William-Lindley-Ring für Ernst Ulrich von Weizsäcker

Wasserwirtschaftler zeichnen Klimaschutzexperten aus

Ernst Ulrich von Weizsäcker wurde mit dem William-Lindley-Ring der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) ausgezeichnet. Der Physiker, Biologe, Klimaschutzexperte und Umweltpolitiker ist erst die vierte Persönlichkeit (nach Klaus Töpfer, Hans Tietmeyer und Kurt Biedenkopf), die den 1998 erstmals vergebenen William-Lindley-Ring der DWA trägt. Die DWA würdigt damit „von Weizsäckers langjährigen Einsatz für den Klimaschutz“, so ihr Präsident Otto Schaaf, der die Verleihung des Rings am 27. September 2011 im Rahmen der DWA-Bundestagung in Berlin vornahm. Von Weizsäcker hielt dort anschließend eine Festansprache. Mit dem William-Lindley-Ring zeichnet die DWA solche prominenten Persönlichkeiten aus, die nicht unmittelbar in den Fachgebieten der DWA, der Wasser- und Abfallwirtschaft, arbeiten, die die Ziele der Vereinigung aber trotzdem maßgeblich gefördert haben.

Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst Ulrich von Weizsäcker gilt als Pionier des nachhaltigen Wirtschaftens. Zu seinen Kernanliegen gehören die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie. Als Diplomphysiker promovierte er in Biologie und wurde bald Ordentlicher Professor für Biologie. Einer weiten Öffentlichkeit ist er als Autor vieler einflussreicher Bücher und als Präsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie (1984 bis 1991) bekannt. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Faktor Vier – Doppelter Wohlstand, halbierter Naturverbrauch aus dem Jahr 1995 und Faktor Fünf – Die Formel für nachhaltiges Wachstum, das 2009 auf Englisch und 2010 auf Deutsch veröffentlicht wurde. In von Weizsäcker vereinen sich Klimaexperte und Umweltpolitiker. Von 2002 bis 2005 war er Vorsitzender des Umweltausschusses des Deutschen Bundestags. Zu den zahlreichen Ehrungen, die ihm bislang zuteil wurden, gehört auch der Deutsche Umweltpreis. Aktuell ist von Weizsäcker ehrenamtlicher Co-Chairman des International Resource Panel des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Das Resource Panel hat seinen Sitz in Paris.

Umwelt und Energie stehen auch im Zentrum der Arbeit der DWA. Hierbei setzte Ernst Ulrich von Weizsäcker Impulse, die die DWA aufgegriffen hat. So sorgte er auf den DWA-Energietagen in Potsdam am 19. Mai 2010 mit dem Vortrag „Klimaschutz – was heißt das für Strom und Wasser, ja für unsere Zivilisation?“ für einen Höhepunkt der Tagung. Am 26. September 2011 stellte die DWA in Berlin ihr neues Papier „Positionen zur Energie- und Wasserwirtschaft“ öffentlich vor.

William-Lindley – Pionier der technischen Hygiene

Geboren in London, hat William Lindley (1808 bis 1900) Flusstunnel, Eisenbahnen, Gas- und Wasserwerke, öffentliche Bäder und Waschhäuser gebaut. Bekannt ist er vor allem durch seine Maßnahmen zur Abwasserkanalisation und Trinkwasserversorgung, die eine Antwort auf Choleraepidemien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren. Bereits 1824 war er nach Hamburg umgezogen, wo er 1842 die erste Kanalisation auf dem europäischen Festland errichtete. Später folgten weitere hygienetechnische Pionierleistungen in Frankfurt a. M., Warschau, Pest, Düsseldorf, Basel und auf Helgoland, bevor er 1879 mit Eintritt in den Ruhestand endgültig nach London zurückkehrte.

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