Wasserwirtschaft und Politik gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Spannend, technisch, sinnvoll und langfristig sicher – Berufe in der Wasserwirtschaft

Hennef. Die Wasserwirtschaft gewährleistet seit Jahrzehnten die jederzeit sichere Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, arbeitet erfolgreich für den Gewässerschutz und die Gewässerökologie und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Hochwasservorsorge. Die Durchführung dieser elementaren Aufgaben der Daseinsvorsorge ist aber zunehmend durch den sich stetig weiter verschärfenden Fachkräftemangel gefährdet. Die Bedeutung der Wasserwirtschaft als Kernaufgabe staatlichen Handelns muss daher in Politik und Öffentlichkeit wieder bewusster gemacht werden, bei potenziellen Nachwuchskräften muss das Interesse an der Wasserwirtschaft und ihren Aufgaben deutlich gesteigert werden. Klare Positionen und Forderungen, die die Fachverbände der Wasserwirtschaft und die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) im gemeinsamen „Statement Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft“ hervorheben. „Das gemeinsame Vorgehen der Fachverbände und der Politik ist wichtig und richtig. Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und der daraus resultierenden Aufgaben für die Wasserwirtschaft ist dies ein absolut notwendiger Schritt“, betont Prof. Uli Paetzel, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA). „Die Wasserwirtschaft ist sinnhaltig, nachhaltig und bietet sehr gute Perspektiven, wir können sehr selbstbewusst am Wettbewerb um die besten Fachkräfte teilnehmen.“

Abwechslungsreich, neueste Technik, im Dienst der Gesellschaft und der Umwelt, auch langfristig zukunftssicher – die Arbeitsplätze in der Wasserwirtschaft können in vielen Bereich punkten. Trotzdem trifft der Fachkräftemangel auch und besonders die Wasserwirtschaft. Dieser bereits heute spürbare Mangel wird sich mittelfristig weiter verschärfen, in vielen Unternehmen der Branche scheiden in den nächsten Jahren eine Vielzahl an Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen altersbedingt aus. Dabei haben die Unternehmen heute schon zum Teil große Probleme, freie Stellen adäquat zu besetzen.

Wird der Fachkräftemangel in der Wasserwirtschaft nicht behoben, gehen die Auswirkungen mittel- und langfristig deutlich über die Branche hinaus. Die Folgen eines Fachkräftemangels in der Wasserwirtschaft würden für alle Bürgerinnen und Bürger, für die Umwelt, für den Klimaschutz, für die Wirtschaft und Landwirtschaft deutlich negativ spürbar sein. Um das zu vermeiden, bedarf es einer gemeinsamen Strategie von Bund und Ländern, der kommunalen Spitzenverbände, der Fachverbände und Unternehmen der Wasserwirtschaft, von Lehre und Forschung und der Zulieferbranche. Genau hier setzt das Statement Fachkräftesicherung und –qualifizierung für die Wasserwirtschaft an.

Als Teil eines „Employee Brandings“ soll mit geeigneten Instrumenten bundesweit die Bedeutung der Wasserwirtschaft wieder stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden. Soweit hierfür finanzielle Mittel benötigt werden, prüfen alle Beteiligten einschließlich Bund und Ländern entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten oder Fondslösungen. Zum positiven Berufsbild gehört auch die attraktive Gestaltung des fachlichen Qualifizierungsangebotes. Hierzu sollten auch der Akkreditierungsverbund für Studiengänge des Bauwesens (ASBau) sowie das Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB) am entsprechenden Arbeitsprozess des Runden Tisches mitwirken.

Bei der Neuordnung der umwelttechnischen Berufe hat die DWA bereits die Initiative ergriffen. Gemeinsam mit dem BIBB und Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern werden die umwelttechnischen Berufe attraktiver gestaltet und vor allem die Ausbildungsinhalte an die geänderten Rahmenbedingungen, Stichworte Digitalisierung und Klimawandel, angepasst. Bereits zum August 2023 sollen die neuen Ausbildungspläne stehen.

Statement Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft: dwa.de/stellungnahmen

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