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Erarbeitung des Merkblatts DWA-M 330 „Wärme- und Kältekonzepte auf Kläranlagen“

Vorhabensbeschreibung und Aufruf zur Mitarbeit

Hennef, 1. September 2025. Die DWA-Arbeitsgruppe KEK-7.4 „Wärme- und Kältekonzepte auf Kläranlagen“ wird das gleichnamige Merkblatt DWA-M 330 im Auftrag und unter der Mitwirkung des Fachausschusses KEK-7 „Energie in der Wasser- und Abfallwirtschaft“ erarbeiten.

Die durch den Klimawandel steigenden Anforderungen an Klimaschutz und Energieeffizienz machen eine nachhaltige Nutzung von Wärme und Kälte sowie die Nutzung erneuerbarer Energien auf Kläranlagen immer wichtiger. Kläranlagen sind nicht nur wesentliche Infrastruktureinrichtungen der Wasserwirtschaft, sondern auch Schlüsselpunkte für die Energiewende.

Die in Abwasser und Klärschlamm enthaltene Energie bietet ein erhebliches Potenzial für die betriebsinterne und -externe Nutzung. Die Transformation des Energiesektors stellt außerdem neue Anforderungen an die Einbindung von Kläranlagen in übergeordnete Energiekonzepte. Rechtlich und förderseitig wird dies flankiert durch die EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL), das Wärmeplanungsgesetz (WPG), die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) und das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) mit dem Meldeportal für Abwärmequellen.

Bisher fehlt jedoch eine praxisorientierte und systematische Darstellung, wie Kläranlagen ihre Wärme- und Kältepotenziale optimal nutzen und sich in übergeordnete Energieplanungen integrieren können.

Das künftige Merkblatt DWA-M 330 „Wärme- und Kältekonzepte auf Kläranlagen“ soll eine praxisorientierte Methode bieten, um mit Blick auf die thermischen Potenziale Energieeinsparungen und die Nutzung erneuerbarer Energien zu optimieren. Der Anwender soll auch unterstützt werden, die Beiträge solcher Konzepte für einen klimaschonenden Kläranlagenbetrieb zu quantifizieren. Das Merkblatt soll dabei nicht einzelne technische Lösungen in den Fokus stellen, sondern den Transformationsprozess methodisch begleiten und technisch geeignete Lösungsansätze darstellen. Es soll eine klare Orientierung für die Planung, Umsetzung und Optimierung von Wärme- und Kälteversorgungskonzepten auf Kläranlagen sowie eine Hilfe, diese in übergeordnete Wärmestrategien zu integrieren, geschaffen werden. Dabei werden auch aktuelle Überarbeitungen von DWA-Regelwerken mit engem inhaltlichem Bezug berücksichtigt.

Wärme- und Kältekonzepte dürfen nicht als einmalige Maßnahmen betrachtet werden, sondern müssen in einen dynamischen Optimierungsprozess integriert werden. Daher sollen auch Monitoring, Erfolgskontrolle und Anpassung an neue technologische, regulatorische und wirtschaftliche Entwicklungen behandelt werden.

Das zu erarbeitende Merkblatt richtet sich an Betreiber und Verantwortliche (zum Beispiel Energiebeauftragte) von Abwasseranlagen sowie an Ingenieurbüros, Behörden, Sachverständigenorganisationen und planende oder beratende Unternehmen.

Die Arbeitsgruppe KEK-7.4 „Wärme- und Kältekonzepte auf Kläranlagen“ beabsichtigt, sich für diese Aufgabe personell zu verstärken und freut sich über weitere Mitarbeiter*innen. Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Kurzbeschreibung ihres beruflichen Werdegangs. Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich herzlich willkommen.

DWA-Bundesgeschäftsstelle
Dipl.-Ing. Reinhard Reifenstuhl
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-106
E-Mail:
dahmen@dwa.de