Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
„Wasser und Nahrungssicherheit – Water and Food Security“ lautet das Motto des diesjährigen Weltwassertags. Seit 1993 wird jährlich der 22. März zum Weltwassertag oder Tag des Wassers ausgerufen. Er ist ein Ergebnis der Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Das Schwerpunkthema des Weltwassertags wechselt jährlich und wird durch die Vereinten Nationen festgelegt. Der Weltwassertag weist besonders die breite Öffentlichkeit auf die Bedeutung des Wassers für die Menschheit hin. Im Jahr 2012 werden sich die Feierlichkeiten zum Weltwassertag auf Marseille konzentrieren, die Gastgeberstadt des Weltwasserforums (16. bis 22. März 2012). Die UNESCO wird dort den vierten Weltwasserbericht vorstellen.
Landwirtschaft verbraucht weltweit am meisten Wasser
Durch Bevölkerungswachstum, wirtschaftliches Wachstum und die Urbanisierung wird der Bedarf nach Nahrungsmitteln, Wasser und Energie weltweit steigen. Die Deckung des steigenden Nahrungsmittelbedarfs und des damit einhergehenden Energiebedarfs wird zu einem deutlichen Anstieg des Wasserbedarfs und einer weiteren Degradierung von Wasserressourcen und Ökosystemen durch Übernutzung und Verschmutzung führen. Es droht eine deutliche Lücke zwischen verfügbaren Wasserressourcen und Bedarf, die die Versorgungslücke in den wasserärmeren Regionen verschärft, gleichzeitig sich jedoch auch zum Engpassfaktor für die Nahrungsmittelproduktion und die Energieerzeugung entwickelt.
16 000 Liter Wasser für ein Kilogramm Rindfleisch
Der Wasserbedarf für die Produktion von Nahrungsmitteln beträgt nach Angaben des International Hydrological Programme der UN, das für Deutschland ein Sekretariat bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz hat, zwischen 2000 und 5000 Liter pro Person und Tag. So benötigt die Produktion von 1 kg Reis 3000 Liter Wasser und von 1 kg Rindfleisch 16 000 Liter Wasser. 140 Liter Wasser sind erforderlich, um eine Tasse Kaffee herzustellen, 1000 Liter Wasser für die Erzeugung von einem Liter Milch. Durch Bevölkerungswachstum, wirtschaftliches Wachstum und die Urbanisierung wird der Bedarf an Nahrungsmitteln, Wasser und Energie weltweit steigen. Bereits heute ist die Landwirtschaft der weltweit größte Wasserverbraucher; insbesondere in trockenen Regionen wird viel Wasser zur Bewässerung verbraucht.
Anstrengungen auch in Deutschland erforderlich
Deutschland ist in der glücklichen Lage, ein wasserreiches Land zu sein. Doch auch hier unterliegen die Wasserressourcen einem hohen Nutzungsdruck, vor allem durch die hochentwickelte und leistungsfähige Industrie. Daher sollte man auch in Deutschland stets bedenken, dass die Erhaltung der hiesigen hohen Wasserqualität permanenter, großer Anstrengungen auf wissenschaftlichem, technischem, finanziellem und rechtlichem Gebiet bedarf. Wichtige aktuelle Themen der Wasserwirtschaft in Deutschland sind der Energiebedarf der Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung sowie Spurenstoffe – zum Beispiel Reste von Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln – im Wasserkreislauf. Spurenstoffe liegen im Wasserkreislauf in nur minimalen Konzentrationen vor, die oft an der Grenze der analytischen Nachweisbarkeit liegen. Fachleute schließen daher aus, dass von diesen Stoffen ein unmittelbares gesundheitliches Risiko für Menschen ausgeht. Doch ist es entscheidend, die richtige Balance zwischen Lebensqualität durch Verwendung von Stoffen und der Sicherung der aquatischen Umwelt sowie des einwandfreien Trinkwassers zu finden.
www.worldwaterday.org, www.unwater.org, www.unesco.org/water/wwap
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.