Welttoilettentag: Noch immer vier Mrd. Menschen ohne Zugang zu sicheren Sanitäreinrichtungen

DWA seit Jahrzehnten international aktiv, Schwerpunkt Nachwuchsförderung und Fachkräfteausbildung

Hennef. „Um unsere Ziele zu erreichen, bedarf es nicht weniger als einer Verdreifachung der Investitionen in Wasserinfrastruktur“. Klare Aussage des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Erreichung des Sustainable Development Goals „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen (SDG 6)“ stellt eine Mammutaufgabe für die Weltgemeinschaft dar. Bis 2030 soll jedem Menschen eine angemessene und gerechte Sanitärversorgung zur Verfügung stehen. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft (DWA) unterstützt seit Jahrzehnten Entwicklungs- und Schwellenländer weltweit mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk, insbesondere im Bereich Nachwuchsförderung und Fachkräfteausbildung. „Mit einer ordentlichen Finanzausstattung und gemeinsam mit Politik könnte aber noch deutlich mehr für die weltweite Sanitärversorgung und damit für den Umwelt- und Gesundheitsschutz in den ärmeren Ländern getan werden“, betont DWA-Präsident Prof. Uli Paetzel anlässlich des Welttoilettentags am 19. November.

 In den vergangenen Jahren hat die Weltgemeinschaft bereits viel erreicht – zum Teil wurden die Erfolge aber auch vom weltweiten Bevölkerungswachstum kassiert. So haben nach Zahlen der UN aktuell 4,2 Mrd. Menschen keinen Zugang zu einer sicheren sanitären Grundversorgung, 500 Mio. Menschen müssen ihr Geschäft nach wie vor im Freien verrichten. Trotz aller Bemühungen und Investitionen ist die Erreichung des Sustainable Development Goals bis 2030 daher kaum realisierbar. „Die Daten deuten darauf hin, dass ein universeller Zugang zur sanitärer Grundversorgung bis 2030 eine Verdoppelung der derzeitigen Fortschrittsraten erfordern würde“, betont die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen.

Die Dringlichkeit und Notwendigkeit weitreichender Maßnahmen unterstreicht auch eine andere Zahl. Obwohl mittlerweile rund die Hälfte der Weltbevölkerung an Sanitäranlagen angeschlossen ist, werden nur 20 bis maximal 30 Prozent des Abwassers weltweit behandelt. Mehr als zwei Drittel der Abwässer gelangen unbehandelt in die Natur, in Flüsse und in die Weltmeere. Nach wie vor stellt dies eines der größten Herausforderungen für den globalen Umwelt- und Gesundheitsschutz dar. Die DWA ist auch hier gerne bereit, sich verstärkt international zu engagieren.

Entwicklungszusammenarbeit hat bei der DWA eine lange Tradition. Seit mehr als 20 Jahren ist die DWA Fachpartner in einer Vielzahl von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit, vor allem in Indien, Bangladesch, Palästina, Jordanien und Ägypten sowie aktuell in Peru. Wichtige Standbeine sind zudem die Nachwuchs- und Fachkräfteförderung. Seit 2001 haben jährlich 50 junge Ingenieurinnen und Ingenieure aus verschiedenen Ländern das "Young Water Professionals Programme“ durchlaufen. Mit dem Projekt „Train the Trainers“ werden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Fachkräfte vor Ort für die Ausbildung des Nachwuchses fit gemacht. Des Weiteren gestaltet und organisiert die DWA das Konferenzprogramm internationaler Messen im In-und Ausland – auch ein sehr gutes Sprungbrett für deutsche Wassertechnikunternehmen in globale Märkte.

Der Welttoilettentag wurde erstmals 2001 von der Welttoilettenorganisation ausgerufen. 2013 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen einstimmig den 19. November zum Welt-Toiletten-Tag als Welttag der Vereinten Nationen erklärt. Hintergrund ist das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für große Teile der Weltbevölkerung und dadurch bedingt verschmutztes Wasser sowie wasserbürtige Krankheiten.

 

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