Aus eins mach‘ zwei

DWA organisiert Wettbewerbe für Betriebspersonal und Studierende. Erstmals reines Frauenteam am Start

Hennef. Straßen sichern, Pumpen reparieren, Managementaufgaben meistern – die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) bietet den Besuchern der größten Umweltfachmesse IFAT Ende Mai in München einiges.

Neben einer Vielzahl technisch-wissenschaftlicher Fachvorträge und anderer Angebote ist die DWA in diesem Jahr mit gleich zwei Wettbewerben vor Ort. Die Offene Deutsche Meisterschaft in der Abwassertechnik geht bereits in die dritte Runde, die World University Challenge ist zum ersten Mal am Start. Der Wettbewerb für junge Akademikerinnen und Akademiker soll den wasserwirtschaftlichen Ingenieurnachwuchs fördern und dazu beitragen, im Ausland das Interesse an deutschen Standards zu wecken. Der Wettstreit des Betriebspersonals zeigt die Vielseitigkeit der Arbeit einer Fachkraft für Abwassertechnik. Er möchte für den Beruf und für sichere Arbeitsbedingungen werben.

Akademische Nachwuchskräfte im Wettstreit

Die World University Challenge ist ein Wettbewerb, der an allen IFAT-Standorten ausgetragen werden soll. 2015 war dies bereits in Shanghai (China) und Mumbai (Indien) der Fall, im nächsten Jahr sollen Johannesburg (Südafrika) und Ankara (Türkei) hinzukommen. Die jeweiligen Gewinnerteams aus dem Ausland treten dann auf der nächstfolgenden IFAT in München zur Hochschul-Weltmeisterschaft gegen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem deutschsprachigen bzw. europäischen Raum an. Die Vorentscheide sind eine Möglichkeit, sich für die Teilnahme zu qualifizieren. Hochschulteams können sich unter universitychallenge@dwa.de aber auch direkt bewerben.

„In der Siedlungswasserwirtschaft gab es bisher für Akademikerinnen und Akademiker noch keinen fachlichen Hochschulwettbewerb. Dabei eignen sich diese Wettbewerbe hervorragend, um Unternehmen auf motivierte und qualifizierte Nachwuchskräfte aufmerksam zu machen“, erklärt der Leiter der DWA-Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit, Rüdiger Heidebrecht, die Idee des Wettbewerbs. Da die Wettbewerbe für Firmen ein Instrument der Personalauswahl sind, seien sie auch gern bereit, für die Gewinnerteams attraktive Preise zu spendieren oder die Austragungen finanziell zu unterstützen. „Die Unternehmen sehen darin eine Chance, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren“, sagt Heidebrecht. Die DWA wiederum komme mit den Wettbewerben ihrer Aufgabe nach, Nachwuchskräfte zu fördern. „Wir fungieren sozusagen als Vermittler auf dem Arbeitsmarkt. Zugleich machen wir mit unserem Angebot Messen wie die IFAT für ein junges Publikum interessant.“ Der Eventcharakter der Wettbewerbe ziehe viele Zuschauer an, wie die Meisterschaft für die Fachkräfte der Abwassertechnik zeige. Die DWA hat diesen Berufswettkampf 2010 ins Leben gerufen und auf der IFAT etabliert. Mit der University Challenge ist ein zweiter Bereich hinzugekommen. „Jetzt decken wir das gesamte wasserwirtschaftliche Ausbildungsspektrum ab“, freut sich Heidebrecht.

Dass die Initiative der DWA nicht nur bei den Firmen, sondern auch in Ausbildungsinstitutionen gut ankommt, zeigt die Bereitschaft des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD), die World University Challenge nicht nur finanziell zu unterstützen. Der DAAD hat auch die Schirmherrschaft übernommen hat. Die Wilo-Foundation und die Münchener Messegesellschaft zählen ebenfalls zu den größeren Förderern.

Die Disziplinen der Hochschulteams

18 deutsche und internationale Studierenden-Teams – darunter auch die Siegerteams der IFAT-Vorentscheide in China und Indien - treten beim internationalen Hochschulwettbewerb gegeneinander an und zeigen in drei Disziplinen ihr Können in der Entwicklung von Strategien zur nachhaltigen Nutzung der Ressource Wasser:

1. a Management der Wasserwirtschaft. Mit Hilfe des Planspiels Aqua Republica der Firma DHI soll der Zusammenhang zwischen Wassernutzung, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung sowie ökologischer Nachhaltigkeit simuliert und bearbeitet werden.

1. b Begutachtung. Kill that Rat ist eine Aufgabe, bei der zu einer Innovation, einer neuartigen Köderschutzbox, ein Gutachten erstellt werden muss. Die Einsatzmöglichkeiten der Box in Deutschland und in einem weiteren Land sind zu beurteilen.

2. Integriertes Wasserressourcen-Management (IWRM). Eine Landschaft soll unter Anwendung der DWA-Umweltkarten entwickelt werden. Infrastrukturmaßnahmen aus der Wasserwirtschaft, der Abfallwirtschaft und der Energiewirtschaft sind zu kombinieren.

3. Messen-Steuer-Regeln. Die Steuerung und das Messen in Abflüssen und Kläranlagen muss anhand eines Modells der Firma Festo gezeigt werden.

Betriebspersonal von Kanalbetreiben und Kläranlagen in Aktion

Bei der Abwassermeisterschaft wetteifern Auszubildende und Berufsanfänger sowie langjährige Fachkräfte von Kanalbetrieben und Kläranlagen um die beste Platzierung. Messebesucher können an vier Messetagen hautnah miterleben, wie in diesem Bereich gearbeitet wird und welche Kenntnisse und Fähigkeiten von den Fachkräften erwartet werden. In diesem Jahr erstmals am Start: ein reines Frauenteam.

40 Teams aus sechs Ländern werden erwartet, um den Zuschauern zu zeigen, wie sie eine Person aus einem Schacht retten und welche Sicherheitsvorkehrungen zuvor zu treffen sind. Außerdem warten und reparieren sie unter Wettbewerbsbedingungen eine Unterwasserpumpe. Diese wird benötigt, um das Abwasser bzw. den Schlamm im Kanal bei Steigungen auf dem Weg zur Kläranlage zu heben und somit weiter zu transportieren. Die Wettbewerber aus den Kläranlagen bedienen Mess-, Steuer- und Regelungsgeräte und bilden mit Magnetkarten auf einem Whiteboard das Fließschema einer Kläranlage nach. Außerdem müssen sie eine simulierte Betriebsstörung beheben.

Die Jury wacht: schnell muss es sein, aber auch sicher

Die Jury aus Experten des DWA-Fachausschusses Berufswettbewerbe bewertet die Schnelligkeit der Teams, aber auch die Beachtung von Vorschriften. Denn die DWA verfolgt mit dem Berufswettbewerb mehrere Ziele: Sie möchte den Beruf Fachkraft für Abwassertechnik vorstellen und junge Leuten dafür gewinnen, zugleich aber darauf aufmerksam machen, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz im Arbeitsalltag nicht vernachlässigt werden darf.

Die Wettbewerbe – Ort und Zeit

Die 3. Offene Meisterschaft in der Abwassertechnik kann zwischen den Hallen A 1 und B 1 im Außengelände (Atrium) mitverfolgt werden. Die Wettkämpfe starten am Montag, 30. Mai, 14.00 Uhr und beginnen an den folgenden Tagen jeweils um 9.15 Uhr. Schluss ist jeweils gegen 17.00 Uhr.

Die 1st World University Challenge findet in der DWA-Research and Education Area in Halle B 0 statt. Die Teams messen sich am 1. und 2. Juni zwischen 10.00 und 15.30 Uhr.

Urkunden und Medaillen für die Teams

Die besten Teams werden am Ende der Woche wieder mit Urkunden und Medaillen nach Hause gehen, die ihnen am DWA-Gemeinschaftsstand in der Eingangshalle West überreicht werden.

Die Gewinner der World University Challenge erhalten ihre Urkunden am Donnerstag, 2. Juni um 17.00 Uhr.

Die Siegerehrung der Offenen Meisterschaft in der Abwassertechnik findet in der Disziplin der Auszubildenden am Dienstag, 31. Mai, die der Kläranlagen-Profis am Mittwoch, 1. Juni und die der Kanal-Besten am Donnerstag, 2. Juni statt – ebenfalls jeweils um 17.00 Uhr.

Informationen und Weblinks

Das Programm der Wettbewerbe steht unter www.dwa.de/universitychallenge sowie www.dwa.de/abwassermeisterschaft zum Download bereit.

Eine Übersicht der gesamten DWA-Messepräsenz kann unter www.dwa.de/ifat abgerufen werden.

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