Forschung und Innovation sind die Basis für die Modernisierung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur

DVGW und DWA starten Forschungsdialog mit der Politik

Berlin. „Forschung und Innovation sind zentrale Bausteine, um  die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, die Resilienz der Wasserinfrastruktur zu stärken und damit auch den Wohlstand in Deutschland zu sichern.” Klare Worte von Judith Pirscher, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, zur Eröffnung des „1. Forschungsdialogs der Wasserwirtschaft“, den der DVGW Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches und die DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall am 17. April 2023 gemeinsam in Berlin durchgeführt haben.

DVGW und DWA als führende technisch-wissenschaftliche Verbände der Wasserwirtschaft gehen mit dem Water Innovation Circle (WIC) voran. Der WIC bildet die Schnittstelle zwischen den Anwendern aus der wasserwirtschaftlichen Praxis, den Forschungseinrichtungen sowie den politischen und ministeriellen Entscheidungsträgern der öffentlichen Förderprogramme. Zweck ist, die praxisbezogene Wasserforschung zu fördern und deren Verwertung in der Wasserwirtschaft weiter auszubauen. Dieser Ansatz findet beim Bundesministerium für Bildung und Forschung Zustimmung. Das BMBF nehme seit langem gern an den WIC-Sitzungen teil, so Pirscher.

Der Water Innovation Circle nimmt die Vorgaben und Ziele der Ende März vom Bundeskabinett verabschiedeten Nationalen Wasserstrategie direkt auf. Im Abschnitt „Wasserinfrastrukturen weiterentwickeln“ sind die Herausforderungen und notwendigen Entwicklungen klar benannt. Der daraus resultierende Forschungsbedarf muss jedoch zwischen Wasserwirtschaft, Forschung und Politik konkretisiert werden. Im Fokus des Forschungsdialogs Mitte April in Berlin stand dementsprechend der direkte Austausch zu den wichtigsten Themen, von der Klimaanpassung über Blackout-Szenarien und IT-Sicherheit bis zur C02-Neutralität der Branche.

Einigkeit bestand bei allen Teilnehmern bezüglich des hohen Finanzbedarfs, um die Wasserinfrastruktur an die zukünftigen Herausforderungen, insbesondere die Folgen des Klimawandels, bestmöglich und schnellstmöglich anzupassen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat diese Themen im Programm Wasser:N – Forschung und Innovation für Nachhaltigkeit bereits aufgegriffen und entsprechende Fördermaßnahmen ins Leben gerufen. Das Programm ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, betonen DVGW und DWA. Ein Beleg hierfür ist die Anfang des Jahres von DVGW und DWA vorgelegte Vision 2100, die den Handlungs- und Forschungsbedarf aus Sicht der Wasserwirtschaft konkretisiert. Weitere Forschungsaktivitäten mit der entsprechenden finanziellen Ausstattung sind notwendig, betonen die technisch-wissenschaftlichen Spitzenverbände. Eine Position, die auch Zustimmung in der Politik findet. Allerdings bestünde an vielen Stellen kein Erkenntnismangel, sondern ein Umsetzungsdefizit. „Für eine zukunftsfähige Infrastruktur müssen wir Geld in die Hand nehmen", betonte Steffen Eichner, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt, in der Podiumsdiskussion beim Forschungsdialog. „Der Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums muss oft harte Budgetdebatten führen. Die Dringlichkeit des Themas ist noch nicht bei allen angekommen", argumentierte Dr. Jan-Niclas Gesenhues (Bündnis 90/Die Grünen) in die gleiche Richtung.

Nach dem Austausch mit der Politik haben sich die DWA- und DVGW-Experten und

-Expertinnen gemeinsam mit Projektträgern am Folgetag in kleinerer Runde vertiefend mit den nächsten Schritten der zukunftsfähigen Infrastrukturentwicklung, den noch vorhandenen Hemmnissen und deren Überwindung auseinandergesetzt. Der Dialog soll kontinuierlich fortgeführt werden.

Der DVGW

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.600 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der DVGW ist die im Energiewirtschaftsgesetz benannte Institution für Wasserstoffinfrastrukturen. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral.

Die DWA

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

Pressekontakt

Sabine Wächter (Stellv. Pressesprecherin)
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)
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53123 Bonn
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Stefan Bröker (Pressesprecher)
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Telefon: 02242/872-105
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