Mehr Hochwasservorsorge nötig

Abstand zum Wasser wahren

Hennef. Kommunen, Bürger und Unternehmen dürfen nicht ausschließlich auf technischen Hochwasserschutz wie Dämme und Deiche vertrauen. Vielmehr muss verstärkt vorgesorgt werden, etwa indem den Flüssen wieder mehr Raum gegeben wird, Auen, natürliche Senken und Becken wieder zur Überflutung freigegeben werden und Vermögenswerte wie Gebäude und Installationen nicht in Flussnähe errichtet werden. Wichtig für einen wirkungsvollen Schutz vor Hochwasser sind auch individuelle, dezentrale Maßnahmen. Große Hochwasser zu verhindern ist letztlich unmöglich. Die Hochwässerschäden zu verringern, ist dagegen sehr wohl zu erreichen. Hieran erinnert die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) angesichts der aktuellen Hochwasser in Deutschland. 

Ereignisse und Bilder ähneln früheren Hochwasserereignissen 

Die aktuellen Bilder der fatalen Hochwassermassen in großen Teilen Deutschlands erinnern in erschreckender Weise an die katastrophalen Flutwellen im Einzugsgebiet der Elbe im August 2002, an der Oder im Jahr 1997 oder in Sachsen im August 2010. Wie bei den früheren Hochwasserkatastrophen stehen auch jetzt wieder nach sintflutartigen Regenfällen zahlreiche Dörfer, Städte und Landstriche unter Wasser.

Auch die umfassenden Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, Infrastruktur und Flussdeichen, die in den vergangenen Jahren erreicht wurden, konnten die neuerliche Katastrophe nicht abwenden. Das vielfache Leid der Betroffenen und die hohen Kosten für die Volkswirtschaft werden sich auch für die Zukunft nur vermeiden lassen, wenn einerseits wichtige natürliche Retentionsräume entlang der Gewässer wieder hergestellt werden und andererseits in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Gefährdungssituation in der unmittelbaren Nachbarschaft zu Gewässern wach gehalten und entsprechende Vorsorge getroffen wird.

Dem Fluss wieder Raum geben

Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und der oft prognostizierten zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Niederschlägen und Hochwasserereignissen muss neben die bislang überwiegend technisch ausgerichteten Maßnahmen vermehrt eine wirksame kommunal verankerte und in der Gesellschaft akzeptierte Hochwasservorsorge treten.

In der Fläche entlang der Gewässer sind vor allem natürliche Hochwasserentlastungen zu entwickeln, in denen naturnah genutzte Auen sowie natürliche Senken und Becken für den dezentralen Hochwasserrückhalt vernetzt werden. In Kommunen ist auf Hochwasser angepasstes Planen und Bauen hinzuwirken. Dabei müssen insbesondere Vermögenswerte, wie Gebäude und Installationen aus den Auenbereichen entfernt werden. Die Verluste, die durch Hochwasserfluten entstanden sind, sollen nicht durch Neubauten an derselben Stelle erneut riskiert werden.

DWA bietet ihr Fachwissen an

Die DWA bietet mit ihren Experten das Fachwissen für die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen an. Mit ihrem Angebot „Audit: Hochwasser – wie gut sind wir vorbereitet“ unterstützt die DWA Kommunen und Verbände bei der Eigenbetrachtung ihres Hochwasserrisikos und der Gefahrenabwehr. Auf den Sektoren des dezentralen Hochwasserschutzes, der Bauvorsorge und der institutionellen Hochwasservorsorge liegen bei der DWA umfassende einschlägige Kenntnisse vor. Gerne bietet die DWA betroffenen Kommunen und der Wasserwirtschaftsverwaltung ihre Unterstützung an.

Redaktion: Dr. Frank Bringewski

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