Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
DWA zeichnet verdiente Wasserwirtschaftler aus
Ehrennadel für Erich Eichenseer, Bodo Heise, Werner Kristeller, Johannes Pinnekamp, Wolfgang Schanz, Wolfgang Schlesinger, Markus Schröder, Helge Wendenburg
Hennef/Berlin. Der Karl-Imhoff-Preis der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) geht in diesem Jahr an Dr.-Ing. Frederik Zietzschmann (Berlin). Die Übergabe erfolgt am 9. Oktober 2018 im Rahmen des DWA-Dialogs Berlin. Frederik Zietzschmann wird für seine Dissertation „Impacts of background organic matter on organic micro-pollutant adsorption onto activated carbon“ ausgezeichnet. Zietzschmann fertigte die Arbeit am Fachgebiet Wasserreinhaltung der TU Berlin unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel an.
In der Trinkwasseraufbereitung wird die Adsorption an Aktivkohle seit vielen Jahrzehnten eingesetzt, um organische Wasserinhaltsstoffe zu entfernen. Zunehmende Beachtung erfährt die Aktivkohleadsorption gegenwärtig in der Diskussion um die Einführung einer vierten Reinigungsstufe in der Abwasserbehandlung. Die Adsorption von Spurenstoffen wird allerdings stark durch die im Überschuss vorliegenden organischen Hintergrundkomponenten, gemessen als gelöster organischer Kohlenstoff, beeinflusst; Anteile dieser Hintergrundkomponenten konkurrieren mit den Spurenstoffen um Plätze zur Adsorption. Frederik
Zietzschmann verknüpfte Labormethoden mit theoretischen Ansätzen zu praktikablen Tools zur Bewertung und Vorhersage des Adsorptionsverhaltens. Die Dissertation liefert damit hochwertige Beiträge zum besseren Verständnis der Adsorptionsprozesse in der Wassertechnologie. Die Arbeit ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Verbindung von wissenschaftlichem Anspruch und Praxisrelevanz. Die Ergebnisse sind zudem hochaktuell.
Der Karl-Imhoff-Preis wird als DWA-Umweltpreis für hervorragende Forschungsarbeiten, Dissertationen oder Prüfungsarbeiten auf den Arbeitsgebieten der DWA verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert. Er wurde zur bleibenden Erinnerung an das Wirken von Dr.-Ing. Karl Imhoff (1876–1965) und in Würdigung der großen Verdienste, die er sich um die deutsche und internationale Wasser- und Abwasserwirtschaft erworben hat, geschaffen. Karl Imhoff war ab 1913 erster Geschäftsführer des damals neugegründeten Ruhrverbands.