Berichte von vergangenen Stammtischen

Berichte von vergangenen Stammtischen der DWA

Thematischer Stammtisch – Gemeinwohlbilanz

Thematischer Stammtisch – Gemeinwohlbilanz

Am 16.03.2023 fand der Thematische Stammtisch der Jungen DWA zum Thema Gemeinwohlbilanz statt. Es wurde intensiv und detailliert über den Mehrwert, die Umsetzungsmöglichkeiten und Grenzen der Gemeinwohlbilanz in verschieden Bereichen der Wasserwirtschaft diskutiert. Neben den beiden Gästen des Abends, Herrn Hug (Geschäftsführer der confideon Unternehmensberatung GmbH) und Herrn Diehm (Leiter Abteilung Klärwerke und Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Stuttgart) fanden sich 12 Teilnehmende zum Stammtisch zusammen. Großes Interesse zeigte der Circle Nachhaltigkeit, der mit mehreren Mitgliedern vertreten war.

Herr Diehm startete mit einem spannenden Vortrag über die Etablierung und Umsetzung der Gemeinwohlbilanz bei der Stadtentwässerung Stuttgart in den Abend. Herr Hug schloss sich mit seinem Vortrag über den Ablauf der Erstellung der Gemeinwohlbilanz und seinen Erfahrungen bei der Beratung von Unternehmen diesbezüglich an.

Die Gemeinwohlbilanz stellt ein freiwilliges wirtschaftliches Instrument dar, das sukzessive in Betrieben, Firmen und Kommunen eingeführt werden kann. So geht es weniger um eine reine Bilanzierung der Wirtschaftlichkeit an sich, sondern um das Auseinandersetzen mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Prozessen und Gegebenheiten im Unternehmen. Zur Bewertung und jährlichen Vergleichen bedienen sich die Unternehmen in der Regel der Gemeinwohlbilanz-Matrix. Diese stellt die Grundlage für konkrete Handlungsansätze dar und ermöglicht so eine gezielte Verbesserung der unternehmerischen Ausrichtung hin zu einem nachhaltigen Denken und Handeln.

Im täglichen Arbeiten kann dies bedeuten, dass nicht nur Auftraggebende, sondern auch die Planenden nachhaltige Kriterien z.B. in der Umsetzung von Baumaßnahmen oder der Planung von Bauwerken konkret einfließen lassen und somit die Gemeinwohlbilanz ihrer Arbeit beeinflussen können. Auch wenn beispielsweise der bürokratische Akt der Ausschreibungen gesetzlichen Vorgaben unterliegen, kann über die Anforderungen, die im Leistungsverzeichnis definiert werden, eine Verwendung von nachhaltigeren Produkten oder Ähnlichem gefordert werden.

Durch die Berücksichtigung von Gemeinwohlaspekten in der Planung und Ausführung kann und sollte somit auch die Wasserwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und einem weitergehenden umwelt- und klimapolitischen Handeln beitragen. Die Gemeinwohlbilanz kann hierfür ein geeignetes Werkzeug und eine konkrete Stütze sein.


Text:  Cara Möginger , Alina Kosmützky

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