Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef. Zwölf Wasserwirtschaftlerinnen und Wasserwirtschaftler zeichnet die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) in diesem Jahr aus: Dr.-Ing. Maike Beier (Hannover), Dipl.-Ing. (FH) Klaus Dorschner (Dresden), Dr.-Ing. Ralf Englert (Weimar), Dipl.-Ing. Bernadette Godart (Wuppertal), Prof. Dipl.-Ing. Andreas Hartmann (Braunschweig), Dipl.-Ing. (FH) Thomas Jacobs (Herrsching), Dipl.-Ing. Falko Lehrmann (Lünen), Dipl.-Ing. Sylva Orlamünde (München), Prof. Dr.-Ing. Karl-Georg Schmelz (Essen), Dipl.-Ing. Nicole Stenzel (Essen), Dipl.-Ing. Henning Werker (Köln), Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht (Stuttgart) wird die Ehrennadel verliehen. Ausgesprochen werden die Ehrungen am 19. September 2023 im Rahmen der Mitgliederversammlung in Berlin. Überreicht werden die Ehrennadeln in der Mitgliederversammlung und bei Landesverbandstagungen. „Die DWA lebt vom ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder und der in der Wasserwirtschaft in Praxis und Wissenschaft Tätigen. Die fundamentale Bedeutung der Wasserwirtschaft zeigen gerade katastrophale Überflutungen und Dürren und Wassermangel als Folgen des Klimawandels“, betont DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel. Mit der Ehrennadel ehrt die Vereinigung Mitglieder, die die DWA durch intensive Tätigkeit gefördert haben. Ausgesucht wurden die Auszuzeichnenden von der Ehrungskommission der DWA unter dem Vorsitz von DWA-Vizepräsident Dr.-Ing. habil. Uwe Müller (Dresden) auf Basis von Vorschlägen aus der Mitgliedschaft.
Maike Beier, Bereichsleitung für Siedlungswasserwirtschaft, Wasserversorgung und industrielle Wasserwirtschaft am Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover, engagiert sich seit über 30 Jahren intensiv in zahlreichen Fachgremien der DWA. Insbesondere in den Bereichen Abwasser- und Klärschlammbehandlung, aber auch an der Schnittstelle zur Kostenverfolgung und Datenmanagement/IT unterstützt sie mit ihrem Engagement als Sprecherin/Obfrau verschiedener Gremien die Weiterentwicklung des technischen Regelwerks der DWA in besonderer Weise. Hervorzuheben ist hierbei das Einbringen ihres weitreichenden Fachwissens bei fachübergreifenden Themen und aktuellen Fragestellungen in der Wasserwirtschaft. Durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträge bei Tagungen und Seminaren der DWA setzt sie Akzente und unterstützt insbesondere den Wissenstransfer in die Praxis.
Klaus Dorschner, Stadtentwässerung Dresden GmbH, engagiert sich intensiv im Fort- und Weiterbildungsangebot der DWA, speziell im Landesverband Sachsen/Thüringen. Die von ihm aufgebrachte Zeit und die Kontinuität seines Engagements sind herausragend, mit Personen wie ihm „steht und fällt“ das Fort- und Weiterbildungsangebot der DWA. Er ist Experte für die DWA-Zertifizierung von Kleinkläranlagen, Leiter vieler Kurse, unter anderem von Klärwärter-Grundkursen und Kursen zu Betrieb und Wartung von Kleinkläranlagen, aber auch in einer Reihe weiterer Veranstaltungen. Klaus Dorschner war maßgeblich an der Umstellung des Kursangebots des Landesverbands Sachsen/Thüringen auf Online-Veranstaltungen während der Corona-Pandemie beteiligt.
Ralf Englert, Bauhaus-Universität Weimar, ist seit 2004 Experte für die Zertifizierung von Fachunternehmen der Kleinkläranlagen-Wartung im DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen und regelmäßiger Referent beim Workshop „Wartung von Kleinkläranlagen“. Seit 1999 ist er engagiertes Mitglied im Landesverbandsbeirat. Besonders bringt er sich ein bei der Programmfindung, Organisation und Ausrichtung der Landesverbandstagungen in Thüringen.
Bernadette Godart, Bereichsleiterin Managementsysteme beim Wupperverband, war besonders in der Nachbarschaftsarbeit des Landesverbands Nordrhein-Westfalen aktiv. (Freiwillige Zusammenschlüsse von Abwasseranlagen zum Zweck der gemeinsamen Fortbildung und des Erfahrungsaustausches heißen bei der DWA „Nachbarschaften“.) Von 2007 bis 2014 war sie Leiterin der Kläranlagen-Nachbarschaften in Nordrhein-Westfalen und damit auch Ansprechpartnerin für die Moderierenden der Nachbarschafts-Veranstaltungen. Mit viel Einsatz hat sie die regionale Ordnung der Nachbarschaften in Nordrhein-Westfalen vorgenommen und so erreicht, dass Kläranlagen von Wasserwirtschaftsverbänden und Kläranlagen von Kommunen in den Nachbarschaften zusammengeführt wurden. Sie hat einen Leitfaden für die Moderierenden in den Nachbarschaften erstellt und ist auch selbst häufig als Referentin aufgetreten. Davor hat sie drei Jahre lang die Nachbarschaft Agger-Ruhr-Wupper im DWA-Landesverband Nordrhein-Westfalen geleitet. Im Rahmen der Nachbarschaftsarbeit war sie von 2007 bis 2014 auch Mitglied im Beirat des DWA-Landesverbands Nordrhein-Westfalen. Von 2009 bis Anfang 2022 hat sie die Interessen des Betriebspersonals im DWA-Fachausschuss BIZ-9 „Lernmethodik und Medieneinsatz“ vertreten, dessen stellvertretende Obfrau und Mitbegründerin sie war. Ein Anliegen sind ihr „Frauen in der Wasser- und Abfallwirtschaft“: Sie hat den gleichnamigen Fachausschuss der DWA mitbegründet und ist seit Beginn dessen Obfrau.
Andreas Hartmann, Geschäftsführer der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH, engagiert sich in der DWA besonders bei den Themen Abwasserkanalisationen, Organisationsformen der Abwasserbeseitigung, Einbindung privater Dienstleister sowie Wasserwiederverwendung. Zusätzlich hat er mitgewirkt am Eckpunktepapier zur Klärschlammstrategie im Jahr 2015 und bringt sich bei der Fort- und Weiterbildung von Führungskräften ein. Er ist damit an zahlreichen Arbeits- und Merkblättern des technischen Regelwerks der DWA sowie Buchveröffentlichungen der DWA und Strategiepapieren beteiligt.
Thomas Jacobs, Technische Leitung Abwasserentsorgung bei AWA-Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU, hat besondere Verdienste um den Kanalisationsbetrieb in Bayern. Als im Jahr 2002 aus den bayerischen Kläranlagen-Nachbarschaften die Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften wurden, hat Thomas Jacobs den Aufbau des neuen Schwerpunkts „Kanalbetrieb“ übernommen. Bis dahin haben viele der bayerischen Kanalnetzbetreiber keine Notwendigkeit für die Fortbildung des Betriebspersonals in den Nachbarschaften gesehen. Mittlerweile ist der Kanalbetrieb neben dem Kläranlagenbetrieb gleichberechtigtes Standbein der Nachbarschaftsarbeit in Bayern. Darüber hinaus hat Thomas Jacobs mehrere Arbeitshilfen für den Kanalbetrieb entwickelt, die vom DWA-Landesverband Bayern den Netzbetreibern zur Verfügung gestellt werden.
Falko Lehrmann, ehemaliger Geschäftsführer der Innovatherm, Gesellschaft zur innovativen Nutzung von Brennstoffen mbH, hat sich als Experte im Bereich der thermischen Klärschlammbehandlung hervorragend in der DWA engagiert. Seit 2008 leitet er als Obmann den DWA-Fachausschuss „Thermische Klärschlammbehandlung“. Darüber hinaus hat sich Falko Lehrmann in vielen Fachgremien bei der Erarbeitung von DWA-Merkblättern, aber auch bei der Erarbeitung von Stellungnahmen der DWA zum Thema Klärschlamm eingebracht. Lehrmann ist Autor und Mitautor zahlreicher DWA-Arbeitsberichte und Fachveröffentlichungen. Als Tagungsleiter und Referent prägt er unter anderem die DWA-KlärschlammTage im Bereich der thermischen Behandlung und Trocknung von Klärschlamm.
Sylva Orlamünde, Referatsleiterin im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, gilt bei der Hausspitze des Ministeriums, beim Umweltminister und bei der Wasserwirtschaftsverwaltung in Bayern als wichtige Fürsprecherin für die DWA. Sie arbeitet sehr eng mit dem DWA-Landesverband Bayern in zahlreichen Belangen zusammen, unter anderem bei der Implementierung der bayerischen Klärschlammplattform. Sie unterstützt die Verbändekooperation „Wassersensible Siedlungsentwicklung“, hilft bei der Einbindung des DWA-Landesverbands Bayern in den Abwasserinnovationspreis, das Benchmarking Abwasser Bayern, die Kampagne „Schau auf die Rohre“ und die Aktion „Kein Schmutzwasser in diesen Gully“. Sylva Orlamünde hat insbesondere in ihrer herausgehobenen Position als Referatsleiterin im Umweltministerium maßgeblich die Ziele, Aktivitäten und die Außenwahrnehmung des Landesverbandes Bayern durch ihren intensiven Einsatz gefördert.
Karl-Georg Schmelz, Gruppenleiter bei Emschergenossenschaft/Lippeverband, engagiert sich seit bald 30 Jahren intensiv in zahlreichen Fachgremien der DWA, insbesondere im Bereich der Klärschlamm- und Abfallbehandlung, wo er den Fachausschuss „Kreislaufwirtschaft Klärschlamm und Phosphorrecycling“ als Obmann leitet. Hervorgehoben sei auch sein großes Engagement im Bereich der Ausbildung sowie der Fort- und Weiterbildung der DWA, unter anderem für die Abwassermeister*innen. Für einige Jahre leitete er als Obmann den Fachausschuss „Fachkräfte und Meister*in in der Abwassertechnik“. Darüber hinaus prägt K.-Georg Schmelz zahlreiche DWA-Fachtagungen sowohl als Tagungsleiter als auch als Referent. Er ist für die DWA Mitglied im Beirat des gesetzlichen Klärschlammfonds. K.-Georg Schmelz wirkt an zahlreichen Merkblättern und Arbeitsberichten der DWA mit und ist Autor vieler Fachbeiträge.
Nicole Stenzel, Projektleiterin beim Ruhrverband, wird für ihre großen Leistungen beim Aufbau der Jungen DWA als Netzwerk der unter 36-jährigen Mitglieder mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Sie war eine der Wegbereiterinnen und Teilnehmerin beim Workshop „Junge und Erfahrene im Dialog“, der am 25. September 2012 in Magdeburg stattfand und der als Geburts- und Gründungsstunde der Jungen DWA gilt. Ab dem 1. Januar 2014 war sie Mitglied des Beirats der DWA auf Bundesebene. Im Jahr 2017 wurde sie in der ersten Gruppenversammlung der Jungen DWA zur ersten Vorsitzenden der Jungen DWA gewählt. Nicole Stenzels Verdienst ist, dass sie sich über viele Jahre hinweg nicht als Einzelkämpferin, aber noch ohne eine feste, organisatorische Struktur der Jungen DWA behauptet hat. Diese Struktur hat sie rund ein Jahrzehnt (2012–2021) lang aufgebaut und die Perspektive und Stimme der jungen Fachkräfte in der DWA auf vielen Veranstaltungen, Tagungen, Gremiensitzungen und Gesprächen vertreten. Sie hat durch die Gründung der Circle vielen jungen Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, sich aktiv in der Jungen DWA zu beteiligen, und hat dadurch das Junge-DWA-Netzwerk weiter ausgebaut.
Henning Werker, bis April 2023 Leiter des Geschäftsbereichs Planung und Bau der Stadtentwässerungsbetriebe Köln sowie Leiter der Kölner Hochwasserschutzzentrale, besitzt breite Expertise in den Bereichen Kanalbau, Hochwasserschutz, Starkregen und Klimaschutz, die er intensiv in die Fachgremien und in Veranstaltungen der DWA einbringt. Im Kanalbau setzte er maßgebliche Standards auf bundesweiter und internationaler Ebene. Bei Themen wie Klimaanpassung, Hochwasserschutz und Starkregen platzierte er zukunftsweisende Themen und stieß Entscheidungen an. Mit großem Enthusiasmus engagiert er sich auch für die Förderung des Nachwuchses, etwa im Mentorenprogramm der DWA. Er ist Mitglied in zahlreichen europäischen und nationalen Arbeitsgruppen, Normenausschüssen und Fachgremien. Regelmäßig trägt er zu aktuellen Themen vor und moderiert DWA-Veranstaltungen, beispielsweise DWA-KanalbauTage, Technische Grundstücksentwässerung oder Planung und Bau von Grundstücksentwässerungen.
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.