Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef. Bund, Länder und Kommunen stehen vor der Aufgabe, Konsequenzen aus der Hochwasserkatastrophe in Deutschland des Jahres 2013 zu ziehen. Anlässlich der Sonder-Umweltministerkonferenz zum Thema Hochwasser am 2. September 2013 in Berlin hat die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ein Positionspapier vorgelegt, mit dem sie sich in die aktuelle Diskussion einbringt. Die Kernaussagen der Hochwasserexperten lassen sich in zehn Thesen zusammenfassen:
Besonders wichtig sind den in der DWA organisierten Experten die beiden erstgenannten Punkte.
Dazu DWA-Präsident Otto Schaaf, im Hauptberuf Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln: „Hochwasser macht nicht an Landesgrenzen halt. Daher gilt es, länderübergreifend in Flussgebieten unter Einbeziehung der Kommunen zu handeln und gemeinsame Hochwasserschutzkonzepte zu erarbeiten, die dann auch verbindlich umgesetzt werden. Maßnahmen der Oberlieger können die Unterlieger schützen, wie im Fall der Schaffung von Polderflächen bzw. Retentionsräumen für das Wasser, sie können die Lage für die Unterlieger aber auch verschärfen, wenn zum Beispiel unkoordiniert Deiche erhöht werden. Eine Abstimmung im Flussgebiet ist daher unerlässlich.“
Flüsse brauchen mehr Raum. Bislang stehen noch zu wenige Retentionsräume an Gewässern zur Verfügung. Leistungsfähige Hochwasservorsorge setzt ausreichende Hochwasserrückhalteräume voraus. „Steuerbare Flutpolder, die anlassbezogen geöffnet werden können, um Hochwasserspitzen zu kappen und das Gesamtsystem zu entlasten, müssen vorrangig ausgebaut werden“, verlangt Schaaf. Ferner gelte es, dezentrale Maßnahmen des Hochwasserschutzes wie die Reduzierung der Flächenversiegelung zu ergreifen.
Das Positionspapier der DWA zum Hochwasser 2013 steht im Internet zum Download bereit: http://de.dwa.de/thema-hochwasser.html
Redaktion/Pressekontakt: Dr. Frank Bringewski
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.