Berichte von vergangenen Stammtischen

Berichte von vergangenen Stammtischen der DWA

28. Thematischer Stammtisch

KEK 2 Klärschlamm am 15.02.24

Der Appell an die Junge DWA lautete bei der 28. Auflage des thematischen Stammtisches am 15.02.24 ganz deutlich „Wir brauchen euch für die Fachgremienarbeit.“ Der Hauptausschuss Kreislaufwirtschaft, Energie und Klärschlamm (KEK) stellte die fachliche und politische Arbeit vor. Zu Gast war Dr.-Ing. Markus Roediger unterstützt von Dipl.-Ing. Rainer Könemann.

Zunächst gab es einen Überblick über die breite Themenaufstellung, welche die Fachausschüsse des KEK bearbeiten. Sie reicht von Phosphorrecycling über mechanische, biologische und thermische Schlammbehandlung bis hin zur Abfallbehandlung und Kreislaufwirtschaft und nicht zuletzt bis zu Energie und Biogas. Darüber hinaus gibt es fachliche Kooperation mit anderen Verbänden, sodass breitere Perspektiven eingenommen werden können und somit ein solides Regelwerk erstellt werden kann. Daneben ist der Ausschuss aber auch Autor von Positionspapieren und in der politischen Beratung tätig. Angesprochen wurde auch der Paradigmenwechsel ging es in den 70er Jahren darum hauptsächlich gereinigtes Wasser in die Umwelt zu entlassen, stehen heute eine Vielzahl weiterer Themen wie Klärschlammbehandlung und Entsorgung, Ressourcenschonung, Bodenschutz, Energieverbrauch und Klimaneutralität auf der Agenda.

Hervorgehoben wurde auch die Bedeutung der Normung und Regelwerksarbeit und dass diese als anerkannte Regeln der Technik eine erhebliche Bedeutung im rechtlichen Sinne haben. Die Ausschussarbeit im Laufe der Zeit hat sich geändert und die Arbeit in Normungsausschüssen findet zunehmend internationalisiert statt. So konnten die Fachgremienmitglieder berichten, dass europäische Normen eine direkte Übernahme in die deutsche Normung finden. Auf internationaler Ebene der Normung versuchen Interessensvertreter von Konzernen Einfluss zu nehmen. Eine internationale Norm müsste aber erst als europäische oder deutsche Norm übernommen werden. Als Beispiel wie die DWA die unabhängige, fachliche Arbeit sicherstellt, kann genannt werden, dass Anträge zur Mitwirkung an einem Fachgremium abgelehnt werden, wenn mutmaßlich wirtschaftliche Interessen hinter der Motivation zur Mitarbeit stecken. So kam es beispielsweise vor, dass gleich mehrere Vertreter der Kalkindustrie in einem Fachgremium mitarbeiten wollten.

Ein kleiner nostalgischer Rückblick folgte als unsere Gäste ihren eigenen Start in die Fachgremienarbeit beschrieben und betonten dabei, die Vielfalt und das Expertenwissen, von dem Sie in ihrem beruflichen Werdegang profitieren konnten. So wurde der Weg in die Fachgremienarbeit geebnet durch die Mitarbeit bei Normung von Begriffen und eher durch Zufall, indem ein Vorgesetzter den Anlass gab in einem Gremium mitzuwirken, was sich dann als beruflicher Glücksgriff rausstellte. Das Einbringen in einem Gremium der DWA macht sich gut im Lebenslauf wurde in der anschließenden regen Diskussionsrunde deutlich. So sind Vertreter aus dem Betriebspersonal gefragt, um sich mit ihren Erfahrungen aus der Praxis einzubringen. Ganz explizit ermuntern die beiden erfahrenen Fachgremienangehörige auch Studierende Kontakte mit Fachgremien zu knüpfen, um beispielsweise Abschlussarbeiten zu verfassen. Fragestellungen hierzu gäbe es nicht zu wenig in Anbetracht der neuen Klärschlammverordnung von 2017. Hieraus folgte eine starke Einschränkung der bodenbezogenen Verwertung und eine Vorgabe zur Phosphorrückgewinnung in Abhängigkeit der angeschlossenen Einwohner. Fragestellungen sind zum Beispiel Verfahrenstechniken wie aus der Asche der Phosphor zurückgewonnen werden kann oder auch logistische Fragestellungen zur Lagerung der Asche. Herausfordernd ist die Thematik nicht zuletzt, da viele Akteure wie Landwirte, Kläranlagenbetreiber, Betreiber von Monoverbrennungsanlagen und Deponiebetreiber sowie der Düngemittelhandel Berücksichtigung finden wollen

Yul Röschert, Jeannette Boecker

Zurück

Ihr habt Fragen?

Nehmt Kontakt zu uns auf

DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef

Kontakt Grafik

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.

+49 2242 872 333

+49 2242 872 100

info@dwa.de