Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef/Berlin. Der Karl-Imhoff-Preis der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) geht in diesem Jahr an Dr.-Ing. Felix Beckers (Leutkirch im Allgäu). Die Übergabe erfolgt am 27. September 2022 im Rahmen des DWA-Dialogs Berlin. Felix Beckers wird für seine Dissertation „Investigations on Functional Relationships between Cohesive Sediment Erosion and Sediment Characteristics“ ausgezeichnet. Beckers fertigte die Arbeit am Lehrstuhl für Wasserbau und Wassermengenwirtschaft der Universität Stuttgart unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht an.
Die ausgezeichnete Dissertation befasst sich mit den Erosionsmechanismen und -prozessen kohäsiver Sedimente in Stauräumen. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Stabilität und Erodibilität bindiger Sedimente in Stauräumen und wird für die Entwicklung nachhaltiger Sedimentmanagementstrategien in Stauräumen hilfreich sein, was derzeit nicht zuletzt aufgrund des erheblichen jährlichen weltweiten Verlustes an Stauraumspeicherkapazität ein wichtiges Thema in der Praxis ist. Die Dynamik kohäsiver Sedimente ist aufgrund des Einflusses einer Vielzahl physikalischer, chemischer und biologischer Parameter und Prozesse bedeutend komplexer als die Dynamik rolliger Sedimente, wie zum Beispiel Sand oder Kies. Obwohl zahlreiche Forschungsaktivitäten zur Erosion kohäsiver Sedimente zu einem besseren Verständnis der Thematik beigetragen haben, bestehen bis heute noch viele offene Fragen bezüglich der Wechselwirkung zwischen der einwirkenden Strömungskraft und der Kohäsionsfestigkeit des Gewässerbettes und des Einflusses des komplexen Wirkungsgefüges aus physikalischen, chemischen und biologischen Sedimentcharakteristika. Das Thema der Dissertation ist daher von besonderem Interesse für viele wissenschaftliche und praktische Fragestellungen im Bereich der Ingenieur- und Umweltnaturwissenschaften.
Der Karl-Imhoff-Preis wird als DWA-Umweltpreis für hervorragende Forschungsarbeiten, Dissertationen oder Prüfungsarbeiten auf den Arbeitsgebieten der DWA verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert. Er wurde zur bleibenden Erinnerung an das Wirken von Dr.-Ing. Karl Imhoff (1876–1965) und in Würdigung der großen Verdienste, die er sich um die deutsche und internationale Wasser- und Abwasserwirtschaft erworben hat, geschaffen. Karl Imhoff war ab 1913 erster Geschäftsführer des damals neugegründeten Ruhrverbands.
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