Leitungen müssen dicht sein

Umweltschutz auch für private Grundstücke Thema

Hennef. Die GrundstücksentwässerungsTage der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) sind mit einer Rekordteilnehmerzahl zu Ende gegangen. Rund 120 Besucherinnen und Besucher informierten sich am 24. und 25. Januar 2018 in Fulda über den Umgang mit Drainagen, Inspektions- und Sanierungstechniken sowie den Überflutungsschutz.

Auch brisante Themen kamen zur Sprache. Dirk Bellinghausen, Geschäftsführer des Güteschutzes Grundstücksentwässerung, stellt fest: „Beim Thema Versickerung von Niederschlagswasser haben Planer und Bauherren großen Nachholbedarf. Die Abstimmung zwischen Stadtplanung, Stadtentwässerung und Wasserwirtschaft reicht oft nicht aus. Die Kommunen schrecken zudem davor zurück, klar Stellung zu beziehen.“ Gute Grundstücksentwässerungsanlagen hätten ihren Preis, Mängel seien in der Regel zeitnah zu beseitigen. Ein zu genauer Blick auf die Problematik könne die Bürger verärgern, die ja auch Wähler seien. Eine weitere Schwierigkeit: „In vielen Bundesländern fehlt es an rechtlichen Grundlagen, um Bodengutachten oder auf DWA-Regeln basierende Berechnungen zu verlangen.“ Dennoch gelte: Auch private Abwasseranlagen müssten dicht sein. Grundstückseigentümer sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass kein Wasser austritt oder aber in die Leitungen gelangt, denn beides hat Folgen. Abwasser belastet Böden und Grundwasser, Fremdwasser wird zum Problem für Pumpen und Reinigungsleistung in den Kläranlagen.

Die Themen der Tagung kamen bei den Besuchern gut an. Dies spiegelte sich auch in den regen Diskussionen wider. „Es war interessant zu erfahren, wie andere Kommunen mit dem Problem des Drainage-Fremdwassers umgehen“, so ein Teilnehmer. Schön wäre es, demnächst auch mehr über Versickerungsanlagen auf privaten Grundstücken bei erhöhten Grundwasserständen zu erfahren, meinte ein anderer. Diese Anregungen, vor allem aber die insgesamt ausgesprochen positive Resonanz freuen Bellinghausen: „Die DWA hat mit ihrem Programm offensichtlich den Nerv der Teilnehmerinnen und Teilnehmer getroffen. Eine schöne Motivation für die Zukunft.“

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