Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef, 1. Juli 2025. Die DWA plant die Einrichtung einer neuen Arbeitsgruppe im Fachausschuss WW-2 „Morphodynamik“ zum Thema „Schwebstoffmessungen in Gewässern“ und ruft zur Mitarbeit auf. Die Gruppe soll Leitlinien für qualitätsgesicherte Schwebstoffuntersuchungen – nach Menge und Beschaffenheit – erarbeiten.
Anlass
Bundesweit besteht an vielen Gewässern ein hoher und weiter zunehmender Unterhaltungsbedarf im Bereich des Sedimentmanagements. Auch an wasserwirtschaftlichen Anlagen ist dieses Management ein zentraler Aspekt für den ordnungsgemäßen Betrieb. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Sedimenthaushalt und die Hydromorphologie in Flüssen in einem engen Zusammenhang stehen und sich wechselseitig beeinflussen. Sedimentüberschüsse oder -defizite infolge eines gestörten Sedimenthaushalts haben negative Auswirkungen auf das Ökosystem, die Wasserwirtschaft, die Hochwasservorsorge und die Schifffahrt.
In Standgewässern, die von Fließgewässern durchflossen werden (zum Beispiel Stauseen), kommt es durch Sedimenteinträge zu Stauraumverringerungen bzw. Verlandungen. Dies hat negative Folgen, wie etwa einen reduzierten Speicherraum für die Nutzung des Wassers als Trinkwasser oder für die Energieerzeugung. Zudem können durch vermehrten Nährstoffeintrag Wassergüteprobleme entstehen. Vor diesem Hintergrund werden Maßnahmen im Rahmen eines integrierten Sedimentmanagements notwendig.
Für die Planung geeigneter Maßnahmen sind belastbare Ergebnisse der Untersuchungen von Schwebstoffen und der Komplexität des Schwebstofftransports im Vorfeld von sehr großer Bedeutung. Hierbei spielt neben der Menge und Zusammensetzung vor allem auch die Prognose eine entscheidende Rolle.
Aufgaben und Ziel der neuen Arbeitsgruppe
Aus den dargelegten Gründen soll im DWA-Fachausschuss WW-2 „Morphodynamik“ eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden. Diese Gruppe soll Leitlinien für qualitätsgesicherte Schwebstoffuntersuchungen – nach Menge und Beschaffenheit – erarbeiten. Schwerpunkte der Ausarbeitung werden die Beschreibung von Messverfahren im Gewässer, die Methoden der Probenahme und Probenaufbereitung, die Untersuchungsmethoden sowie die qualifizierte Ergebnisauswertung sein. Dabei ist die Komplexität des Schwebstofftransportes in Raum und Zeit zu beachten. Darüber hinaus sollen Grundsätze zur Erfassung der Mengen (zum Beispiel permanente Messung, Erweiterung Pegelausrüstung) und zur Erstellung von Prognosen verfasst werden. Es sollen weiterhin Empfehlungen für ein einheitliches Vorgehen erarbeitet werden.
Im Zuge der Bearbeitung soll die bisher gültige DVWK-Regeln 125/1986 „Schwebstoffmessungen“ auf ihre Gültigkeit überprüft und, falls erforderlich, aktualisiert werden. Die Arbeitsgruppe soll eine Publikation in Form eines Merkblatts veröffentlichen.
Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe sind Vertreter*innen von wissenschaftlichen Einrichtungen, Planungsbüros, Betreibern wasserwirtschaftlicher Anlagen, Mitarbeiter*innen von Gewässerunterhaltungspflichtigen und Behörden sowie sonstige Interessierte eingeladen. Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich herzlich willkommen.
Interessent*innen melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bis zum 31. Oktober 2025 bei:
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Lutz Breuer, M. Sc.
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-305
E-Mail: lutz.breuer@dwa.de
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