DWA-Arbeitsgruppe GB-1.17 „Potenziale des Wasserrückhalts in der landwirtschaftlich genutzten Fläche“ – Erarbeitung eines Themenbands

Aufnahme neuer Arbeiten und Aufruf zur Mitarbeit

Hennef, 1. Oktober 2024. Die DWA plant, die neue Arbeitsgruppe GB-1.17 „Potenziale des Wasserrückhalts in der landwirtschaftlich genutzten Fläche“ einzurichten. Diese soll einen Themenband erarbeiten und aufbauend auf den bereits vorhandenen Erkenntnissen und Erfahrungen einzelner Flächennutzer den Kenntnisstand erfassen.

Anlass

Lange Hitzeperioden mit Trockenheit und Dürre sowie Ernteausfällen in der Landwirtschaft, aber auch extreme Niederschlagsereignisse mit Sturzfluten, Überschwemmungen und Hochwasser – die Folgen des Klimawandels sind inzwischen greifbar und beeinflussen zunehmend unser Lebensumfeld.

In der Wasserwirtschaft haben wir verstanden, dass die Begradigung und der Ausbau von Bächen und Flüssen Abflussextreme und Hochwasser begünstigen und gleichzeitig in langen Trockenperioden mit extremen Niedrigwasserständen zu rechnen ist, die in naturnahen Auenlandschaften besser abgepuffert werden. Blicken wir in die Einzugsgebiete unserer Gewässer, erkennen wir auch dort den großen Einfluss des Menschen durch die Dränierung von Wald- und Landwirtschaftsflächen und eine spätestens in den letzten 70 Jahren mit der Mechanisierung und Motorisierung der Landwirtschaft einhergehende Intensivierung der Landnutzung mit immer größeren Bewirtschaftungseinheiten und angepasster Infrastruktur.

Die Intensivierung der Landwirtschaft ist aber auch verbunden mit flächenhaften Bodenverdichtungen und einer oftmals eingeschränkten und auf Maximalerträge ausgerichteten Fruchtfolge. Diese Bodenverdichtungen erschweren die Infiltration und das Absickern in tiefere Bereiche des Bodens, wirken damit potenziell negativ auf die Grundwasserneubildung und verringern gleichzeitig die Speicherfähigkeit des Bodens für Wasser. Bei Starkregenereignissen kann dies bei entsprechender Topografie und Nutzung zu stärkerer Bodenerosion führen.

Es stellt sich daher die Frage, welche Potenziale einerseits in einer veränderten Bodennutzung hinsichtlich Infiltration und Wasserspeicherung stecken. Andererseits können Strukturelemente in der landwirtschaftlich genutzten Flur Oberflächenabflüsse verringern, kleinräumig die Infiltration und Wasserspeicherfähigkeit der Landschaft verbessern und dem Bodenabtrag durch Winderosion vorbeugen. Im günstigen Fall wird dies auch zu einer erhöhten Grundwasserneubildung führen, sich also positiv auf den Trockenwetterabfluss der Vorfluter auswirken und dem Verlust der Humusschicht entgegenwirken.

Aufgaben und Ziel der neuen Arbeitsgruppe

Im DWA-Hauptausschuss „Gewässer und Boden“ soll daher innerhalb des Fachausschuss GB-1 „Ökologie und Management von Flussgebieten“ eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die sich mit den Potenzialen des Wasserrückhalts in der landwirtschaftlich genutzten Fläche beschäftigt und aufbauend auf den bereits vorhandenen Erkenntnissen und Erfahrungen einzelner Flächennutzer den Kenntnisstand erfasst. Anhand von Best-Practice-Beispielen sollen die Potenziale aufgezeigt werden.

Der geplante Themenband soll Landwirt*innen, Fachplaner*innen, Entscheidungsträger*innen und den mit Flussgebietsmanagement oder Maßnahmen der ländlichen Entwicklung Befassten in Ländern, Kommunen und Verbänden Potenziale und sachgerechte Lösungen zur Verbesserung des Wasserrückhalts in der Fläche und damit auch zur Minderung von Sturzfluten und Erosionsereignissen aufzeigen.

Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe sind Vertreter*innen von Planungsbüros, landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen, Behörden und Beratungsstellen der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung sowie Vertreter*innen von landwirtschaftlichen Einrichtungen und sonstige Interessierte eingeladen.

Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bei:

DWA-Bundesgeschäftsstelle
Lutz Breuer, M. Sc.
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-210, Fax 0 22 42/872-184
E-Mail: Lutz.Breuer@dwa.de

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