Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Hennef, 1. Juni 2024. Die neu zu gründende DWA-Arbeitsgruppe WI-5.6 „Risikomanagement“ wird im Auftrag des Fachausschusses WI-5 „Managementsysteme/Technisches Sicherheitsmanagement“ das Merkblatt DWA-M 850 „Risikomanagement“ erarbeiten.
Mit dem aktuell im Gesetzgebungsverfahren befindlichen KRITIS-Dachgesetz (KRITIS-DachG) sind die Betreiber der kritischen Infrastruktur aufgefordert, nachzuweisen, dass die Funktionstüchtigkeit ihrer Infrastruktur sichergestellt wird, beispielsweise durch geeignete und verhältnismäßige Maßnahmen zum physischen Schutz der kritischen Anlagen.
Hierzu sind bereits Regelwerke für spezielle Aspekte vorhanden, die sich mit der Resilienz zu einzelnen Risiken wie zum Beispiel eines längerfristigen Stromausfalls und den entsprechenden adäquaten Maßnahmen beschäftigen oder auch den Aspekten einer funktionierenden IT- Sicherheit.
Die Risiken sind sehr vielfältig und oft einzelfallorientiert. Sie können parallel und losgelöst voneinander eine Bedrohung der Funktionstüchtigkeit der Infrastruktur darstellen. Dies verdeutlicht, dass im Umgang mit diesen solitären Risiken eine übergeordnete Struktur nötig ist, um verschiedenste Risiken zu erfassen, abzuwägen und belastbare Entscheidungen zu treffen. Eine Leitlinie im Umgang mit erkannten Risiken ist hierzu wünschenswert. Ähnliche Impulse dürfen auch im Rahmen des KRITIS-DachG vom BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) erwartet werden, im Rahmen der avisierten Vorgaben für eine zukünftig vorgeschriebene Risikoanalyse.
Es soll eine Strukturgrundlage zum Risikomanagement erstellt werden und ein Einstieg in die Systematik der Risikobewertung bzw. der Risikoanalyse und der Auslösung entsprechender Maßnahmen dargestellt werden. Das neue Merkblatt soll als Hilfestellung bei der Umsetzung der vermutlich zukünftigen Anforderungen nach dem KRITIS-DachG geben, dessen Konkretisierung natürlich einfließen wird.
Betreibern der kritischen Infrastruktur, insbesondere von kommunalen Einrichtungen aus der Wasserwirtschaft (zum Beispiel von Abwasserableitungs- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie Betreiber von Gewässerunterhaltungseinrichtungen bzw. Stauanlagen und von Abfallbehandlungsanlagen) soll eine Handlungsempfehlung zur Verfügung gestellt werden, um für ein ausreichendes Risikomanagement zu sorgen.
Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Interessenten für die ehrenamtliche Mitarbeit in der Arbeitsgruppe melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bei der DWA-Bundesgeschäftsstelle. Bewerbungen von jungen Berufskolleg*innen sind ausdrücklich herzlich willkommen.
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Dipl.-Ing. Richard Esser
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-187
Fax 0 22 42/872-184
E-Mail: richard.esser@dwa.de
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