Entwurf Merkblatt DWA-M 581 „Wasserkraft – Maßnahmenwahl zur Reduktion der Auswirkungen von Schwall-Sunk“

Aufruf zur Stellungnahme

Hennef, 1. Dezember 2023. Die DWA hat den Entwurf des Merkblatts DWA-M 581 „Wasserkraft – Maßnahmenwahl zur Reduktion der Auswirkungen von Schwall-Sunk“ vorgelegt, der hiermit zur öffentlichen Diskussion gestellt wird.

Aus energie- und klimapolitischer Sicht ist Strom aus Wasserkraft insbesondere aus Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken besonders wertvoll zur Sicherstellung der Stromversorgung. Strom aus Wasserkraft ist erneuerbar, nahezu CO2-frei und kann im Vergleich zu anderen Energieträgern zwischengespeichert und bedarfsorientiert produziert werden. Durch die EG-Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland und Österreich bzw. durch das Schweizer Gewässerschutzgesetz sollen negative Auswirkungen des Betriebs von Wasserkraftwerken auf die oberirdischen Gewässer möglichst vermieden werden.

Mit einer energiewirtschaftlichen Nutzung der Fließgewässer, insbesondere dem Betrieb von Speicherkraftwerken, verändern sich die hydrologischen und hydraulischen Bedingungen in den unterliegenden Gewässerabschnitten und damit verbunden auch der Lebensraum für viele Gewässerorganismen. Schwall-Sunk, das heißt unnatürliche und oft mehrmals täglich auftretende hohe Abflussschwankungen, die durch den intermittierenden Betrieb von Speicherkraftwerken entstehen, ist eine von verschiedenen Beeinträchtigungen im Gewässer unterhalb einer Kraftwerksstufe. Während des Abflussanstiegs können Gewässerorganismen ausgewaschen und verdriftet werden. Bei höheren Abflüssen kann es zu Umlagerungen des Sediments kommen, wodurch unter anderem Laichgruben von Fischen und Substratbewohnern geschädigt werden. Geht der Abfluss wieder zurück, sind die Organismen durch Stranden auf Kiesinseln und -bänken sowie in der Uferzone gefährdet.

Das vorliegende Merkblatt dient als Hilfestellung bei der Wahl von geeigneten Maßnahmen zur Schwall-Sunk-Reduktion. Es zeigt auf, welche Aspekte bei der Beurteilung der gewässerökologischen Auswirkungen von Schwall-Sunk zu berücksichtigen sind und welche Maßnahmentypen und Maßnahmenkombinationen im Prinzip möglich sind, um die ökologische Beeinträchtigung der Gewässer zu mindern und den angestrebten Zielzustand zu erreichen.

Das Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe WW-5.5 „Schwall-Sunk“ (Sprecher: Dr. sc. Michael Müller) im Auftrag des DWA-Hauptausschusses „Wasserbau und Wasserkraft“ im DWA-Fachausschuss WW-5 „Wasserkraft“ (Obmann Prof. Dr. Gerhard Haimerl) erarbeitet. Es richtet sich an Fachplaner*innen und Kraftwerksbetreiber*innen, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben mit der Problematik Schwall-Sunk konfrontiert werden und an Bewilligungsbehörden, die Entscheidungen zur Festlegung des Umweltziels und der für die Sanierung tatsächlich umzusetzenden Maßnahmen zu treffen haben.

Frist zur Stellungnahme

Das Merkblatt DWA-M 581 „Wasserkraft – Maßnahmenwahl zur Reduktion der Auswirkungen von Schwall-Sunk“ wird bis zum 29. Februar 2023 öffentlich zur Diskussion gestellt. Hinweise und Anregungen sind schriftlich, möglichst in digitaler Form, zu richten an:

DWA-Bundesgeschäftsstelle
Lutz Breuer, M. Sc.
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
E-Mail: soelter@dwa.de

Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal eingesehen werden: www.dwa.de/entwurfsportal. Dort ist auch eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Im DWA-Shop ist der Entwurf als Printversion oder als E-Book im PDF-Format erhältlich.

Entwurf Merkblatt DWA-M 581 „Wasserkraft – Maßnahmenwahl zur Reduktion der Auswirkungen von Schwall-Sunk“, Dezember 2023, 126 Seiten, ISBN 978-3-96862-637-6, Ladenpreis: 106,50 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 85,20 Euro; Kombi E-Book & Print: 138,50 Euro; Kombi für fördernde DWA-Mitglieder: 110,80 Euro

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