Historischer Römerkanal in Hennef

„Einweihung“ auf dem Gelände der DWA

Hennef. In Hennef gibt es seit Kurzem ein Segment einer fast 2000 Jahre alten römischen Wasserleitung. Beim Bau einer Bundesstraße in Hürth waren rund 50 Meter der Eifelwasserleitung der Römer im Wege, gebaut um 80/90 n. Chr. Dieser alte Römerkanal wurde in ca. zwei Meter lange Stücke zerschnitten und an anderen Stellen zu Lehr- und Anschauungszwecken aufgestellt. Ein Stück dieser Leitung steht jetzt als „mobiles Bodendenkmal“ bei der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) und wurde nun offiziell eingeweiht.

Eines der populärsten technischen Denkmäler in Nordrhein-Westfalen

Der Römerkanal aus der Eifel nach Köln war einer der längsten Aquädukte der antiken Welt – heute kann er als eines der populärsten technischen Denkmäler des Landes gelten. Es lässt sich nicht immer vermeiden, dass kurze Abschnitte der Trasse durch heutige Baumaßnahmen gefährdet sind und diesen sogar zum Opfer fallen müssen. So war es 2016/17 beim Bau der B265n im Hürther Ortsteil Hermülheim, hier mussten rund 50 Meter der Kanaltrasse entfernt werden. Um das großartige Bauwerk „Römerkanal“ wenigstens in seiner Substanz zu erhalten, wurde es in 26 ca. zwei Meter lange Stücke zerschnitten und gehoben, um an anderen Stellen zu Lehr- und Anschauungszwecken aufgestellt zu werden. Das vermutlich durch mittelalterlichen Steinraub verlorene Gewölbe wurde in einer Aktion von Auszubildenden zum Beton- und Stahlbauer im Bildungszentrum Butzweiler Hof der Handwerkskammer zu Köln neu errichtet. Eines dieser Stücke steht nun auf dem Gelände der Bundesgeschäftsstelle der DWA in Hennef. „Anhand dieses Bauteils lassen sich viele Geschichten erzählen“, so Johannes Lohaus, Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung. „Es geht um die Bedeutung des Wassers, um Technik und um Qualität. Alles Themen, die für unsere Vereinigung zentral sind.“

Bau vor über 1900 Jahren

Die Geschichte der Eifelwasserleitung, häufig auch „Römerkanal“ genannt, begann vor fast 2000 Jahren. Gebaut wurde die Leitung um 80/90 n. Chr. Sie löste die Vorgängersysteme aus dem Vorgebirge, um 30 n. Chr. gebaut, ab, benutzte ab Hürth-Hermülheim auf den letzten Kilometern vor der Stadt aber das alte Gerinne. Spätestens bei den Frankeneinfällen von 355 n. Chr. ist sie zerstört worden; es gibt sogar Indizien dafür, dass sie schon nach den Frankeneinfällen von 274/275 n. Chr. nicht mehr in Betrieb war. Die Menschen der Spätantike und des Mittelalters haben dieses grandiose Bauwerk nicht mehr genutzt und verfallen lassen.

20 Millionen Wasser täglich

Täglich wurden durch den „Römerkanal“ 20 Millionen Liter Wasser nach Köln geführt, womit den Kölner Römern pro Kopf und Tag etwa 1200 Liter Wasser zur Verfügung gestanden haben, rund das Zehnfache der Menge, die wir heute jeden Tag nutzen.

Schulklassen zur Besichtigung eingeladen

Die DWA lädt besonders auch Schulklassen zur Besichtigung „ihres“ Römerkanals auf ihr Gelände ein. (Ansprechpartnerin: Elke Uhe, E-Mail: uhe@dwa.de, Tel. 02242 / 872-238.) „Wir würden uns freuen, wenn wir hierdurch dazu beitragen, dass viele Schülerinnen und Schüler ihr Interesse für das Thema Wasser entdecken“, so Johannes Lohaus.

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