Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Der Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar. Um die Erderwärmung nicht weiter in die Höhe zu treiben, müssen jetzt dringend umfassende Klimaschutzmaßnahmen (Reduktion von Treibhausgasen) umgesetzt werden. Da der Klimawandel nicht mehr umkehrbar ist, heißt das aber auch, Klimaextreme werden uns auf Dauer begleiten. Hierfür sind Anpassungsstrategien dringend notwendig.
Die DWA möchte mit diesem Preis ausschließlich bereits realisierte Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz mit Leuchtturmcharakter auszeichnen. Ganz wichtig hierbei ist, dass das gute Beispiel und die damit verbundenen Maßnahmen geeignet sein müssen, auch in anderen Regionen oder Siedlungen realisiert zu werden. Um den DWA-Klimapreis sollen sich die Träger der jeweiligen Maßnahme bewerben.
"Wir müssen wieder mehr Respekt gegenüber der Natur erlernen, denn dieser Planet braucht nicht uns, sondern wir ihn!"
Sven Plöger „wettert“ seit mehr als zwei Jahrzehnten in der ARD und den dritten Programmen. Für den studierten Meteorologen rückt unser Klima immer mehr in den Mittelpunkt – denn Klimawandel bedeutet extremeres Wetter mit oft tragischen Folgen. Das komplexe Thema für jede und jeden zu übersetzen, ist ihm ein großes Anliegen.
Die hanseWasser hat sich bereits frühzeitig eigene, anspruchsvolle Klimaschutzziele gesetzt. Allen voran die CO2-neutrale Abwasserreinigung bis zum Jahr 2015. Hierfür wurde 2011 das Klimaschutz- und Energieeffizienzprojekt kliEN ins Leben gerufen. Damit wurde auch das Klimaschutzprogramm 2038 der Freien Hansestadt Bremen aktiv unterstützt. Die Projektleitung übernahmen der kaufmännische Geschäftsführer sowie die Bereichsleitung des energieintensivsten Bereichs, der Abwasserwerke. Ein Großteil der Belegschaft wurde in verschiedenen Funktionen aktiv eingebunden. Mit der erreichten CO2-Neutralität des Gesamtunternehmens endete das Projekt – die Klimaschutzaktivitäten jedoch nicht. Die entwickelte Klimaschutzkultur zog weiteres Engagement in verschiedenen Bereichen der Klimaanpassung, wassersensiblen Stadtentwicklung, Emissionsreduktion, Biodiversität, uvm. nach sich, und gipfelte 2017 im Auftakt zur Weiterentwicklung „Nachhaltigkeit bei hanseWasser“.
Das Hein-Klink-Stadion schützt als multifunktionale Fläche den Stadtteil Hamburg-Billstedt vor Überflutungen nach Starkregen, indem unterirdische Notrigolen für eine ortsnahe Versicherung und Speicherung des Regenwassers unterhalb der Anlage sorgen. Im Falle eines außergewöhnlich heftigen Starkregens, der die Kanalisation zum Überlaufen bringen würde, nehmen sie bis zu 500 Kubikmeter Regenwasser auf und entlasten auf diese Weise den vorhandenen Regenwasserkanal deutlich. Das dort gespeicherte Regenwasser kann ortsnah versickern und wird so wieder dem natürlichen Wasserhaushalt zugeführt. Bei besonders außergewöhnlichen Starkregen, kann der Sportplatz selbst noch mehr Regenwasser an der Oberfläche aufnehmen und anstauen. Die Anlage wurde im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) der Behörde für Umwelt und Energie und HAMBURG WASSER entwickelt und wurde innerhalb des Modernisierungsprogramms für Sportanlagen vom Bezirk Hamburg-Mitte umgesetzt.
Die nachhaltige, klimaneutrale und effiziente Wasserwirtschaft für die Ruhr ist im Unternehmensleitbild des Ruhrverbands verankert und damit maßgebend für die nach innen und außen wirkende Strategie. Als strategisches Unternehmensziel soll die Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 erreicht werden. Ausgangspunkt ist eine unternehmensweite Bilanzierung der Treibhausgasemissionen, denn diese bildet die Grundlage zur Operationalisierung der Klimaschutzmaßnahmen. Zwischen 2010 und 2022 hat der Ruhrverband seinen Treibhausgasausstoß bereits um knapp 27 Prozent von 166.800 auf 121.100 Tonnen CO2eq gesenkt. Ein weiterer Meilenstein ist das Erreichen der bilanziellen Energieneutralität im Jahr 2024. Nachhaltiges Handeln in der Wasserwirtschaft erfordert darüber hinaus eine Anpassung an den Klimawandel. Im Projekt EKlima hat der Ruhrverband einen effizienten Weg zur Steigerung der Klimaresilienz aufgezeigt und nachgewiesen, dass die Gewässergüte dadurch nicht beeinträchtigt wird.
Beim partizipativen Projekt Gießkannenheld*innen agieren Freiwillige aktiv für die Klimafolgenanpassung ihrer Stadt. Durch das Gießen von Stadtbäumen mit gesammeltem Regenwasser werden Baumscheiben und Grünflächen durch die ortsnahe Versickerung von Niederschlagswasser zu multifunktionalen Flächen. Klimafolgenanpassung wird erlebbar.
Ein ehrenamtlicher Initiativkreis, die Ehrenamt Agentur Essen e. V. und die Zukunftsinitiative Klima.Werk riefen das Projekt 2021 in Essen ins Leben. Bislang wurden ca. 450 Wassertanks mit einem Volumen von je 1000 l an Regenfallrohre angeschlossen und werden durch mehr als 700 Ehrenamtliche zur Stadtbaumbewässerung genutzt. Eine „grün-blaue Stadt“ ist insbesondere in stark verdichteten Ballungsräumen eine wesentliche Voraussetzung für Gesundheit und Lebensqualität ihrer Bewohner*innen. Insbesondere der Erhalt älterer Stadtbäume ist elementar für Klimavorsorge und -folgenanpassung in Städten: Hierdurch wird die Speicherung und Reduktion von Treibhausgasen gesichert und Klimawandelfolgen abgemildert.
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.