Trockenheit und Wassermangel – Wasserwiederverwendung wichtiger Baustein einer nachhaltigen Nutzungsstrategie

Hennef. Zehn Eimer Wasser. Lediglich 96 l Niederschlag meldet der Deutsche Wetterdienst pro m² für das meteorologische Frühjahr 2025. Wasser in ausreichender Menge und Qualität ist auch in Deutschland keine Selbstverständlichkeit mehr. Der Klimawandel führt zu höheren Temperaturen, der Klimawandel führt zu langen und heißen Trockenphasen. Die knapper werdende Ressource Wasser muss intelligent und nachhaltig genutzt werden, um allen Nutzungsansprüchen bestmöglich gerecht werden zu können. „Die Nutzung von behandeltem und hygienisierten Abwasser ist hier ein wichtiger Baustein“, betont Dr. Lisa Broß, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA). „Um die gezielte und sichere Wasserwiederverwendung in Deutschland zu unterstützen, hat die DWA jetzt mit der neuen Merkblattreihe M 1200 Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland eine umfassende und praktische Handlungshilfe veröffentlicht.“

Die Wasserwiederverwendung, die Nutzung von speziell aufbereitetem Wasser zur Bewässerung, hat insbesondere in der Landwirtschaft in Südeuropa eine lange Tradition. Zur Vereinheitlichung der Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung hat die Europäische Union im Sommer 2020 die EU-Verordnung zur Wasserwiederverwendung (EU 2020/741) verabschiedet. Seit 2023 in allen Mitgliedstaaten in Kraft, regelt sie verbindlich die Anforderungen an die Wasserqualität sowie an das Risikomanagement und die sichere Verwendung von aufbereitetem Wasser zur Wiederverwendung. In Deutschland arbeitet das Bundesumweltministerium gegenwärtig an der konkretisierenden Bundesverordnung zur Wasserwiederverwendung.

Mit der Merkblattreihe DWA-M 1200 „Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland“ stellt die DWA eine in enger Abstimmung mit den zuständigen Bundesministerien und nachgeordneten Behörden erarbeitete Handlungshilfe für die mit der Wasserwiederverwendung aufkommenden Planungs- und Betreiberaufgaben sowie die behördlichen Genehmigungsverfahren bereit. Die Merkblattreihe DWA-M 1200 berücksichtigt internationale und deutsche Regelwerke und Richtlinien und greift den ganzheitlichen Ansatz des DWA-Themenbands „Non-Potable Water Reuse“ bezüglich der Wasserwiederverwendung auf.

Die Merkblattreihe zur Wasserwiederverwendung gliedert sich in die Teile:

- Teil 1: Grundsätze zur Wasserwiederverwendung für unterschiedliche Nutzungen,
- Teil 2: Anforderungen an die weitergehende Wasseraufbereitung,
- Teil 3: Verwendung von aufbereitetem Wasser für die Bewässerung in Landwirtschaft, Gartenbau und Grünflächen.

Merkblatt DWA-M 1200-1 beinhaltet die spezifischen Potenziale und Randbedingungen zur Wasserwiederverwendung in Deutschland und umfasst eine allgemein anwendbare Vorgehensweise zur Umsetzung der Wasserwiederverwendung sowie Anforderungen und Konkretisierungen für das Risikomanagement von Wasserwiederverwendungssystemen. Das Merkblatt DWA-M 1200-2 erläutert technische und betriebliche Anforderungen an die Anlagen für die weitergehende Wasseraufbereitung. Das Merkblatt DWA-M 1200-3 beschreibt die Ansprüche unterschiedlicher Nutzungen in Landwirtschaft, Gartenbau und auf Grünflächen.

Zur Merkblattreihe DWA-M 1200 Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland veranstaltet die DWA am 14. Juli und 25. September kostenlose Online-Seminare. Detaillierte Informationen zur Merkblattreihe M 1200 sowie zu den kostenlosen Informationsveranstaltungen im DWA-Shop, Stichwort Wasserwiederverwendung (www.dwa.info/shop).

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