Städte vor Hochwasser schützen - aber wie?

Experten beraten auf DWA-Tagung in Köln über Schutzmaßnahmen

Hennef. Das Problem ist bekannt: Viele Deiche sind marode und drohen beim nächsten Hochwasser zu brechen, das Wasser kann nicht ausweichen, da Überschwemmungsflächen fehlen, der Hochwasserschutz hat in den Behörden nicht immer den Stellenwert, den er haben müsste.

Mittlerweile ist es 20 Jahre her, dass die Rheinschiene in den Weihnachtstagen 1993 ein Jahrhunderthochwasser zu verkraften hatte. Weitere verheerende Überschwemmungen folgten, zuletzt Mitte des Jahres in Nord- und Ostdeutschland. Der Gedanke liegt nahe: Sind die Kommunen nicht in der Lage, die Bevölkerung vor Hochwasser zu schützen? Oder wollen sie es nicht? „Eine Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Mentalität löst die Probleme nicht“, warnt DWA-Präsident Dipl.-Ing. Otto Schaaf. Zwar sei für den Hochwasserschutz inzwischen einiges getan worden, jedoch nicht genug und vor allem nicht länder- und sektorübergreifend, bemängelt Schaaf weiter. „Die Zeit für ein integratives Vorsorgekonzept ist überreif.“ Mit dem Thema „Hochwasserrisikomanagement über Grenzen hinweg?!“ beschäftigt sich daher eine Veranstaltung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), die am 21. und 22. November 2013 in Köln stattfindet.

Experten bewerten auf den fünften „DWA-Hochwassertagen“ die Entwicklungen im Hochwasser-Risikomanagement auf internationaler, regionaler und kommunaler Ebene. Weitere Themen befassen sich mit Möglichkeiten der Hochwasservorhersage, Gefahrenpotenzialen und Folgeschäden. Außerdem wird dargestellt, wie Kommunen durch Auditierung nachweisen können, dass sie die Hochwasservorsorge im Blick haben und Hochwassergefahren mit breitgefächerten Maßnahmen entgegensteuern. Wie man die Bevölkerung für Hochwasserrisiken und eigene Vorsorgemöglichkeiten sensibilisieren kann, zeigt das Projekt SECOM 2.0 „Serious Community 2.0 Prevent Flooding“, das auf der Veranstaltung vorgestellt wird.

Eine Veranstaltung – viele Beteiligte

Die Hochwassertage werden von der DWA in Kooperation mit dem HochwasserKompetenzCentrum e. V. (HKC) in Köln, der Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften (FgHW) und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln (StEB) veranstaltet. Sie richten sich an Stadtplaner, Architekten, Wasserwirtschaftler, Ingenieure, Verwaltungsmitarbeiter, Katastrophenschützer und interessierte Bürger.

Eine die Veranstaltung flankierende Fachausstellung informiert rund um den Hochwasserschutz.

Experten stehen Rede und Antwort

Die DWA vermittelt auf Wunsch Interviewanfragen mit folgenden Experten:

• Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) und Präsident der DWA. Schwerpunkt: Politische Bewertung des Themas.

• Prof. Dr. rer. nat. Robert Jüpner, TU Kaiserslautern, Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft und Sprecher der DWA-Koordinierungsgruppe Hochwasser. Schwerpunkt: Hochwasser angepasstes Planen und Bauen.

• Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken, RWTH Aachen, Mitglied im DWA-Vorstand und Leiter der Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften in der DWA (FgHW). Schwerpunkt: Projekt SECOM 2.0.

Weitere Informationen und Ort

Informationen und Anmeldung über Angelika Schiffbauer, Telefon: 02242 872-156, E-Mail: schiffbauer@dwa.de oder unter http://213.216.4.231/eva/Flyer/2058.pdf.

Die Hochwassertage finden im Maternushaus Köln, Kardinal-Frings-Straße 1 – 3, 50668 Köln, statt. Für DWA-Mitglieder kostet die Zweitageskarte 280 Euro, Nichtmitglieder zahlen 330 Euro.

Zurück

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.

+49 2242 872 333

+49 2242 872 100

info@dwa.de