Die Junge DWA und die Fernwärme – eine Exkursion in Kölns abwasserfreie Unterwelt

Beim Kölner JDWA Stammtisch im Juli hieß es für 20 Teilnehmende 25 m in die Tiefe steigen, einmal den Rhein unterqueren und auf der anderen Seite wieder aufsteigen.

Was erst einmal unspektakulär klingt wurde schnell zu einem Highlight.

Die RheinEnergie betreibt nämlich von Deutz bis in die Altstadt einen 461 m langen Fernwärmetunnel, der 4-6 m unterhalb des Rhein-Flussbettes verläuft. Im Tunnel mit einem Innendurchmesser von 3 m (Wandstärke 30 cm) sind jeweils ein gut gedämmtes Vorlauf- und Rücklaufrohr (DN 500) enthalten. Mit ca. 12 bar wird etwa 90 Grad Celsius warmes und gefärbtes Wasser von der rechten Rheinseite auf die Schäl Sick befördert und steht somit etwa 30.000 Haushalten zur Verfügung. Erzeugt wird die Fernwärme über ein Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk in Niehl.

Als Teil des 380 km langen Fernwärmenetzes der RheinEnergie wurde der Tunnel von Dezember 1983 bis Oktober 1985 errichtet. Das besondere war die damalige Technik zum Rohrvortrieb, die immer wieder durch unerwartet große Gesteinsbrocken und alte Stahlteile der im Krieg gesprengten Hohenzollernbrücke unterbrochen wurde. Aufwendig musste hier noch das Störgut von Tauchern geborgen werden.

Besonders aufregend wurde es im Moment, als ein Schiff über den Köpfen der Teilnehmenden durch den Rhein fuhr und das Dröhnen des Motors bis in den Tunnel deutlich hörbar war.

Bis 2035 möchte die RheinEnergie klimaneutral werden und zwischenzeitlich erproben ob Grüner Wasserstoff zur Fernwärmegewinnung genutzt werden kann. Denn bisher erfolgt die Wärmegewinnung mit Erdgas. Vielen Dank an die RheinEnergie, die uns diese Führung ermöglicht hat!

Ende September findet der nächste Stammtisch der Kölner JDWA statt. Dann geht es auf die Baustelle der Mülheimer Brücke. Anmeldung und Infos unter koeln@junge-dwa.de.