Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Stammtische
Junge Fachkräfte vernetzen, Wissen austauschen und gesellig beisammen sein.
Finde den Stammtisch der zu dir passt!
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Finde den Stammtisch der zu dir passt!
Die JungeDWA bietet deutschlandweite regionale Stammtische, die von ihren Stammtischleitenden vor Ort organisiert werden.
Neben der regionalen Vernetzung steht auch der Wissenserwerb durch Exkursionen und die Vorstellung verschiedener regionaler Akteure der Wasserwirtschaft im Mittelpunkt der Treffen.
In der Regel finden die Stammtische innerhalb eines 30 km um den Standort statt. Ein paar Stammtische bieten Exkursionen zu entfernteren Orten an.
Welche Standorte es gibt und welche Exkursionsraum sie abdecken, kannst du aus der nachfolgenden Karte entnehmen.
Am 28.10.2021 fand mit 17 Teilnehmenden, der mit Spannung erwartete, 3. Digitale Stammtisch der Jungen DWA Kassel statt, welcher thematisch ganz im Zeichen der nordhessischen Edertalsperre stand. Moderiert und fachlich eingeleitet wurde der Abend durch Alina Kosmützky, die Leiterin der Jungen DWA Kassel.
Anschließend präsentierte Thomas Lippel, Fachbereichsleiter im Bereich Wasserstraßen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser, unter dem Titel „Die Edertalsperre und die Schifffahrt auf der Oberweser“ einen interessanten Überblick über wasserbauliche, wirtschaftliche, technische sowie touristische Aspekte des Betriebs der Edertalsperre. Die Errichtung der Talsperre begann 1908 und war eines der teuersten wasserbaulichen Bauprojekte seiner Zeit. Mit einem Alter von mittlerweile mehr als 100 Jahren wird die Edertalsperre noch immer mit ihrer originären Technik betrieben und kontinuierlich in Stand gehalten. Die Bewirtschaftungsziele der Talsperre sind die Sicherstellung der Schifffahrt auf der Oberweser (Kiestransporte und Schwertransporte bis zu 300 Tonnen!), der Hochwasserschutz sowie die Energieerzeugung über zwei Kraftwerke. Durch Ablassen von Wasser aus der Edertalsperre findet eine Niedrigwasseraufhöhung der Oberweser zur Sicherstellung der Schifffahrt statt. Dadurch wird ganzjährlich in Hann. Münden ein Weser-Pegel von 120 cm garantiert. Schwertransporte können ggf. zusätzlich gestützt werden („künstliche Welle“). Im Hochwasserfall wird angestrebt, die Abgabe von 110 m³/s nicht überschreiten zu lassen. Die Mindestabgabe von 6 m³/s darf nur bei extremer Trockenheit unterschritten werden. Der Betrieb der Edertalsperre findet stets in einem Spannungsfeld mit der touristischen Nutzung des Edersees als Ferienregion statt. So wusste Herr Lippel auch über Kooperationen und Konflikte mit Fliegenfischern und Kanuten zu berichten, die von zu hohem oder zu niedrigem Abfluss beeinträchtigt werden. Aber auch der Natur- und Artenschutz spielt im biodiversen Nordhessen eine wichtige Rolle, da sich die Wasserabgabe beispielsweise auf Hechte während der Laichzeit auswirkt. Die thematische Vielfalt des sehr gelungenen Vortrags sorgte für Staunen und zahlreiche Nachfragen, wobei nachhaltig vermittelt werden konnte, dass die Zufriedenstellung aller Nutzungsinteressen in Verbund mit der Edertalsperre ein hohes Maß an Vermittlungsfähigkeit und Kompromissbereitschaft erfordert.
Text: Ann-Kathrin Langefeld
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.