Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef. Das Projekt „Offenlegung und Renaturierung der Isenach“ in Bad Dürkheim wird mit dem Gewässerentwicklungspreis 2016 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ausgezeichnet. Eine Belobigung wurde der Stadt Zeil am Main für das Projekt „Sanierung und ökologische Aufwertung der Altach mit Hochwasserschutz“ ausgesprochen. Der DWA-Gewässerentwicklungspreis wird für vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung bzw. zur naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewässern im urbanen Bereich vergeben.
Isenach: Neuanlage eines oberflächennahen Bachlaufs in der Stadt
Die Stadt Bad Dürkheim hat in ihrem Kurpark und im östlichen Stadteingangsbereich ein 1,5 Kilometer langes Teilstück der Isenach offengelegt und naturnah gestaltet, mit angrenzenden Freianlagen sowie vielfältigen Wassererlebnisbereichen. „Besonders überzeugt hat das Preisgericht die starke Einbindung der Öffentlichkeit im Rahmen des Projekts“, so Otto Schaaf, Präsident der DWA. Die Isenach war bislang komplett verrohrt und wurde unterirdisch geführt. Jetzt fließt sie durch den Kurpark und an der Saline (Gradierwerk) vorbei – wie früher oberirdisch. Das 2013 begonnene Projekt wurde aus Gründen des Hochwasserschutzes, aber auch aus ökologischen und gestalterischen Gründen durchgeführt. Ziele der Maßnahme waren eine Verbesserung des Gewässers aus ökologischer und struktuereller Sicht, eine Erhöhung der Durchgängigkeit für Fische, verbesserter Hochwasserschutz, das Wasser erlebbar zu machen sowie eine Steigerung der Attraktivität der Gebiete, durch die die Isenach in Bad Dürkheim fließt, speziell des Kurparks. Durch die Anlage von Trittstufen, Sitzsegmenten, Mauern, Brücken, eines Wasserspielplatzes und andere mehr wurden Erlebnisräume geschaffen, die große Akzeptanz bei den Bürgern und Besuchern der Stadt finden. Die Isenach ist ein 36 Kilometer langes Nebengewässer des Rheins, das, aus dem Pfälzerwald kommend, südlich von Worms linksrheinisch mündet.
www.bad-duerkheim.de/offenlegung-und-renaturierung-der-isenach
Altach: Kombination aus Hochwasserschutz, Städtebau und Ökologie im städtischen Umfeld
Die Altach in der unterfränkischen Stadt Zeil am Main befand sich lange Zeit in einem sehr naturfernen Zustand. Diese Situation sollte verbessert werden. Um den Hochwasserschutz zu erhöhen, die Ableitung von Oberflächenwasser zu erleichtern, das Gewässer aufzuwerten, ökologischen Aspekten mehr Geltung zu verschaffen, die Naherholung zu verbessern und einen Wassererlebnisraum zu schaffen, wurde die Altach umfangreich saniert. Es wurden Sohlrampen gebaut. (Sohlrampen sind Bauwerke zur Überwindung von Höhenunterschieden im Verlauf eines Gewässers.) Eine Wehranlage wurde rückgebaut, um die Durchgängigkeit der Altach für Fische zu erhöhen. Mit Brücken, Stegen, Zu- und Übergängen, Wegen und Sitzgelegenheiten wurde das Gewässer für die Bürger und Besucher zugänglich und erlebbar gemacht sowie das Stadtbild aufgewertet. Gerade für Kinder und Jugendliche ist die „neue Altach“ ein starker Anziehungspunkt. Bei Führungen, Stadtbesichtigungen und Exkursionen findet das Projekt regelmäßig Anerkennung und Lob. Die Altach ist 13 Kilometer langes Nebengewässer des Mains.
„Wir freuen uns sehr, dass der Gewässerentwicklungspreis zunehmend Aufmerksamkeit erfährt und dass die Zahl der Bewerbungen stark gestiegen ist“, meint Johannes Lohaus, Bundesgeschäftsführer der DWA. Übergeben werden die Auszeichnungen dieses Jahr in prominentem Ambiente am 7. Juni während der Woche der Umwelt im Park von Schloss Bellevue in Berlin, dem „Garten des Bundespräsidenten“.
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.