Klimabewusste Wasserwirtschaft: DWA führt Klimakennung in ihr Regelwerk ein

Hennef. Mit dem aktuell veröffentlichten Merkblatt DWA-M 628 „Unterhaltung, Pflege und Entwicklung von Fließgewässern im Wald“ hat die DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall die Einführung der Klimakennung in das technische Regelwerk der Wasserwirtschaft gestartet. „Die DWA will mit ihrem Regelwerk, ihren Publikationen, Veranstaltungen und Dienstleistungen eine klimafreundliche Wasser- und Abfallwirtschaft fördern“, betont Johannes Lohaus, Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung. Die Klimakennung des technischen Regelwerks sei dabei eine zentrale Maßnahme der DWA-Klimastrategie. Besonders freue es ihn, dass dieses neue Instrument der DWA bereits in den Entwurf des Bundesumweltministeriums für die Nationale Wasserstrategie aufgenommen wurde.

Mit der Klimakennung bietet die DWA im Regelwerk den Nutzern eine schnelle Information, mit welcher Intensität sich die jeweilige technische Regel mit den Aspekten Klimaanpassung und Klimaschutz auseinandersetzt. Ziel ist es, dass Anwender des DWA-Regelwerks bei Planung, Bau, Betrieb und Unterhaltung Empfehlungen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung an die Hand bekommen und diese in ihre praktische Arbeit aufnehmen. Die Klimakennung trägt dazu bei, die technischen Ausführungen in der Wasserwirtschaft klimarobuster umzusetzen und die Treibhausgasemissionen der Branche zu reduzieren.

Die Klimakennung unterscheidet zwischen Klimaanpassung und den Klimaschutz. Für beide Aspekte definiert sie in den Stufen 0, 1 und 2 den konkreten Einfluss des jeweiligen Regelwerks. Dabei bedeutet: 0 = kein Bezug; 1 = indirekter Bezug und 2 = direkter Bezug. In die Bewertung zur Klimaanpassung fließen Parameter wie Anpassung an Überflutungsgefahren, Wasserrückhalt in der Fläche oder Vorsorge vor Wassermangel im Einzugsgebiet in die Bewertung ein. Die Gesamteinstufung erfolgt anhand der höchsten Bewertung der jeweiligen Einzelparameter.

Für das Bewertungskriterium Klimaschutz lauten die Parameter beispielsweise Energieverbrauch beziehungsweise Energieeffizienz, Verwendung erneuerbarer Energien oder Rückhalt von Treibhausgasen sowie allgemein Unterstützung klimapolitischer Ziele. Das neue Merkblatt DWA-M 628 „Unterhaltung, Pflege und Entwicklung von Fließgewässern im Wald“ wurde sowohl hinsichtlich dessen Bezug zum Klimawandel als auch zum Klimaschutz mit der Kennung 2, direkter Bezug, gekennzeichnet.

Die Erstellung des technischen Regelwerkes ist Kernaufgabe der DWA. Einheitliche technische Regeln leisten einen wesentlichen Beitrag zum wirksamen und wirtschaftlichen Schutz von Sachgütern und Umwelt sowie zur Qualitätssicherung in Technik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Die DWA erstellt für die Bereiche Wasserwirtschaft, Kulturbau, Bodenschutz, Abwasser- und Abfalltechnik einheitliche technische Regeln in Form von Arbeitsblättern und Merkblätter und gibt sie im DWA-Regelwerk heraus. Es dient zugleich der Aus- und Weiterbildung. Mit der Regelsetzung übernehmen die Verbände Eigenverantwortung für ihr Fachgebiet, wobei hier die Normen des DIN und die Arbeitsblätter der DWA gleichbedeutend nebeneinanderstehen.

Die DWA setzt sich im Regelwerk intensiv mit dem klimaangepassten Planen, Bauen und Betreiben wasserwirtschaftlicher Anlagen auseinander. Mit der Klimakennung ist sofort erkennbar, ob das jeweilige Arbeits- oder Merkblatt Empfehlungen zum Klimaschutz oder zur Klimaanpassung enthält. Die Klimakennung ist wichtiger Bestandteil des zukünftigen Regelwerks und wird zudem sukzessiv in das bestehende Regelwerk integriert.

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