Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef. Dreizehn Wasserwirtschaftlerinnen und Wasserwirtschaftler zeichnet die DWA in diesem Jahr aus: Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder wurde Ehrenmitglied der Vereinigung. Prof. Dr.-Ing. Peter Baumann (Stuttgart), Abwassermeister Holger Hahn (Taunusstein), Dr.-Ing. Daniel Herzer (Essen), Abwassermeisterin Michaela Jilg (Schwabach), Dipl.-Ing. (FH) Hardy Loy (Augsburg), Dipl.-Ing. Peter Lubenau (Forst an der Weinstraße), Prof. Dr. Konrad Miegel (Rostock), Dr.-Ing. habil. Uwe Müller (Dresden), Dipl.-Ing. Antje Nielinger-Teuber (Essen), Dr. Andrea Poppe (Köln), Tanja Pottgiesser (Essen), Dipl.-Ing. (FH) Jennifer Taborsky [Werder (Havel)] wird die Ehrennadel verliehen. Überreicht werden die Ehrennadeln im Lauf der nächsten Monate bei passenden Gelegenheiten. Mit der Ehrennadel ehrt die Vereinigung Mitglieder, die die DWA durch intensive Tätigkeit gefördert haben.
Markus Schröder Ehrenmitglied
Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder (Aachen) ist Ehrenmitglied der DWA. Das hat der Vorstand der Vereinigung im Juni 2024 beschlossen. Markus Schröder bringt sich seit Mitte der 1990er-Jahre aktiv in die Arbeit der DWA ein, in den Bereichen Kommunalabwasser und Klärschlamm, Energie, Spurenstoffe sowie zu Forschungsthemen und -projekten. Durch seinen enormen ehrenamtlichen Einsatz hat er die Ziele und Werte der DWA breit kommuniziert, verkörpert und sich für die Umsetzung überdurchschnittlich eingesetzt.
Ehrennadeln
Peter Baumann, Professor für Siedlungswasserwirtschaft an der Hochschule für Technik Stuttgart und stellvertretender Vorsitzender des DWA-Landesverbands Baden-Württemberg, hat sich durch seinen hohen unermüdlichen Einsatz und sein langjähriges Engagement in der Regelwerksarbeit sowie im Bereich der Fortbildung bei der DWA auf allen Ebenen besondere Verdienste erworben. Sein Wissen hat er in zahlreiche praxisnahe Leitfäden eingebracht – als Mitverfasser wie als Alleinautor. Viele Themen des Kläranlagenbetriebs sowie der Phosphorrückgewinnung und Klärschlammentsorgung (mit der Plattform P-Rück) in Baden-Württemberg sind eng mit seinem Namen verbunden.
Holger Hahn, Betriebsleiter der Kläranlage in Bleidenstadt (Taunusstein) des Abwasserverbands Obere Aar (Hessen), ist ein herausragender „Netzwerker für die DWA“. Er hat durch besonderes Engagement dazu beigetragen, dass dem Betriebspersonal seit vielen Jahren Fachinformationen „aus der Praxis – für die Praxis“ übermittelt wurden. Wesentlich am Herzen liegen ihm die Nachbarschaftsarbeit, die Ausbildung von Nachwuchskräften, die Meisterausbildung sowie Kontakte zu den Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet, wo er unter anderem bei der Betreuung von Masterarbeiten mitwirkt. Er hat unzählige Nachbarschaftsveranstaltungen organisiert und zusätzlich Erfahrungsaustausche für mehr als 80 Personen ausgerichtet.
Daniel Herzer, Projektleiter beim Lippeverband in Essen, hat sich im besonderen Maß beim Aufbau der Circles, der digitalen Plattformen der Jungen DWA sowie bei Fragen rund um die Digitalisierung der DWA verdient gemacht. Daniel Herzers Arbeit und Mitwirken zeichnet sich aus durch Offenheit, Rationalität, Menschlichkeit und immer wieder stichhaltige Argumentationen für den Einsatz zum gesamtheitlichen Wohl der Mitglieder der DWA. Sein energisches Vorantreiben von Themen und offenen Fragen setzte immer wieder notwendige Impulse innerhalb der Jungen DWA. Neben der Arbeit in der Jungen DWA (der er altersbedingt nicht mehr angehört) ist er Mitglied der DWA-Arbeitsgruppen „Bemessung von Kläranlagen in warmen und kalten Klimazonen“ (BIZ-11.3), „SBR-Anlagen“ (KA-6.2) und „Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland“ (KA-8.4) sowie der Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“.
Michaela Jilg, Leiterin der Kläranlage Schwabach und Nachbarschafts-Lehrerin in Bayern, ist ein exzellentes Beispiel für eine Vertreterin aus den Reihen des Betriebspersonals, die die DWA auf regionaler Ebene gestärkt, intensiv unterstützt und geprägt hat. Sie ist Lehrerin für zwei Kläranlagen-Nachbarschaften in Bayern, ist Referentin in vielen Bildungsveranstaltungen, Mitglied des Beirats des DWA-Landesverbands Bayern, bringt sich seit Jahrzehnten mit zahlreichen Wortbeiträgen und Vorträgen auf verschiedenen Veranstaltungen des Landesverbands ein, wirkt in Fachgremien zur Abwasserbehandlung mit und ist mit 16 Artikeln die engagierteste Autorin der Fachzeitschrift KA-Betriebs-Info für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen. Michaela Jilg gilt als anerkannte Fachfrau, ist äußerst diskussionsfreudig und macht sich insbesondere für die Anliegen des Betriebspersonals in Bayern stark. Die Ehrennadel wurde im Rahmen des Nürnberger Wasserwirtschaftstags am 9. Juli 2024 überreicht.
Hardy Loy, Mitarbeiter des Bayerischen Landesamts für Umwelt, ist eine Ausnahmepersönlichkeit in der bayerischen Wasserwirtschaft und einer der zentralen und wichtigsten Akteure für den DWA-Landesverband Bayern. Er ist Leiter der Bayerischen Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften, Sprecher der DWA-Arbeitsgruppe BIZ-1.1 „Kläranlagen-Nachbarschaften“ und Obmann des DWA-Fachausschusses BIZ-1 „Nachbarschaften“. Zusätzlich zu diesen zeitaufwendigen und wichtigen Funktionen ist er Moderator und Referent bei Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen des DWA-Landesverbands Bayern und an der konzeptionellen und fachlichen Ausgestaltung vieler weiterer Angebote des Landesverbands beteiligt. Die Ehrennadel wurde im Rahmen des Nürnberger Wasserwirtschaftstags am 9. Juli 2024 überreicht.
Peter Lubenau, früher Technischer Werkleiter der Wirtschaftsbetriebe Ludwigshafen am Rhein und Vorsitzender des DWA-Landesverbands Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, bis Mai 2024 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Deidesheim, vereint Fachkompetenz mit politischem Gespür; er hat für den Landesverband sehr viele Kontakte, Kooperationen, Verbindungen geschaffen. Immer wieder griff er Themen auf oder stieß sie an, bevor sie Allgemeingut waren, darunter Wärmeaustauscher im Kanal oder die Sanierung von Kanalisationen und Kläranlagen.
Konrad Miegel, Professor für Hydrologie und Angewandte Meteorologie an der Universität Rostock, engagiert sich in der DWA in mehreren Funktionen und hat in diesen das Regelwerk der DWA, unter anderem zu den Themen Verdunstung und Niederschlag, maßgeblich mitgestaltet. Miegel ist seit 2008 Obmann des DWA-Fachausschusses HW-1 „Hydrologie“ und in diesem Mitglied in den Arbeitsgruppen HW-1.1 „Niederschlag“, HW-1.2 „Verdunstung“ und HW-1.4 „Wechselwirkungen zwischen Grund- und Oberflächenwasser“. In diesen Arbeitsgruppen war er an der Erarbeitung von drei Merkblättern, zwei Arbeitsblättern und drei Themenheften beteiligt, mit denen ein umfangreicher Wissenstransfer in die wasserwirtschaftliche Praxis verbunden ist. Hervorzuheben ist seine Leitung der Arbeitsgruppe „Verdunstung“ seit mehr als 20 Jahren, mit der er federführend die Merkblätter DWA-M 504-1 und -2 „Ermittlung der Verdunstung von Land- und Wasserflächen“ erarbeitet hat. Beide Merkblätter können mit einem Gesamtumfang von mehr als 300 Seiten gut und gern als deutsches Standardwerk der Verdunstung betrachtet werden. Zielgerichtet sowie mit unermüdlicher und beispielhafter Präzision unterstützt er daneben die Arbeiten in den Fachgremien und steht dabei für eine hohe Effizienz in allen fachlichen Belangen. Seit 2017 ist er an der Seite von Prof. Robert Jüpner stellvertretender Leiter der Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften in der DWA.
Uwe Müller, Abteilungsleiter im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), ist bei der DWA Vizepräsident, aber auch vielfältig in Fachgremien, vorrangig in den Bereichen Wasserbewirtschaftung und Hydrologie, aktiv. Aktuell ist er Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses Hydrologie und Wasserbewirtschaftung. Er prägt besonders das Thema Hochwasser in der DWA: Er ist Mitglied oder Sprecher in Fachgremien zu Hochwasserrisikomanagement, Hochwasserschäden, hochwasserangepasstem Planen und Bauen, Risikokommunikation. Uwe Müller ist leitendes Mitglied des Hochwasserkrisenstabes des LfULG und auch für den Hochwassernachrichtendienst in Sachsen zuständig. Aus seinen umfangreichen hauptberuflichen Tätigkeiten und Forschungsarbeiten lässt er eine Vielzahl von Erkenntnissen und Ergebnissen in die Arbeit der DWA einfließen.
Antje Nielinger-Teuber, stellvertretende Leiterin der Abteilung „Talsperren und Stauseen“ beim Ruhrverband (Essen), ist Mitglied und teilweise Sprecherin in zahlreichen Fachgremien der DWA zu den Themen Stauanlagen und Hochwasserschutzanlagen, Sicherheit von Stauanlagen (Sicherheitsberichte und vertiefte Überprüfung), Betrieb und Organisationsstrukturen von Stauanlagen, Qualifikation für Personal von Talsperren und anderen großen Stauanlagen, Managementsysteme und Technisches Sicherheitsmanagement. Ihr ist es sehr wichtig, dazu beizutragen, dass alle Fachkollegen*innen möglichst gut von dem Wissen und der Erfahrung anderer profitieren können. Ebenso ist ihr die Wissensvermittlung an junge Menschen wichtig. Gerade in Bereichen, in denen die Sicherheit von Anlagen im Fokus steht, wie bei großen Stauanlagen, ist das besondere Engagement aller Mitarbeiter*innen erforderlich, die in irgendeiner Form für diese Anlagen tätig sind. Durch ihr Engagement im Technischen Sicherheitsmanagement (TSM) hat sie es der DWA ermöglicht, eine neues Geschäftsfeld „TSM von Stauanlagen“ zu erschließen, in dem sie bis heute tätig ist. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement für die DWA in der federführenden Initiierung und Betreuung der Seminarreihe zum Erwerb der „Fachkunde Stauanlagen“.
Andrea Poppe, bis Juli 2024 Leiterin des Abwasserinstituts der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, ist seit vielen Jahren in einer Reihe von Fachgremien der DWA aktiv. Diese widmen sich den Themen Entwässerungssysteme, kommunale Abwasserbehandlung sowie Industrieabwässer. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Indirekteinleitung von Abwasser, ein anderer die Vermeidung von Geruchsemissionen aus dem Kanalnetz. Weiter hat sie sich sehr beim Thema Bildung in die DWA eingebracht. Bis Ende Juli 2024 war Andrea Poppe Sprecherin der Koordinierungsgruppe „Anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf“ sowie Vorsitzende des Hauptausschusses „Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz“. Über die übliche Fachgremienarbeit hinaus bringt sich Andrea Poppe äußerst engagiert und kompetent in übergeordnete Querschnittsthemen ein. Hier sind insbesondere der Stakeholder-Dialog der Bundesregierung zu Spurenstoffen im Wasserkreislauf und der Nationale Wasserdialog zu nennen. Bei übergreifenden, politischen Themen steht sie immer zum fachlichen Austausch und zur Unterstützung der Politikberatung der DWA-Bundesgeschäftsstelle bereit.
Tanja Pottgiesser, umweltbüro essen Bolle und Partner GbR, tritt mit ihrer Arbeit für die DWA tatkräftig und aktiv für den Erhalt der ökologischen Vielfalt der heimischen Fließgewässer ein. Durch zahlreiche Vorträge erhält das Betriebspersonal der Gewässerunterhaltung tiefe Einblicke in die Gewässerökologie und wird in der naturnahen und klimaresilienten Gewässerunterhaltung geschult. Sie ist Mitglied verschiedener Fachgremien der DWA und als Referentin und Leiterin von Veranstaltungen tätig. Tanja Pottgiesser hat in zahlreichen angewandten Forschungsprojekten Grundlagen und Verfahren unter andererm zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie erarbeitet. Dazu zählen zum Beispiel die deutsche Fließgewässertypologie, ein Verfahren zur Erfolgskontrolle hydromorphologischer Maßnahmen oder die Überarbeitung der Gewässerstrukturkartierungsverfahren. Aktuell betreut sie das etablierte Internet-Portal „gewaesser-bewertung.de“ des Umweltbundesamtes, die zentrale Anlaufstelle für alle ökologischen Bewertungsfragen des Flussgebietsmanagements gemäß Wasserrahmenrichtlinie.
Jennifer Taborsky, Untere Wasserbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark, war ab 2012 eine der Pionier*innen, die sich für den Aufbau und die Vertretung der Stimme der jungen Fachkräfte in der DWA in besonderem Maß einsetzte. Sie war eine der Wegbereiterinnen und Teilnehmerin beim Workshop „Junge und Erfahrene im Dialog“, der am 25. September 2012 in Magdeburg stattfand und der als Geburts- und Gründungsstunde der Jungen DWA als Gruppe innerhalb der DWA gilt. Es war Jennifer Taborsky, die erste Stammtischtreffen der Jungen DWA in Magdeburg und Berlin einsetzte. Sie organisierte und führte diese Stammtische einschließlich Exkursionen durch, um den jungen Fachkräften eine Austauschplattform zu bieten. Ihre persönlichen Eigenschaften und ihr Wille zum Engagement waren und sind es, die Jennifer Taborsky besonders in der Anfangszeit der Jungen DWA wichtigmachten. Seit 2012 ist sie Mitglied des Beirats des DWA-Landesverbands Nord-Ost, seit 2015/2016 stellvertretende Landesverbandsvorsitzende. Die Ehrennadel wurde im Rahmen der Landesverbandstagung Nord-Ost am 20. Juni 2024 in Dessau-Roßlau überreicht.
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