden kann und wie sich welche Maßnahmen auswirken.

Zielscheibe

Die Bürgerinnen und Bürger gehören mit ins Boot. Wenn sie von wasserbewussten Gestaltungsmaßnahmen überzeugt sind, wirkt sich dies auch auf Politik und Verwaltung aus.

Forderungen der DWA

  • Zukunftsstädte wasserbewusster gestalten
  • Blau-grüne Infrastruktur stärken
  • Ressourcen effizient nutzen
  • Flächen multifunktional nutzen
  • Stadtklima verbessern
  • Gewässer aufwerten
  • Recht fortschreiben
  • Hemmnisse abbauen
  • Akteure vernetzen
  • Wirtschaftlichkeit sichern

zum Positionspapier

In Kürze haben wir Ihnen vorgestellt, worum es bei der wasserbewussten Stadt geht und
welche die Haltung die DWA zum Thema vertritt. Falls Sie Fragen oder Anmerkungen haben,
freuen wir uns über Ihr Feedback. Wir versuchen, Ihnen zeitnah zu antworten.

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Nehmen Sie Kontakt zu uns auf

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.

Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef

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